Cirque d'Estaube Wanderung

Cirque d’Estaubé – Zentralpyrenäen 5/10

Die Wanderung zum Cirque d’Estaube und auf den Pass Hourquettes d’Alans, beginnt am Stausee Lac des Gloriettes. Diese Tour ist sehr beliebt, da sie relativ einfach und entspannenden ist.

Die Route führt durch die traumhafte Natur der Zentralpyrenäen. Auf rund 16 km geht es in den Talschluss hinein, der ein bemerkenswerter Felsenkessel ist. Mit ein wenig Anstrengung steigt man bis zum Pass hinauf und hat einen fabelhaften Ausblick zum Cirque de Gavarnie.

Die Wanderung im Cirque d’Estaube ist 16 km lang und dauert rund 6,5 Stunden.

9. Dezember 2012 von Alex

Tourensteckbrief


Strecke: 16 km

Gehzeit: 6:30 h (ohne Pausen)

Aufstieg: 780 HM

Abstieg: 780 HM


Start & Ziel

Parkplatz am Lac des Gloriettes

Anfahrt Bahn/Bus: keine

Anfahrt Auto: Zum Parkplatz kommt man von Garvarnie-Gèdre über die D922, biegt auf die D176 ab und folgt der Straße bis zum Ende. 🔗Routenplaner


Gastronomie & Unterkunft

Gastronomie auf Tour: keine


Etappen und Gehzeiten

Hinweg

Parkplatz Nordende Stausee0:25h
Nordende Stausee Cabane d’Estaube0:45h
(1:15h)
Cabane d’Estaube Hourquettes d’Alans1:15 (3:30h)

Rückweg

Hourquettes d’Alans Cabane d’Estaube1:50h
(5:20h)
Cabane d’Estaube Parkplatz1:10h
(6:30h)

anforderungen

Schwierigkeit: Bergwandern – T2
Anforderungen: Stufe 2
Weg: Stufe 2
Gelände: Stufe 2
Gefahren: Stufe 2

Wegarten

Bergwanderweg: 25 km
94%
Pfad: 1 km
6%

Wanderung zum Cirque d’Estaubé

Diese Tour in den Zentralpyrenäen führt uns heute zum Hourquettes d’Alans, ein Pass über den man vom Cirque d’Estaube hinüber zum Cirque de Gavarnie wandern kann. Ausgangspunkt ist der Lac des Gloriettes, ein Stausee mit einem Fassungsvermögen von 2,70 hm³.

Mit dem Bau der Staumauer wurde 1948 begonnen. Fertiggestellt wurde sie 1952. Sie ist 47 m hoch und auf ihrer Mauerkrone führt uns der Wanderweg anfänglich entlang des Stausees, den wir westliche passieren. Als Ausflugsziel ist der Stausee und der Cirque d’Estaube sehr beliebt.

Start am Lac de Gloriettes

Die Spannung einer Tour hängt nicht immer nur vom Weg selbst ab, sondern auch von den vielen kleinen Begebenheiten. Gleich zu Anfang kommt uns ein Einheimischer entgegen, der uns aufgeregt etwas erzählt. Nur leider reichen meine Französisch-Grundkenntnisse doch nicht so weit, dass ich ihn verstehe. Als er selbiges merkt, zuckt er nur mit den Schultern und geht weiter. Alex ist irritiert – hat er vielleicht etwas über die dunklen Wolken gesagt, die jetzt schon von Spanien in den Cirque d’Estaubé ziehen? Wollte er uns davon abraten, unsere Tour fortzusetzen? Wir werden es wohl nie erfahren und setzen unseren Weg unbeirrt fort. Zunächst durch eine Kuhherde, aber das kennen wir ja mittlerweile schon.

Der Cirque d’Estaubé hat seinen ganz eigenen Charme, wir bewegen uns recht lange auf einer Art Höhenweg, immer in Richtung Felsmassiv. Dabei philosophieren wir darüber, welche Scharte wohl die unsere sein wird, stellen aber später fest, dass wir beide falsch liegen. Womit ich auf jeden Fall auch falsch liege, ist die Vermutung, man könne nicht bis ins hohe Alter wandern. Dieses Mal begegnen wir nämlich einem Senioren-Pärchen, welches mit Tagesrucksack und Wandersachen ausgestattet, ordentlich zügig denselben Weg nimmt.

Lac de Gloriettes

Der Stausee liegt auf 1.668 Metern Höhe. Seine Fläche beträgt 12 ha, die tiefste Stelle misst 43 Meter.

Er kann direkt per Auto angefahren werden. Daher ist er auch immer gut besucht. Magnet ist die Staumauer, die frei begehbar ist und einen tollen Ausblick in die Bergwelt der Pyrenäen bietet.

Cirque d'Estaube: Staumauer Lac des Gloriettes
Staumauer Lac des Gloriettes.

Als wir aufeinandertreffen und uns unterhalten, stellt sich heraus, dass die beiden aus Dänemark angereist sind und eine mehrtägige Tour durch die Pyrenäen unternehmen. Das Gepäck wird zwar immer vorgefahren, aber ganz ehrlich – der ganzen Unternehmung gebührt schon großer Respekt. Lis ist bereits – dürfen wir das überhaupt verraten? – 70 Jahre alt.

Niels verrät nur, dass er weitaus älter ist. Wow, und dabei sind die beiden nicht viel langsamer als wir. Sehen dementsprechend auch topfit aus für ihr Alter. Ob wir im hohen Alter auch noch so wandern werden? Schön wär’s auf jeden Fall! Der DAV hat das Potenzial schon für sich entdeckt und bietet Seniorengruppen an.

Aufstieg zum Hourquettes d’Alans

Aber soweit ist es ja noch nicht. Unterwegs holen beide uns gelegentlich mal ein, wenn wir z.B. einen Müsliriegel verputzen. Dabei unterhalten wir uns ein wenig. Auf der Hourquettes d’Alans angekommen, bleibt noch Zeit für ein Gruppenfoto. Wir plaudern noch eine Weile und tauschen E-Mail-Adressen aus. Dann müssen die beiden weiter in Richtung Garvanie. Wir sitzen oben auf dem Pass, essen eine Kleinigkeit und beobachten eine Weile den Abstieg von Lis und Niels. Es ist schon erstaunlich, wie sehr eine kurze Begegnungen inspirieren kann.

Wir schauen uns auch noch auf der anderen Seite der Hourquettes um und siehe da: Wir sehen in weiter Entfernung die Bréche de la Roland. Winzig und unscheinbar wirkt sie jetzt, was so ein Perspektivenwechsel alles ausmachen kann in den Pyrenäen? Das ist ein gutes Stichwort, denn wie anfangs erwähnt haben wir das Wetterphänomen heute früher als üblich auf dem Programm.

Hourquettes d’Alan

Im Nationalpark der Zentralpyrenäen liegen die beiden außergewöhnlichen Talschlüsse Cirque de Gavarnie und Cirque d’Estaue. Sie werden von einem Gebirgskamm getrennt, dessen Gipfel zwischen 2.500 und über 3.000 Meter hoch sind.

Der Pass liegt auf einer Höhe von 2.430 Metern und bildet den niedrigsten Übergaben zu beiden Talkessel. Er bietet zudem einen sagenhaften Ausblick auf beide Seiten. Er ist allerdings wenig besucht und damit ideal für eine Rast mit Panorama.

Cirque d'Estaube: Hourquettes d'Alans.
Auf dem Hourquettes d’Alans.

Die dunklen Wolken ziehen bedrohlich über den Cirque d’Estaubé rüber, sodass wir uns dazu entschließen, den Rückweg etwas schneller anzutreten – über denselben Weg, den wir gekommen waren. Schauen wir nach vorne ins Tal, sehen wir den schönsten Sonnenschein. Hinter uns lauert die dunkle Wolkenwand – wow, ich glaub so schnell waren wir noch nie am Ausgangspunkt zurück.

Dort ist es dann auch mit der Ruhe vorbei, ein ganzer Bus Ausflügler – es ist Samstag – tummelt sich an dem trockenen Stausee. Die dunklen Wolken kümmern sie nicht, es sind ja schließlich auch nur wenige Meter bis zum Bus. Kinder laufen kreuz und quer über das Gelände. Es werden Wasserflaschen im kleinen Gebirgsbach aufgefüllt. Wenn ich daran denke, was die Kühe ein gutes Stück Bach aufwärts da so ins Wasser fallen lassen … Wir sind am Auto angekommen, nehmen noch mal einen ordentlichen Zug aus unseren Trinkblasen und dann geht es wieder ins Basecamp zurück.

Fazit

Auf der 16 km langen Wanderung gibt es vieles zu entdecken. Die Tour ist eine einfache Bergwanderung und wird mit einem außergewöhnlichen Ausblick auf dem Pass belohnt.

Wir empfehlen Euch, die Bergwanderung nicht bei Regen zu gehen, da es beim Aufstieg rutschig werden kann. Außerdem ist könnt Ihr die Einsamkeit der Tour besonders an Wochentagen genießen. Dann müsst Ihr nämlich die atemberaubende Landschaft mit nur sehr wenigen Ausflüglern teilen.

Autor