Der Breitenstein im Mangfallgebirge, der nordwestlich zum Wendelstein benachbart ist, besitzt sogar zwei Gipfel. Der Hauptgipfel misst eine Höhe von 1.622 Metern, der Nebengipfel – auch Bockstein genannt – ist 1.575 Meter hoch. Vom Breitenstein, das nordwestlichen Ende der Wendelsteingruppe, hat man bei guter Sicht ein fabelhaftes Gipfelpanorama: Von den umliegenden Gipfeln des Mangfallgebirges, wie zum Beispiel den Seebergkopf, bis hin zum Großvenediger und auch Großglockner.
Ein spannendes Naturdenkmal findet sich unterhalb des Gipfels, an der westlichen Flanke: das Breitensteiner Fensterl. Ein Felstor und bedeutsames Geotop, welches über eine Tourenvariante besucht werden kann.
Tourensteckbrief
- Charakter:
Bergwandern (T2) - Anforderung:
Kondition, Trittsicherheit - Start/Ziel:
Parkplatz Fischbachau-Birkenstein - Distanz: 9,5 km
- Reine Gehzeit: 4:00 h
- Höhenmeter: ↑ 790 m • ↓ 790 m
- Einkehr/Übernachtung:
Hubertushütte • Kesselalm
Etappen & Gehzeiten
- Bucher Alm (1:20 h)
- Gipfel Bockenstein (2:15 h)
- Gipfel Breitenstein (2:30 h)
- Kesselalm (3:10 h)
- Wanderparkplatz (4:00 h)
Sehenswürdigkeiten
Als Tourenvariante: Das Naturdenkmal Breitensteiner Fensterl.
Der Breitenstein im Mangfallgebirge
Der Breitenstein im Mangfallgebirge teilt sich in zwei Gipfel: Der Brockstein und der Breitenstein selbst. Gleich daneben unverkennbar der Wendelstein. Das Mangfallgebirge ist ein Teil der Bayerischen Voralpen und damit ein Teil der Nördlichen Kalkalpen. Es gibt verschiedene Wege auf den Breitenstein. Wir wählen die Passage von Fischbach – Birkenau, über die Bucher Alm, hinauf zum Bockstein und dann rüber zum Breitenstein – Nordanstieg. Es geht nur kurz über eine Forststraße bergauf, bevor wir nach rechts in einen Pfad einbiegen. Und es dauert auch nur einen kurzen Moment, bis auf dem Display meiner Kamera die Meldung kommt: Speicher voll. Verdammt, das kann doch nicht sein! Ist es aber leider: Ich habe einen Fehler auf der Karte und kann keine Fotos mehr machen. Katastrophe! Das ist ja fast so, als ob ich den Berg nackt hinauf laufen müsste.
Nach einem Müsliriegel für Oli und eine Banane für Yasmin, finde ich eine Lösung und kann weiterknipsen. Gut für den Luftschubser-Seelenfrieden. Gut für die Tour. Und schon stehe ich knipsend auf der Bucher Alm. Dort liegt noch Schnee. Der Weg ist allerdings gut gespurt, da auch im Winter immer einiges auf dem Breitenstein los ist. Wir bahnen uns also den Weg stetig bergauf und sind schon fast am Bockstein angekommen, als wir eine Gruppe junger Wanderer passieren. Da will ich natürlich elegant vorüber steigen. Semi-elegant ist dann nur mein Haltung, mit der ich versuche meine Kamera vor dem Schnee zu retten, als ich genau vor einem jungen Mädel ausrutsche und in den Schnee plumpse.
Ich rette die Situation mit dem charmanten Lächeln, rapple mich auf und stapfe nach einem kurzen Wortwechsel weiter. Die junge Gruppe hatte jedenfalls ne Menge Spaß bei der Zirkusnummer. Nun ja, mein Vater meint immer: „Das Leben ist hart in den Berge!“. Mit dieser Weisheit im Kopf erreichen wir den ersten Gipfel des Breitensteins: den Bockstein. Wir sind alleine hier oben. Und genießen die Aussicht auf die Nachbargipfel des Mangfallgebirges.

Der Döner-Gipfel
Nicht nur der fabelhafte Blick auf den Wendelstein ist Klasse. Wir können sogar den Großvenediger und den Großglockner sehen. Das Mangfallgebirge bietet ja sowieso viele tolle Gipfel und ich muss sagen, der Breitenstein hat wirklich viel zu bieten. Nicht zuletzt das Breitenstein Fensterl, das westlich vom Gipfel auf 1.350 m passiert werden kann. Ein natürlicher Steinbogen im Fels – heute ein bedeutendes Geotop. Leider führt uns unser Weg heute bei der Schneelage nicht daran vorbei.
Es geht weiter auf den östlich gelegenen Hauptgipfel. Dort angekommen – er ist nicht weit – ist schon mehr los. Eine Gruppe Russen packt die Gipfelbrotzeit aus, als uns gerade hinsetzen: Döner in Alufolie. Das habe ich auch noch nie gesehen im Mangfallgebirge: Mahlzeit! Zwei japanische Damen scheinen den Weg zum Schloss Neuschwanstein nicht gefunden zu haben und wuseln im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Gipfel umher. Mit soviel Unterhaltung lässt es sich gut Brotzeit machen. Macht jetzt auch Sinn, denn die Hubertushütte, die wir vom Gipfel schon unterhalb sehen können, ist noch geschlossen.
An der Hütte führt uns dann auch unser Abstieg vorbei: der Südabstieg. Es geht über einen schmalen Pfad stetig bergab und der festgetretene Schnee macht uns das nicht gerade leicht. A rutschige G’schicht, würde ich sagen. Dafür haben wir während des ersten Teils des Abstiegs einen guten Blick auf den Wendelstein. Er mag ja der bekannteste Gipfel im Mangfallgebirge sein, aber ich persönlich finde ihn nicht gerade attraktiv. Zuviel Beton wurde auf ihm verbaut. An der Kesselalm – auf 1.278 m – machen wir noch mal Halt und gönnen uns eine Erfrischung in der Sonne. Wir brechen wieder auf und kurz darauf bemerkt Yasmin, dass Sie ihr Halstuch auf der Alm vergessen hat. Das verschafft mir eine Viertelstunde, in der ich wild herum knipsen kann, während Oli auf einer Bank chillt und Yasmin einen Spurt bergauf hinlegt. Danach geht es zurück zum Parkplatz, wo die Schatten schon lang geworden sind.

Tolle Rundtour
Die Rundtour auf den Breitenstein im Mangfallgebirge finde ich wirklich super. Er ein idealer Berg zu jeder Jahreszeit. Spannend ist sicher auch die Variante über das Breitenstein Fensterl. Die beiden Gipfel – der Bockstein und der Breitenstein – sind zum Norden hin imposant felsig und bieten einen tollen Aussichtspunkt. Der Bockstein ist sicher der ruhigere von beiden gut besuchten Gipfel. Im Vergleich zum Wendelstein sind sie aber sicher beide als ruhig anzusehen.