LEKI Wanderstöcke Test - Softlite

Leki Wanderstöcke Test – Softlite

4. April 2013 von Alex Anzeige*

Das erste Mal nutzte ich Teleskopstöcke mit 33 Jahren. Bis dahin besaß ich keine und dachte eher in Klischees darüber. Aber als ich während des Abstiegs auf einer Bergtour so meine Probleme mit beiden Knien hatte, war für mich klar: Ich benötige zukünftig diese Dinger.

Das hat sich auch bis heute bei steilen An- und Abstiegen bewährt. Und in den vergangenen Wochen durfte ich einen LEKI Wanderstöcke Test vornehmen. Die Wanderstöcke haben mir freundlicherweise die Bergfreunde.de zur Verfügung gestellt hatten: Modell LEKI Softlite.

Steckbrief Produktname


Produktbezeichnung: LEKI Softlite

Produktart: Wanderstöcke

Preis: ca. 60,- €

Hersteller: LEKI


Produktinformation

  • Einsatzgebiet: Wandern, Bergwandern, Schneeschuhwandern
  • Farbe: Silber, Schwarz, Blau
  • Gewicht: 500 Gramm
  • Packmaß: 63 cm
  • Material: Aluminium
  • Verstellsystem: SLS-System mit einer Haltekraft von 140 kg / Stock
  • Griff: Aergon Soft Griff mit LSS Schlaufenverschluß
LEKI Wanderstöcke Test: Leicht und praktisch
Leicht und praktisch

Der Leki Wanderstöcke im Überblick

Leki Wanderstöcke Test – Soft Lite

Teleskopstöcke im Allgemeinen

Es gibt wirklich einiges an Pro und Contra zum Thema Einsatz von Trekkingstöcken. Vorteile sind sicher die Entlastung bei Auf- und Abstiegen im alpinen Gelände. Im Aufstieg verteile ich dadurch meine Kraft auf Arme und Beine. Beim Abstieg entlaste ich spürbar die Beinmuskulatur und die Kniegelenke. Damit kann ich vor allem auch sehr lange Abstiege gut bewältigen.

Ob in unwegsamem Gelände oder in fließendem Gewässer, mit Teleskopstöcken kann das Gleichgewicht besser gehalten werden. Auch nicht zu vergessen: Der Körper wird bei richtiger Einstellung und Nutzung der Stöcke in seiner Haltung unterstützt.

Problematisch ist sicher, dass ich die Hände während der Benutzung nicht freihabe. Bei plötzlichen Kraxel-Passagen haben Karo und ich immer wieder damit zu tun, die Stöcke in eine Hand zunehmen und mit der anderen am Fels Halt zu finden: suboptimal. Die Schlaufen erleichtern das in dem Fall nicht. Bei Stürzen: Einmal gestolpert im alpinen Gelände, benötige ich die Hände zum Abfangen. Das ist dann nicht immer so leicht: Bekomme ich rechtzeitig die Hände frei, sind die Stöcke im Weg?

Die LEKI Wanderstöcke Softlite im Test

Beim Auspacken fällt mir erst mal das frische Design auf. Die Griffe sind schwarzgrau, aus kautschuk ähnlichem Material. Liegen gut in der Hand. Die Schlaufen sind per Zug leicht zu verstellen und sind am Griff per Lock Security Strap befestigt. Ein beherzter Zug nach oben legt die entsprechende Kreuzschlitzschraube frei. Der allseits bekannte Drehverschluss von LEKI, um die Länge festzustellen, wird mit der Beschriftung und Pfeilen open = gegen den Uhrzeigersinn und close = mit dem Uhrzeigersinn, deutlich gemacht.

Das stufenlose Einstellen der Stocklänge ist von 100 bis 135 cm skaliert. Klappt alles einwandfrei. Die Hartmetall Flexspitzen sind bei Lieferung mit einer Plastikkappe geschützt. Leider sind die Spitzen nicht wechselbar, schade. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass diese Spitzen bei LEKI unter normalem Gebrauch eine lange Lebensdauer haben.

Die LEKI Wanderstöcke Softlite lernt uns und den Winter jetzt richtig kennen: Vollbelastung. Neben der ein oder anderen Winterwanderung unterziehen wir den Stock einem Härtetest: Eine Winterbergtour auf den Hirschberg. Beim Zugang zum Berg sind die Stöcke am Rucksack verstaut. Sie sind leichter und kürzer im Packmaß als meine alten LEKI Makalu, das merke ich allerdings nur bewusst, wenn ich sie direkt in der Hand halte. Das Gewicht der LEKI Softlite ist leicht bis moderat, für mich völlig in Ordnung. Ich hatte die Stöcke gewogen und bekam mit der Küchenwaage eine Ergebnis unter den veranschlagten 500 Gramm.

Die LEKI Wanderstöcke Softlite in der Praxis

Jetzt kommen wir in den Bereich, der nun die Grödeln und auch den Einsatz der Stöcke fordert. Der Anstieg ist sehr steil und führt über einen schmalen Pfad im Schnee zum Vorgipfel. Ich muss noch mal die Stöcke in der Höhe anpassen. Bergauf benötige ich sie nicht so lang. Allerdings ist das mit Handschuhen ohne guten Grip schwierig. Also erst mal die Handschuhe ausziehen, die Verschlüsse drehen, schieben und wieder festdrehen. Ein zweiter Versuch mit einem Paar Handschuhe, die guten Grip haben, bringt ein besseres Ergebnis: Die Stöcke sind jetzt auch mit Handschuhen leicht verstellbar.

Schneeteller wären vielleicht angebracht, es geht allerdings auch mit den Trekkingtellern. Für eine Schneeschuhtour empfiehlt es sich allerdings, die Schneeteller nachzurüsten. Die Schlaufen in gewohntem LEKI Standard unterstützen den Aufstieg hervorragend. Der Griff hat Grip. Liegt mir auch besser in der Hand als der Korkgriff des Makalu. Zudem hat er Lüftungsöffnungen, was natürlich für den Gebrauch im Sommer spricht. Da freue ich mich drau

Mein Fazit

Die LEKI Wanderstöcke Softlite sind ihr Geld wert. Hier stimmen Preis und Leistung überein. Ich gehe nicht mehr ohne Teleskopstöcke auf Tour. Egal, ob voralpin oder im Hochgebirge. Die Vorteile beim Einsatz von Teleskopstöcken vernichten gerade zu die klischeehaften Vorurteile und aktuelle Zahlen belegen das auch. Für mich zählen eben Gesundheit und Sicherheit und ich möchte in 30 Jahren auch noch auf Tour gehen können!

  • Angenehmes Gewicht und Packmaß
  • Griff weist guten Grip auf
  • Schlaufen bieten guten Halt und sind leicht verstellbar
  • Super Lock System, mit Handschuhen nicht immer gut zu bedienen

Tipps zu Teleskopstöcken

Auf ein paar Punkte zu achten, hat mir auf Dauer im Umgang mit LEKI Wanderstöcke sehr geholfen. So klappt es auf der Tour einwandfrei:

  • Nutzt immer beide Stöcke gleichzeitig: Das ist wichtig für Eure Gelenke.
  • Achtet auf die richtige Höheneinstellung: Oberarm und Unterarm sollten einen rechten Winkel bilden. Stellt an allen Verschlüssen immer dieselbe Größe ein und verschließt sie fest. Damit ist sichergestellt, dass bei großer Belastung die Stöcke nicht zusammengeschoben werden.
  • Greift richtig in die Schlaufen: Von unten durch die Schlaufe und dann an den Griff.
  • Nutzt die Stöcke nicht die ganze Tour über: Ständige Nutzung kann evtl. den Gleichgewichtssinn beeinflussen.
  • Passt die Nutzung dem Gelände an: Seid nicht genervt, wenn ihr zum x-ten Mal die Stöcke in eine Hand nehmen, oder an den Rucksack binden müsst. Hört auf Euer Bauchgefühl.
  • Übt ruhig das Gehen mit Teleskopstöcken. Ein wenig Technik gehört schon zum sicheren Umgang dazu.

Wandern
in Bayern

Meine schönsten Wanderungen: Leichte bis anspruchsvolle Touren auf Gipfel, an Seen, durch Wälder, zu Burgen, Schlösser & Stadtperlen uvm. In Bayerns vielfältiger Natur- & Kulturlandschaft.

*Offenlegung: Dieser Beitrag wurde von Bergfreunde.de mit einem Rezensionsexemplar unterstützt.

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