Geiselstein Bergtour - Ammergauer Alpen

Der Spektakuläre Geiselstein – Ammergauer Alpen

Der Geiselstein liegt im Naturschutzgebiet des Ammergebirges (Ammergauer Alpen). Ein weißer Kalkberg, der ein wenig wie die Miniaturausgabe des bekannten Schweizer Matterhorns aussieht. Sicher wird er deswegen auch Matterhorn der 
Ammergauer Alpen genannt, oder weil er eben einen anspruchsvollen Charakter hat.

Der Geiselstein kann auf zwei Varianten erklommen werden: Über Kletterrouten, z. B. an der Südwestwand, für Bergsteiger auch über den Normalanstieg, der ungesicherte Kletterpassagen bis in den Schwierigkeitsgrad II bereithält.

Die Tour auf den Geiselstein ist 8,5 km lang und dauert gute 4,5 Stunden.

1. September 2015 von Alex

Tourensteckbrief


Strecke: 8,5 km

Gehzeit: 4:30 h (ohne Pausen)

Aufstieg: 700 HM

Abstieg: 540 HM


Start & Ziel

Kenzenparkplatz Halblech (€)
Start der Tour: Wankerfleck
Ziel der Tour: Kenzenhütte

Anfahrt Bahn/Bus: Mit der Bahn bis Füssen Bahnhof. Dann mit der Buslinie 73 (mona-allgaeu.de) bis Halblech-Ortsmitte. Von dort ca. 700 Meter zum Kenzenparkplatz zu Fuß. 🔗Reiseauskunft DB

Anfahrt Auto: Auf der B 17 (von Peiting od. Füssen kommend) bis Halblech. Abbiegen in „Am Mühlbach“ und bis zum Kenzenparkplatz gleich nach der Brücke fahren. 🔗Routenplaner


Gastronomie & Unterkunft

Gastronomie auf Tour: Kenzenhütte


Etappen und Gehzeiten

Hinweg

Wankerfleck Geiselsteinsattel2:00h
Geiselsteinsattel Geiselstein0:30h
(2:30h)
Geiselstein Geiselsteinsattel0:25h
(2:55h)

Rückweg

Geiselsteinsattel Kenzenkopf0:45h
(3:40h)
Kenzenkopf Kenzenkopfhütte0:50h
(4:30h)

anforderungen

Schwierigkeit: Anspruchsvolles Bergwandern – T3 (Geiselstein Gipfel – T5)
Anforderungen: Stufe 3
Weg: Stufe 3
Gelände: Stufe 3
Gefahren: Stufe 5

Wegarten

Alpiner Weg: 1,5 km
18%
Bergwanderweg/Steig: 6 km
70%
Feldweg/Forststraße: 1 km
12%

Die Geiselstein Tour

Der Geiselstein Normalweg

Der Startpunkt ist der Wanderparkplatz am südlichen Ende von Halblech (Planquadrat 45 des Ortsplans). Von dort fahren die Kenzenbusse ins Kenzenmoos. Kleinbusse, die von Halblech zum Wankerfleck und weiter zur Kenzenhütte fahren. Kostenpunkt 4 € / 4,50 € für eine Fahrt. Jedenfalls die schnellste Möglichkeit, die gut 12 km zum Ausgangspunkt der Tour zu überbrücken.

Alternativen: per pedes oder Rad! Sonst geht da gar nichts. Die Tour selbst beginnt an der Kapelle am Wankerfleck. Einige Meter neben der Kapelle führt – ausgeschildert – ein Forstweg von der Straße, die wir mit dem Bus gekommen sind, Richtung Geiselstein. Und nach ca. 1,5 Stunden stehen wir auf dem Sattel. Am Startpunkt heißt es zwar 2,5 Stunden bis zum Geiselsteinsattel, der Aufstieg ist aber wirklich leicht, wenn auch ein wenig steil. Vom Sattel geht es links hinauf über einen Felssteig zum Einstieg.

Während die Kletterer sich hier rechts halten (rote Markierung S/W), weist uns ein halb verblichenes Schild nach links: Normalanstieg – Nur für Geübte. Der führt zuerst unterhalb der Westwand des Geiselsteins entlang und fordert hier bereits die ein oder andere Klettereinlage. Sozusagen zum Warmwerden. Nach der Querung führt der Steig nach rechts steil hinauf und mündet an einer Felsrinne.

Hier beginnt der teils schwierige Kletterabschnitt. Es gibt kaum Markierungen und wenn, dann einen roten Punkt. Zwei bis drei Ösen finden wir unterwegs im Fels und an einer schwierigen Stelle sind zwei Eisenstifte im Fels. Die Felsrinne ganz rechts meiden wir beim Aufstieg, da der Fels die Rinne überkragt. Mit der nötigen Konzentration, um immer einen sicheren Halt zu finden, kommen wir bald oben am Grat an.

Geiselstein

Der Geiselstein ist ein 1.882 Meter Kalkberg im Naturschutzgebiet der Ammergauer Alpen. Sein Erscheinungsbild hat ihm den Beinamen Matterhorn der Ammergauer Alpen eingebracht.

Er kann von Süden über eine Kletterroute erklommen werden, oder über den sog. Normalweg, der allerdings auch klettertechnisch anspruchsvoll ist.

Die Aussicht von diesem Gipfel ist grandios.

Geiselstein Gipfelkreuz
Gipfel und Gipfelkreuz des Geiselsteins.

Von dort führt ein Pfad nach rechts und der letzte Felssteig muss durchklettert werden, bevor wir die letzten Meter zum Gipfel rüber spazieren. Der Abstieg führt über dieselbe Route hinab und ist schwieriger aus dieser Perspektive – natürlich. Orientierung ist im Normalanstieg genau so gefragt wie sicherer Halt und sicheres Klettern.

Zum Kenzenkopf

Nach dem Abstieg durch die Felsrinne geht es wieder entlang der Westwand zum Geiselsteinsattel zurück. Den verlassen wir nach kurzer Pause nach links und steigen über einen Steig ab in das Gumpenkar. Die Gipfel des Gabelschrofen, der Krähe und der Hochplatte vis a vis schauen uns dabei zu. Diese ebenso anspruchsvollen Klettergipfel heben wir uns für eine spätere Tour auf.

In weitem Bogen umrunden wir den Gumpenkessel, in dem der Gumpenbach aus vielen kleinen Zuflüssen entsteht, bis wir zum Kenzensattel gelangen. Der Weg ist teils Pfad, teils Steig und einfach ein wildromantischer Gebirgspfad, der über Stock und Stein führt. Dabei bleibt der Geiselstein immer im Blick. Er zeigt sich auf der gesamten Tour von allen Seiten – der kleine Exhibitionist. Vom Kenzensattel geht es auf den Kenzenkopf. Das dauert wie am Wegweiser ausgewiesen 15 Minuten.

Nun ist es so, dass das Gipfelkreuz des Kenzenkopfs auf einem Vorgipfel steht, also nicht auf dem höchsten Punkt des Kenzenkopfs. Der präsentiert sich als Felsgrat mit einem abschließendem Felsgipfel und ist keinesfalls frei begehbar. Zu groß ist hier die alpine Gefahr! Aber großartig ist die Rundumsicht auch vom Vorgipfel. Der Blick zum Geiselstein zeigt einmal mehr, weshalb er Matterhorn des Ammergebirges genannt wird.

Kenzenkopf

Ein kleiner unscheinbarer Nachbar des Geiselsteins ist der Kenzenkopf. Er ist 1.745 Meter hoch. Das Gipfelkreuz steht allerdings auf einem kleineren Vorgipfel mit toller Aussicht.

Der Vorgipfel bietet nur wenig Platz für eine Gipfelrast. Der Hauptgipfel ist nur für Geübte über eine Kletterroute zu erreichen.

Geiselstein: Kenzenkopfgipfel
Kenzenkopfgipfel.

Nach dem Abstieg zum Kenzensattel führt uns unsere Route hinab zur Kenzenhütte. Dazu steigen wir nach links ab, zwischen dem Felsband des Kenzenkopfs links und der Wand der Hochplatte rechts. Dieser Steig ist ein wenig mit Vorsicht zu genießen. Schotter von fein bis grob überzieht den Pfad. Nichts für müde Beine. Hat man diese Schotterpiste hinter sich gebracht, steht man am Kenzenwasserfall. Ein eher kaskadenartiger Gebirgsbach als senkrechter Wasserfall.

Abschluss an der Kenzenkopfhütte

Über zwei kleine Holzbrücken führt der Weg weiter und hinein in den Hangwald, dem Kenzenmoos entgegen. Das Finale ist hier relativ einfach: Der Pfad führt entlang des Westhangs des Vorderscheinbergs Richtung Kenzenhütte. Kurz vor der Hütte mündet der Pfad dann in eine Forststraße.

Hier schlagen wir unseren Weg nach links ein und nach einer Rechtskurve erreichen wir die Kenzenhütte in wenigen Minuten. Von der Hütte, die Mehrbettzimmer, Bettenlager und Gastronomie bietet, starten die Kenzenbusse in Richtung Wanderparkplatz Halblech. Der letzte Bus fährt um 17:30 Uhr!

Fazit

Die Bergtour zum Geiselstein ist für geübte Bergwanderer mit Kondition und Trittsicherheit geeignet. Der Auf- und Abstieg zum Gipfel des Geiselsteins auf dem Normalweg, ist allerdings nur den Bergsteiger mit Alpiner Erfahrung und Kletterkenntnissen vorbehalten.

Die Tour ist ein kleines Abenteuer und vermittelt ein kleines bisschen Schweizer-Alpen-Feeling. Nach den Strapazen der Bergtour kommt die Stärkung in der Kenzenhütte gerade recht.

Wandern
in Bayern

Meine schönsten Wanderungen: Leichte bis anspruchsvolle Touren auf Gipfel, an Seen, durch Wälder, zu Burgen, Schlösser & Stadtperlen uvm. In Bayerns vielfältiger Natur- & Kulturlandschaft.

Autor