Zum Cirque de Troumouse – Zentralpyrenäen Teil 6/10

Von der Chapelle de Héas geht es über einen wirklich sehr schönen und einfachen Wanderweg entlang der Gave de Touyères auf das Hochplateau im Kessel des ehemaligen Gletscher des Cirque de Troumouse.

Unser dritter Cirque in den Zentralpyrenäen, den man zwar auch mit dem Auto erreichen könnte, aber Wandern ist wie eine Sucht: Selbst wenn die der Kopf denkt, es geht gar nicht mehr, die Beine tragen uns immer weiter. Zum Glück!

Tourensteckbrief

  • Charakter:
    Bergwandern (T2)
  • Anforderung:
    Kondition, Trittsicherheit
  • Start/Ziel:
    Parkplatz Chapelle de Héas
  • Distanz: 11,5 km
  • Reine Gehzeit: 4:00 h
  • Höhenmeter: ↑ 750 m • ↓ 750  m
  • Einkehr/Übernachtung:
    Hotellerie Maillet

Etappen & Gehzeiten

  • Cabane des Aires (1:30 h)
  • Vierge de Troumouse (2:20 h)
  • Hotellerie Maillet (3:10 h)
  • Chapelle de Héas (4:00 h)

Im Schatten des Murmeltiers

Als wir an unserem Ausgangspunkt starten wollen, sind wir alles andere als allein. Ein Bus voller junger Leute aus verschiedenen Nationen – wohl eine Studentenreisegruppe – ist kurz vor uns angekommen. Da wir ja langsam machen wollen, lassen wir ihnen den Vortritt. Da die Gruppe allerdings nicht sehr heterogen ist, überholen wir die letzten und bald auch die ganze Gruppe, als diese ein Päuschen einlegt. Wandern in einer Gruppe ist sicher auch lustig. Zumindest hat man dann immer jemanden, der mit einem quasselt, mit einem lacht und wenn nötig mitzieht, wenn es mal nicht so gut läuft. Das ist auch wissenschaftlich bewiesen. Und das gilt auch für den Cirque de Troumouse. Wir merken deutlich, die letzten Tage stecken uns tatsächlich in den Knochen. Und die heutigen 700 Höhenmeter haben es in sich. Bergan war ich meist besser und habe Alex gezogen – heute wechseln wir uns ab und pushen uns gegenseitig.

Hat doch One-Hit-Wonder Qualitäten, oder? Und irgendwie geht es in dem Lied um dicke Bäuche, kurze Beine und langes Zottelfell … Zwischenzeitlich pfeift tatsächlich ein Murmeltier – ob es unser Lied versteht? Zumindest merken wir erst gar nicht, dass wir schon den höchsten Punkt unserer Tour erreicht haben: Die Cabane Aires. Das ist wieder eine typische Schutzhütte, wie sie in den Pyrenäen vereinzelt zu finden sind. Es gibt aber einige gute Websites, die das Angebot an Hütten gut zusammenfassen. Wir machen es uns auf der Hochwiese am Fuße des Cirque de Troumouse gemütlich. Von weitem können wir schon eine kleine Besucherschaar beobachten, die das andere Ende des Cirques neugierig inspiziert.

Blick zurück ins Tal der Gave de Touyères. [Cirque de Troumouse - Zentralpyrenäen]
Blick zurück ins Tal der Gave de Touyères.

Crepes am Cirque de Troumouse

Als wir uns ebenfalls auf den Weg machen, hab ich das Gefühl wir sind in den Highlands. Zumindest stelle ich sie mir so vor: hügelige Wiesen soweit das Auge reicht. Hinter dem Hügel wird’s dann lebendiger, denn eine Madonnen-Statue (De la Vierge) zieht einige Besucher im Cirque de Troumouse an, die von der anderen Seite mit dem Auto herauf gekommen sind. Nach einem kurzen Foto-Stop setzen wir unsere Tour schnell wieder fort. Nicht entlang der Straße, sondern über einen unscheinbaren Pfad entlang der hügeligen Bergwiese.

Ein wichtiger Bestandteil der angesprochenen Motivation ist die Belohnung. Diese erhalten wir natürlich bereits durch eine grandiose Kulisse und spektakuläre Aus- und Weitblicke. Das i-Tüpfelchen ist es aber, wenn dann noch etwas Kulinarisches das Ganze kröhnt. In meinem Fall ist sind es zwei Crepes und das in den Höhen der Pyrenäen – meine ersten … im Cirque de Troumouse – in Frankreich überhaupt. Wurde auch langsam Zeit nach fast einer Woche.
So gestärkt, verlassen wir die Hotellerie Maillet und machen uns an den Abstieg. Ein Blick auf die Uhr und zum Himmel: Was meint ihr, wie spät es ist? Richtig, schon wieder nach 16:00 Uhr – erstaunlich, was? Kurz vor Ende der Tour, entdecken wir neben dem Mauthäuschen, einen Boulder-Käfer: Ein Marienkäfer, der sich in der Vertikalen einen ziemlich großen Stein hochquält. Respekt! Es kommt eben doch nicht auf die Größe an …

Bilder zur Tour