Diese Schneeschuhtour im Allgäu wird uns zu zwei der bemerkenswertesten und größten Burgen des Allgäus führen: Burg Eisenberg und Burg Hohenfreiberg. Und es geht auch auf den kleinen Gipfel des Drachenköpfle. Wer nach der moderaten Tour Hunger bekommt, kann in der Schlossbergalm noch einen Einkehrschwung wagen.
In Eisenberg-Zell, dem Ortsteil unterhalb der beiden Burgruinen, wartet schließlich noch das Burgmuseum auf die ganz wissensdurstigen Burgenfans. Eine rundum perfekte Mischung!
Sehenswürdigkeiten
Burg Eisenberg • Burg Hohenfreiberg • Burgmuseum in Eisenberg-Zell
Tourensteckbrief
- Charakter:
Leichte Schneeschuhwanderung (WT1) - Anforderung:
Kondition; keine Lawinenkenntnisse notwendig - Start/Ziel:
Parkplatz nördlich von Zell - Distanz: 8 km
- Reine Gehzeit: 2:15 h
- Höhenmeter: ↑ 415 m • ↓ 415 m
- Einkehr/Übernachtung:
Schlossbergalm
Etappen & Gehzeiten
- Schweinegger Weiher (0:20 h)
- Drachenköpfle (1:10 h)
- Schlossbergalm (1:35 h)
- Burg Hohenfreyberg (1:45 h)
- Burg Eisenberg (1:55 h)
- Wanderparkplatz Zell (2:15 h)
Der beste Start ins Jahr: Berge, Burgen, Outdoor
Ca. 200 m nach dem nördlichen Ortsausgang von Zell bei Eisenberg befindet sich ein Wanderparkplatz, der den idealen Ausgangspunkt für die Schneeschuhtour zu den Burgen Eisenberg und Hohenfreiberg im Allgäu darstellt. Von hier geht es erst mal an einer ruhigen Straße entlang, Richtung Westen. Das ist übrigens der Bodensee-Königssee-Radweg. Nach dem ersten Waldstück, an einem Mini-Parkplatz, geht es dann rechts ins Feld hinein. Richtig: Mit den Schneeschuhen! Ist ja schließlich ein Powder-Wonderland hier im Allgäu. Am Weiher angekommen, thront die Burgruine Hohenfreiberg auf einem Hügel darüber. Dahinter, leicht versetzt, kann man auch die Burgruine Eisenberg erspähen. Der Schlossweiher hat im Winter wirklich seinen Reiz. Er ist gefroren und schneebedeckt. Und auch wenn ich trotz Weihnachten abgenommen habe, seine Eisfläche wird mich sicher nicht tragen.

Linker Hand am Weiher vorbei, geht es erst durch ein weiteres Waldstück und dann in Kurven, mal mehr mal weniger, bergab. Ja, Mann!!! Schneeschuhtour Downhill! Das fetzt und macht ordentlich Spaß. Hab mich nicht einmal lang gemacht. Hab’s als noch drauf. Die Winterroute orientiert sich an einer Loipe, die den sommerlichen Wanderweg nicht immer einhält. Meine Routenwahl führt mich bald von der Loipe weg, querfeldein Richtung Osten. Entlang eines Waldsaums pflüge ich durch den Powder, mache eine Hüpferung über einen Bach und treffe schließich auf einen Wanderweg, der einmal hinab Richtung Lieben führt, oder eben nach rechts zum Drachenköpfle im Allgäu. Und das ist mein erster Gipfel heute. Der Weg dahin ist ausgeschildert und gespurt. Man trifft am 1. Januar auch kaum auf Wanderer. Ich stapfe also hinauf und habe den Gipfel für mich alleine. Die Schneedecke ist unberührt. Das Drachenköpfle ist allerdings sehr bewachsen: mit Bäumen und Strauchwerk. Also sicher im Sommer nicht der beste Aussichtsgipfel.
Von hier ist es nicht mehr weit zur Schlossbergalm, die auf 1.000 m Höhe liegend ein lohnendes und gern besuchtes Ziel darstellt. Nach einem kurzen Abstieg bin ich dort, aber kehre diesmal nicht ein, weil es mich zu den nahegelegenen Burgruinen Hohenfreiberg und Eisenberg im Allgäu zieht. Nach der Besichtigung der beiden Burgruinen, wofür ihr Euch ausreichend Zeit nehmen solltet, denn die Ruinen sind bemerkenswert, geht es zwischen den Anlagen hindurch und bergab, zurück zum Wanderparkplatz und durch den Wald des Schlossbergs. Ein angenehmes Ende einer traumhaften Schneeschuhtour zum Drachenköpfle. Mein Tipp für einen gelungen Abschluss zu dieser Tour zum Drachenköpfle: Der Besuch des Burgmuseums Eisenberg in Zell. Der Eintritt ist frei, Spenden werde gerne entgegengenommen.
Highlights der Schneeschuhtour im Allgäu
Mal ganz ehrlich: Hammer! Der 1. Januar im Allgäu auf dem Drachenköpfle war genail! Die erste Tour im Jahr, die erste Schneeschuhtour und das erste sagenhafte Burgen-/Bergpanorama des Jahres. Kurzes und diszipliniertes Silvester und tags drauf Berge, Burgen, Outdoor in vollen Zügen. Alles richtig gemacht, sag ich da. Und ich bin sogar fast immer alleine unterwegs. Das hat ja auch was. Da habe ich fast das Gefühl, mir gehört die Natur ganz alleine. Gut, bis ich einen Langläufer teffe: Schneeschuhe meets Langlaufski, sehr sympathisch.

Wirklich super finde ich auch an dieser Schneeschuhtour, dass ich unterwegs immer wieder einen Blick auf die Burgruinen werfen kann, die quasi das i-Tüpfelchen meiner Tour zum Drachenköpfle darstellen. Es läuft also alles super, bis … ja bis ich feststellen muss, dass mein rechter Schneeschuh defekt ist. Einer der zwei Stege hat sich verabschiedet. Da kann ich jetzt nur mit Sicherheitsklammern kontern. Klappt nicht ganz, denn nach dem langen Schneefeld, war die Lösung auch dahin. Und nach einem unbedachten Schritt zurück, verabschiedet sich der Schneeschuh komplett. Mei, hilft ja nichts: Ich demontiere fachmännisch beide Schneeschuhe und laufe auf den Vorderklauen weiter. Das gibt zumindest Halt. Aber ab das ist die eigentliche Schneeschuhtour ja keine mehr: sehr schade.
Zwei der bemerkenswertesten Burgen im Allgäu haben es aber wieder rausgerissen. Die Burgen und das Alpenpanorama an diesem Tag. Und auch der Kaffee danach auf dem Heimweg, als ich in Landsberg Station mache. Das ist echt das Sahnehäubchen des Tages. Eine schöne Stadt. Wieso war ich vorher nie dort? Jedenfalls ist die Tour absolut Sommer wie Winter eine Empfehlung wert. Ich werde das mal in einer ausgedehnteren Sommerrunde angehen, denke ich. Aber es gibt noch so viele andere Burgen im Allgäu … wo anfangen?