Spitzstein Wanderung in den Chiemgauer Alpen

Spitzstein Wanderung im Chiemgau

Die Spitzstein Wanderung zählt zu den beliebten Bergtouren in den westlichen Chiemgauer Alpen. Sein aussichtsreicher Gipfel bietet soviel Platz, dass neben dem Gipfelkreuz auch eine kleine Steinkapelle errichtet wurde. Direkt durch den Gipfel des Spitzsteins verläuft die Staatsgrenze zwischen Bayern (D) und Tirol (A).

Mit einer Höhe von 1.592 Metern ist Spitzsteingipfel eine mittelschwere Bergwanderung. Die klassische Route startet in Sachrang und führt über Mitterleiten und später entlang der Landesgrenze über das Spitzsteinhaus zum Gipfel.

Die Spitzstein Wanderung ist 10 km lang und dauert rund 4,5 Stunden.

25. April 2014 von Alex

Tourensteckbrief


Strecke: 10 km

Gehzeit: 4:30 h (ohne Pausen)

Aufstieg: 800 HM

Abstieg: 800 HM


Start & Ziel

Schweiberer Wanderparkplatz in Sachrang

Anfahrt Bahn/Bus: Mit der Bahn bis Bahnhof Aschau. Mit dem Bus der Linie 9502 bis Haltestelle Sachrang Ort. Entlang der Prien über die Dorfstraße und Am Kirchholz in ca. 500 Metern bis zum Schweiberer Wanderparkplatz. 🔗Reiseauskunft DB

Anfahrt Auto: Auf der Autobahn A8 bis Ausfahrt Frasdorf fahren. Weiter über die St2093 nach Aschau und bis nach Sachrang. Dort über die Dorfstraße und Kirchstraße bis zum Wanderparkplatz. 🔗Routenplaner


Gastronomie & Unterkunft

Gastronomie auf Tour: Spitzsteinhaus AltkaseralmSpitzsteinalm
Gastronomie am Ziel: Hotel Zur Post


Etappen und Gehzeiten

Hinweg

Parkplatz Spitzsteinhaus1:30h
Spitzsteinhaus Spitzstein1:15h
(2:45h)

Rückweg

Spitzstein Altkaseralm0:35h
(3:20h)
Altkaseralm Parkplatz1:10h
(4:30h)

anforderungen

Schwierigkeit: Bergwandern – T2
Anforderungen: Stufe 2
Weg: Stufe 2
Gelände: Stufe 1
Gefahren: Stufe 1

Wegarten

Alpiner Weg: 1 km
10%
Bergwanderweg/Steig: 4 km
60%
Feldweg/Forststraße: 2 km
20%
Asphalt/Straße: 1 km
10%

Die Spitzstein Wanderung

Von Sachrang zum Spitzsteinhaus

Meine Spitzstein Wanderung in den Chiemgauer Alpen starte ich an der St. Michael Kirche in Sachrang. Dort gibt es ein paar Stellplätze. Unter der Woche ist die Gefahr klein, dass ich den Parkplatz während einer kirchlichen Veranstaltung blockiere. Mein Weg führt mich durch den Ort und schließlich hinauf nach Mitterleiten.

Es geht am Waldrand entlang, schnurstracks gerade aus und steil bergauf. Die Steinmoosalm liegt auf 1.150 m und unweit des ersten Grenzsteins, den ich entdecke. Die Tour verläuft jetzt gewissermaßen auf der Grenzlinie zwischen Bayern und Tirol. Ein Stück später treffe ich auf eine einzelne Dame, die sehr flink den Berg hinauf steigt. Mit ihr unterhalte ich mich dann auch prompt: über Blumen.

Sie weist mich auf die Krokusblüte am Heuberg hin und auf ein paar andere Gipfel mit besonderer Blumenpracht. Ich kann ihr nur den Tipp zu einem Gipfel geben, an dessen Hang man im Sommer viel Edelweiß finden kann: die Schochenspitze in den Tannheimer Bergen. Dann geht sie weiter und ist mir bald weit voraus.

Bald passiere ich das Spitzsteinhaus und lass auch die Altkaseralm hinter mir. Stapfe weiter, den immer gleichmäßig steilen Pfad hinauf. Solange, bis ich mir einen Müsliriegel lang Pause gönne. Der Blick in die Nachbarschaft der Chiemgauer Alpen, ins Kaisergebirge und in die Zillertaler und Stubaier Alpen ist von hier schon mal spitze.

Bergpanorama auf dem Spitzstein

Die Spitzstein Wanderung führt über die Südseite zum Gipfel des Spitzsteins auf. Der Weg wird steiniger, ich quere den Hang und er schmelzende Schnee macht alles ein wenig matschig. Weiter oben, im Schutz des Waldes, liegt noch wesentlich mehr von dem prächtigen Weiß.

Inzwischen nutze ich meine Teleskopstöcke, damit ich beim Anstieg durch den Schnee genügend Halt habe. Das funktioniert prima und nach kurzer Zeit sehe ich das Gipfelkreuz zum ersten Mal. Fünf Minuten später bin ich am Gipfel des Spitzsteins angekommen und genieße erst mal in Ruhe das Gipfelpanorama.

Spitzstein

Der Spitzstein ist nach deutscher Messung 1.596,2 Meter hoch, nach österreichischer Messung 1.598 Meter.

Es führen mehrere Routen auf den Gipfel. Seit 2017 auch ein Klettersteig durch die Nordwand des Gipfels.

Er ist ein beliebter Aussichtsgipfel mit Blick bis in die Zentralalpen. Besonders macht ihn auch die kleine Gipfelkapelle.

Spitzstein Wanderung: Ankunft am Gipfel
Ankunft am Gipfel.

Und das ist heute hammermäßig! Die Loferer Steinberge im Osten, vis a vis Zahmer und Wilder Kaiser, unter mir das Inntal. Dahinter die Zillertaler und Stubaier Alpen. Im Westen – zwar diesig, aber nicht weniger stimmungsvoll – der Blick zum Mangfallgebirge mit dem Wendelstein.

In der unmittelbaren Umgebung: westlich das Kranzhorn und der Heuberg, auf der anderen Seite die Chiemgauer Alpen mit Feichteck, Karkopf und dahinter der Hochries. Sie liegen da wie aufgefädelt. Gegenüber der Geigelstein, weiter hinten die Kampenwand.

Einkehrschwung und Abstieg

Mit mir sind nur noch zwei andere Bergwanderer hier oben und tanken ordentlich Sonne und Panorama. Aber irgendwann ist es gut und wir beginnen unabhängig voneinander mit dem Abstieg. Der führt erst mal auf dem Aufstiegsweg bis zur Altkaseralm.

Dort entschließe ich mich auf einen Einkehrschwung mit Apfelschorle und Genussbier Halt zu machen. Das tut so gut, ich könnte noch ewig in der Sonne sitzen. Aber bald muss ich weiter. Nicht wieder am Spitzsteinhaus vorbei, sondern ich möchte über die Mesneralm nach Sachrang zurück.

Auf diesem Weg bin ich heute völlig allein. Nach einem großen Schneefeld geht es in den Wald. Dort ist es echt ein wenig düster und etwas zu still. An den Bäumen überall übertrieben bunte Markierungen. Soll das der Wanderweg sein oder ist das ein Irrweg? Bisserl gespenstisch ist es schon.

Ich wandere gespannt durch den Wald und erwarte nach jeder Biegung so ein skurriles Hexenhäuschen. Aber da kommt keins. Im Gegenteil, ich trete aus dem Wald auf eine Lichtung und da steht die Mesneralm: Puh, zum Glück! Hier bin ich richtig. Und Fantasie ist eben fast alles.

Von der Mesneralm ist es nicht mehr weit. Ich flitze bergab durch den Wald. Wieder eine Lichtung und dann wieder durch den Wald. Flitzen macht schon viel Spaß, wenn mir die Wurzeln keine Beine stellen. Die Sonne steht schon tief, als ich aus dem Wald hinaus ins Freie trete. Die letzten paar hundert Meter gehe ich über eine kleine Teerstraße nach Sachrang zurück zum Parkplatz.

Fazit

Die Spitzstein Wanderung ist eine mittelschwere Bergtour. Sie eignet sich für Bergwanderer, Kondition und Trittsicherheit besitzen. Anfängern empfehle ich diese Tour allerdings auch gerne, sofern Trittsicherheit vorhanden ist.

Der Ausblick am Gipfel ist sagenhaft. Besonders im Spätherbst und Winter ist die Sicht sehr klar und weit. Bei Schnee sind unbedingt die Schneeverhältnisse und Lawinengefahr vor Antritt der Tour zu prüfen.

Wandern
in Bayern

Meine schönsten Wanderungen: Leichte bis anspruchsvolle Touren auf Gipfel, an Seen, durch Wälder, zu Burgen, Schlösser & Stadtperlen uvm. In Bayerns vielfältiger Natur- & Kulturlandschaft.

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