Burg Kipfenberg im Altmühltal

Burg Kipfenberg im Altmühltal

3. November 2014 von Alex

Die Burg Kipfenberg thront auf einem 430 Meter hohen Bergsporn über der Marktgemeinde Kipfenberg und dem Altmühltal. Sie ist Wahrzeichen des Ortes und beliebtes Ausflugsziel mitten im Herzen Bayerns.

Richtig viel ist von der einstigen mittelalterlichen Baumasse der Burg Kipfenberg nicht mehr übrig. Allerdings ist das heutige Erscheinungsbild sehr eindrucksvoll und markant. Wenige Reste der Architektur des 12./13. Jahrhunderts verschmelzen mit verklärter Burgenromantik des beginnenden 20. Jahrhunderts.

Steckbrief Burg Kipfenberg


Standort


Besucherinformationen

Zustand/Typ: teilweise erhaltene Burg

Zugang: Die Burg kann nur im Rahmen von Festen und Veranstaltungen betreten werden. Das Museum in der Vorburg ist für Besucher geöffnet.

Öffnungszeiten: Das Museum ist im Winter von Sonn- & Feiertagen und im Sommer täglich von 10:00 – 16:00 Uhr geöffnet.

Eintrittspreise: Erwachsene: 5 € • Ermäßigt: 2,50 € • Gruppe: je 4€ • Familie: 11 €

Museum: Römer und Bajuwarenmuseum in der Vorburg

Angebote: Ausstellungen, Führungen, Gruppenangebote, Kindergeburtstag, Tagungen, standesamtliche Trauung

Gastronomie: Museumscafé für Besucher und Wanderer

Unterkunft: keine

Tourist Information: die Tourist-Information Kipfenberg

Burgen & Schlösser in der Nähe: Schloss ArnsbergBurg Michelsberg


Anreise

Anfahrt Bahn/Bus: Mit der Bahn bis Stadtbahnhof Eichstätt fahren. Von dort mit dem Bus der Linie 9232 bis Haltestelle Kipfenberg Parkplatz. Aufstieg zur Burg zu Fuß über den Limesweg. 🔗Reiseauskunft DB

Anfahrt Auto: Über die A9 bis zur Ausfahrt Denkendorf. Durch Denkendorf und auf der ST2392 ins Birktal und nach Kipfenberg. In Kipfenberg dann rechts in die Burgstraße und dem Verlauf bis zum Parkplatz an der Burg folgen. 🔗Routenplaner

Parkplatz Burg Kipfenberg:
Parkplätze sind direkt an der Burg vorhanden. Zudem gibt es auc heine Ladestation für Elektrofahrzeuge.

Wanderung:

Wanderung bei Kipfenberg: Hier findest Du meinen Vorschlag für eine schöne Wanderung zur Burg Kipfenberg und anderen Sehenswürdigkeiten.

Porträt Burg Kipfenberg

Kleiner Rundgang

Die eindrucksvolle Burg Kipfenberg war ursprünglich eine romanische Anlage. Ihr Bering ist trapezförmig aufgebaut. Der romanische Bergfried misst 16 m in der Höhe, hat eine Seitenlänge von 7 m und eine Mauerdicke von 2 m. Zugang zum Bergfried hatte man über eine Tür in 10 m Höhe. Der Bergfried hat einen quadratischen Grundriss. Markant macht ihn allerdings erst der Stufengiebel.

Ein gotischer Zwingturm und der gotische, dreigeschossige Hexenturm, sind weitere Türme der Burg Kipfenberg. Die Vorburg ist durch einen Halsgrabe von der Kernburg abgetrennt. Die Kernburg war nur über eine Brücke erreichbar. Die Burgkapelle oder deren Anbau befindet sich sichtbar auf einer Felsnase. Die Ringmauer der Kernburg hat eine Stärke von 1,45 m. Ringmauer, Torbau und der umgebaute Bergfried, sind die einzigen Burgkomponenten, die noch zur ursprünglichen Baumasse gehören.

Überwiegend ist die Burg Kipfenberg als Wiederaufbau aus dem 20. Jahrhundert auf den Resten einer mittelalterlichen Ruine aufgesetzt wurde. Die Rekonstruktion aus verklärter Burgenromantik des 19./20. Jahrhunderts, nötigt sogar Burgenkennern einen zweiten Blick ab.

Die Burg ist heute in Privatbesitz und kann nicht betreten und besichtigt werden. Der Zugang ist nur im Rahmen eines Museumsbesuchs in den ehemaligen Stallungen der Vorburg im Bajuwaren Museum möglich. Ausnahmen stellen Mittelalterfeste und andere Veranstaltungen dar.

Historischer Überblick

Allzu viel ist über die frühe Zeit auf dem Burgfelsen nicht bekannt. Der Limes führt in unmittelbarer Nähe vorbei. Es wird vermutet, dass seit dieser Zeit eine mit Gräben und Wällen befestigte Anlage besteht. Genaueres ist unbestimmt.

Mittelalter

  • 1200: Die erste Bauphase der Burg Kipfenberg wird auf das späte 12. Jahrhundert datiert. Andere Quellen tendieren auf das Jahr 1200. Der Besitz der Burg liegt im 13. Jahrhundert bei den Herren Kropf/Struma, die ihren eigentlichen Stammsitz bei Weißenburg hatten.
  • 1266: Erwähnt wirdn die von Burg Kipfenberg in diesem Jahr. Die Burg und die zugehörigen Höfe werden 1301 an den Hochstift Eichstätt verkauft. Seitdem ist die Burg Kipfenberg Sitz eines Pflegamtes. Auch wird die Burg durch die Eichstätter Bischöfe im 14. Jahrhundert aufgrund von Geldnot, mehrmals verpfändet.
  • 1365 – 1415: Die Burg wird durch den Eichstätter Bischof Raban – Truchsess von Wilburgstetten und Friedrich IV. Graf von Öttingen, verstärkt und weiter ausgebaut.

Frühe Neuzeit

  • 1525: Während des Bauernkriegs bleibt die Burg unversehrt.
  • 1560/90: Die Burg wird Vorburg und das Torhaus der Burg werden ausgebaut und verstärkt.
  • 1612 + 1636: Abermals wird Burg Kipfenberg weiter befestigt und verstärkt. Der Dreißigjährige Krieg stellt für die Burg keine große Gefahr dar.
  • 1836: Über die Jahrhunderte nagt der Zahn der Zeit an der Bausubstanz der Burg, sodass die Burg auf Abbruch verkauft wird.
  • 1896: Von der einst so stark befestigten Burg ist nur noch der Bergfried erhalten.

Neuere Geschichte

  • 1914: Die Berliner Familie Taeschner, erwirbt die Burg. Sie lässt diese von dem Baumeister von Kaiser Wilhlem II., Bodo Ebhardt, rekonstruieren.
  • 1925: Die Rekonstruktion im Stil des Historismus wird fertiggestellt.
  • 1999: Das Römer und Bajuwaren Museum wird gegründet. Es findet Platz in den ehemaligen Stallungen der Vorburg.
  • 2006: Der Infopoint Limes der Marktgemeinde wird im Museum angesiedelt.

Freizeitangebote in der Umgebung

Die Burg Kipfenberg liegt im schönen Altmühltal zwischen Eichstätt und Beilngries. Der Naturpark Altmühltal bietet ein großes Angebot an Freizeitaktivitäten in einzigartiger und vielfältiger Geschichte, Kultur und Natur. Folgende Empfehlungen in der näheren Umgebung von Kipfenberg kann ich Euch geben:

  • Der Raetische Limes: Der römische Schutzwall, genannt Limes, führte einst durch Kipfenberg hindurch. Auf einer Anhöhe vor den Toren der Stadt, finden sich heute noch Mauerreste des Limes und eine Turm- und Palisadenrekonstruktion macht die römische Geschichte des Ortes erlebbar.
  • Der Michelsberg: Auf dem ca. 120 Meter steil aufragendes Felsrücken bei Kipfenberg ist seit der Frühbronzezeit besiedelt. Es finden sich Reste einer ehemaligen Burganlage, Grundmauern der Bergkapelle St. Michael und einen sagenhaften Ausblick über Kipfenberg und das Altmühltal.
  • Geografischer Mittelpunkt Bayerns: Unweit der Burg Kipfenberg befindet sich der Geografische Mittelpunkt Bayerns. 1979 ermittelte das bayerische Landesvermessungsamt diesen Punkt. Dort findest du eine Info-Tafeln, ein großer Findling als Markstein und ehemals das Gabionentor.

Literatur & Quellen:

Angaben zu Baubestand, historische Daten und weitere Informationen:

  • Burgen und Schlösser – Kreis Eichstätt vom Landkreis Eichstätt – Ausgabe 1981
  • Burgen und Schlösser in Bayern von Michael Weithmann – ISBN: 3-85326-175-2
  • Burgen in Oberbayern von Werner Meyer – Verlag Weidlich – ISBN: 3-8035-1279-4
  • Bayerns Schlösser & Burgen von Hans und Doris Maresch – ISBN: 3-89876-411-7

Burgen
in Bayern

Burgen & Schlösser in Bayern sind beliebte Ausflugsziele und bedeutenden Denkmälern der mittelalterlichen Geschichte in Europa. Hier findet ihr mehr mächtige Burgen, märchenhafte Schlösser und verzauberte Ruinen in Bayern.

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