Mit 1.189 Metern ist die Kneifelspitze einer der kleinen Gipfel in den Berchtesgadener Alpen. Eine kleine Berginsel im Talkessel bei Berchtesgaden, die leicht zu erklimmen ist und eine wunderbare Aussicht auf die vielen Berggipfel der Region bietet.
Eine kleine Rundtour zu jeder Jahreszeit für Kurzentschlossene, die – auch in milden Wintern – den Wanderer mit einer bewirtschafteten Gipfelhütte belohnt!
Tourensteckbrief
- Charakter:
Wandern (T1) - Anforderung:
Kondition - Start/Ziel:
Parkplatz Maria Gern - Distanz: 8,5 km
- Reine Gehzeit: 3:00 h
- Höhenmeter: ↑ 580 m • ↓ 580 m
- Einkehr/Übernachtung:
Paulshütte
Etappen & Gehzeiten
- Gipfel Kneifelspitze (1:20 h)
- Ausichtspunkt Salzburgblick (1:25 h)
- Parkplatz Maria Gern (3:00 h)
Auf der Kneifelspitze mit Glühwein
Von Maria Gern, eine Wallfahrtskirche bei Berchtesgaden, starten wir unsere Tour. Und jetzt kommt’s: Die Schneeschuhe lassen wir spontan im Auto liegen. Warum? Es liegt nirgends Schnee! Die Sonne scheint uns ordentlich auf den Pelz und ich beginne mich zu fragen, ob ich die Merino-Schicht nicht doch zu voreilig übergezogen habe, es ist einfach zu warm. Der Anstieg auf die Kneifelspitze in den Berchtesgadener Alpen ist nicht lang. Die ganze Tour ist recht kurz. Aber er ist steil und führt überwiegend über die Versorgungsstraße der Berggaststätte Paulshütte, die uns dann am Gipfel der Kneifelspitze erwartet. Die hat allerdings in den Wintermonaten geschlossen. Darum haben wir ordentlich Verpflegung eingepackt.
Wir gewinnen schnell an Höhe und haben bald einen ständig besser werdenden Blick auf den Watzmann. Besonders markant treten da noch der Hohe Göll und der Hochkalter hervor. Den Watzmann mache ich im Sommer mit den Minimulis. Jetzt geht es erst mal weiter auf die Kneifelspitze bei viel Sonne in den Berchtesgadener Alpen. Es dauert gar nicht so lange, bis wir den Gipfel erreichen. Aber wo ist der denn? Wo ist denn das Gipfelkreuz? Haben die da die Berggaststätte drüber gebaut? Tatsächlich hat die Paulshütte sogar offen. Den Grund dafür kenne ich: Es liegt kein Schnee und die Versorgung über die Forststraße ist damit möglich. Besucher sind auch schon einige da. Die Sicht ist super, das Panorama sehr beeindruckend und der Glühwein lecker.
Jede Menge Panorama in den Berchtesgadener Alpen
Ganz ehrlich, ohne Schnee und Schneeschuhe ist die Tour auf die Kneifelspitze schon echt einfach. Aber wenn man sich auf eine kalte und schneereiche Tour vorbereitet hat, dann kann diese schon schweißtreibend werden. Die Belohnung dafür sind die verschiedenen Aussichtspunkte auf dem Berg. Nicht nur von der Paulshütte, die der Kette der Berchtesgadener Alpen zugewandt ist. Auch der Ausblick Richtung Salzburg lässt sich abseits der Hütte genießen. Wir sehen allerdings nur ein Wolkenmeer unter uns. Auch hübsch.
Nachdem wir unsere Brotzeit verputzt haben, geht es an den Abstieg. Und da hilft mir endlich mal die Physik: Bergab geht es bei mir wie geschmiert! Manchmal denke ich mir, ich wäre der Felix Baumgartner der Bergabsteiger: Ich sause dem Talboden nur so entgegen. Aber dann erinnere ich mich kurz an die schnelleren Trailrunner und verwerfe den Gedanken wieder. Ich wähle für uns eine andere Route für den Rückweg. Oli ist skeptisch, als er in unsere Marschrichtung schaut. Da sehen wir nur Baumverhau. Yasmin ist entspannt und grinst. Yasmin ist immer entspannt und gut drauf.

Als die Sonne dann langsam untergeht und unser Weg nur noch im Schatten verläuft, bin ich wieder ganz zufrieden mit der Merino-Wäsche. Es ist ein wenig frostig. Das ändert sich auch nicht, als wir aus dem Wald rauskommen und wieder das Watzmannpanorama vor uns haben. Rechts von uns erhebt sich die Kneifelspitze bei Berchtesgaden. Und so nach und nach stellt sich eine wunderschöne Abendstimmung ein. Die Berchtesgadener Alpen werden vom Sonnenuntergang eingerahmt. Mit diesen Eindrücken erreichen wir dann auch wieder Maria Gern.
Eine Tour für jede Jahreszeit
Die Tour auf die Kneifelspitze in den Berchtesgadener Alpen ist wirklich eine Runde für jede Jahreszeit. Gut, wir haben diesmal auf den Schnee verzichten müssen. Aber selbst mit Schnee ist sie einfach. Außerdem kann man die Rundtour beliebig ausweiten. Da gibt es noch einige Alternativen. In der Umgebung von Berchtesgaden gibt es auch jede Menge andere lohnende Gipfel und Ziele. Was mir sehr gut gefallen hat, ist das Panorama auf das Band der Berchtesgadener Alpen. Wirklich beeindruckend und ein traumhaftes Beispiel, für die schöne Wildheit, der Alpenwelt. Berchtesgaden selbst sieht aus wie eine Spielzeugstadt, so wie es am Fuße des Watzmanns liegt. Sicher war es auch toll, dass die Paulshütte auf hatte. Hat mich aber irritiert, dass der Gipfel damit überbaut ist. Ich bin ja nicht so der Freund von Touren, die von bewirtschafteten Hütten gesäumt sind.
Die Kneifelspitze taugt absolut für Kurzentschlossene, die noch schnell eine kleine Tour in den Berchtesgadener Alpen machen wollen. Selbst wenn man am Abend vorher noch um die Häuser gezogen ist.