Wandern bei Stamsried zur Burg Schwärzenberg

Diese Burgentour führt uns nach Stamsried in der Oberpfalz. Genauer gesagt, in den Naturpark Oberer Bayerischer Wald. Die Burgruine Schwärzenberg bei Stamsried steht auf dem Programm.

Wir werden auch die Überreste der Ruine Schellerlhof besuchen und wandern auf den Spuren der Römer. Alles in allem eine schöne und abwechslungsreiche Frühjahrstour, die viel Abwechslung bietet.

Sehenswürdigkeiten

Ruine Schellerlhof • Burg Schwärzenberg

Tourensteckbrief

  • Charakter:
    Wandern (T1)
  • Anforderung:
    Kondition
  • Start/Ziel:
    Parkplatz am Marktplatz in Stamsried
  • Distanz: 15 km
  • Reine Gehzeit: 5:00 h
  • Höhenmeter: ↑  515 m • ↓   525 m
  • Einkehr/Übernachtung:
    Gaststätte Karl-Heinz Ehrhardt

Etappen & Gehzeiten

  • Hindelmühle ( 1:00 h)
  • Ruine Schellerlhof (1:35 h)
  • Burgruine Schwärzenberg (2:00 h)
  • Hindelmühle (3:10 h)
  • Stamsried (4:30 h)

Von Stamsried zur Ruine Schellerlhof

Los geht es in Stamsried, vom Marktplatz weg, am Glocknerhof vorbei. Der Glocknerhof ist ein Familien- und Sportdorf. Wir haben nur ein paar Rentner gesehen. Sport keinen. Hinter dem Hof tauchen wir bald in den Wald ein und von nun an geht es durch eine Hügellandschaft, die teils bewaldet ist, teils im freien Sonnenschein liegt. Zwischen durch treffen wir auf dem Weg auf Wandertafeln: sehr detailliert und informativ.

Der vordere Bayerische Wald e.V. hat da ganze Arbeit geleistet. Von der Hindelmühle ist es nun noch ein gutes Stückchen. Wir folgen dem Wanderweg und befinden uns bald auf einer alten, ehemaligen Römerstraße. Spannend, wenn man sich vorstellt, wie vor ca. 2.000 Jahren hier möglicherweise ganze Legionen vorüber marschierten und das in Sandalen und mit einem Marschgepäck, das an einem Pilum hängt.

Wandern bei Stamsried - Burg Schwärzenberg
Da steht sie in voller Pracht, die Burgruine Schwärzenberg.

Weniger zum Schmunzeln ist mir dann, als wir die Ruine Schellerlhof erreichen. Ich bin’s ja gewöhnt und begeistere mich auch wirklich für Ruinen und Burgställe, die nur noch einen Stein oder Bodenunebenheiten erkennen lassen. Hier ist es genau so. Kaum Mauerreste und nur noch ein paar Wälle zeugen vom einstigen Ausmaß der Anlage. Ich schieße Fotos und hüpfe wie Rumpelstilzchen im Gelände herum.

Typische Arbeitsweise eines Burgenfeaks. Im Nachhinein stellt sich nun aber raus: Schellerlhof war keine Burg? Es war ein Hof? Ein Gut? Keine Ahnung. Ich kann in meiner Burgenbibliothek nichts finden und online auch nicht. Also ist es keine Burgruine, diese strukturierte Schutthaufen, der langsam vom Wald erobert wird?

Wandern bei Stamsried - im Wald
Lange Schatten im Wald sind sehr idyllisch.

Die Burgruine Schwärzenberg

Jetzt setze ich erst mal meine ganze Hoffnung auf die Ruine Schwärzenberg. Wir gehen weiter und kommen bald an den ersten „Kreisverkehr“ im Wald, den ich je gesehen habe. In seiner Mitte steht die Steinhäuflkapelle. Von dem Kreisel führen einige Wanderwege sternförmig in die Region. Wir finden aber zielsicher den richtigen Abzweig. Kaum sind wir ein Stück gegangen, treffen wir auf ein paar junge Burschen, die im Wald Holz auf einen Anhänger geladen haben.

Mit einem Traktor fahren sie die Ladung aus dem Wald. Als sie anfahren, kracht die ganze Ladung halbierter Baumstämme vom Anhänger, reißt den Kerl, der darauf stand mit sich und versucht ihn unter sich zu begraben.

Eins muss man dem Burschen lassen, er war echt flink und kam mit einem blauen Auge davon. Irgendwie hat der sich im Fallen zur Seite drehen können und so verhindert, unter die gesamte Ladung zu geraten. Wir stehen baff da. Sicher machen wir vor Schreck Mondgesichter. Inzwischen sind die anderen Männer ihrem Freund zu Hilfe geeilt. Er ist wohl auf und unversehrt. Mit dem Schrecken davongekommen. Da klappen wir unsere Kinnladen wieder zu und ziehen unseres Weges.

Die Ruine Schwärzenberg entspricht meiner Vorstellung von Burgenromantik. Sie steht verwegen im Wald auf einer Anhöhe und wartet noch mit einige hohe Mauern auf. Karo macht es sich auf einem Mauervorsprung gemütlich und sieht zu, wie ich mich abermals in das Burgen-Rumpelstilzchen verwandle. Ich erkunde die Ruine Schwärzenberg und versuche ein paar gute Bilder zu schießen.

Zunächst umrunde ich die Ruine Schwärzenberg. Sie ist von einem weiten Halsgraben eingefasst. Danach erforsche ich das Innere. Das finde ich einfach bei jeder Burg immer wieder aufs neue spannend.

Auf dem Rückweg nach Stamsried

Aber es wird Zeit den Rückweg anzutreten, denn die Ruine Kürnburg wartet noch und ist für mich das persönliche Highlight der Tour. Darum ist es auch so super, dass wir an diesem Tag die Ruine gar nicht erst erreichen. Na toll! Aber der Reihe nach. Wir sind also auf dem Rückweg und mich beschleicht schon langsam das Gefühl, uns könnte das Licht ausgehen, bis wir an der Kürnburg ankommen. Es ist Mitte März. Also hopp und zackig voran. Nur verfranzen wir uns am Hammerweiher. Zeit für einen Powerriegel ist da noch.

Dann soll es weitergehen, aber irgendwie  passt die Wanderkarte und das Geländer nicht so recht zusammen. Nach zwei Versuchen einen Weg zu finden, brechen wir ab und müssen uns damit abfinden, ein Stück an der Straße entlangzugehen. Als wir ein Waldstück erreichen, finden wir den richtigen Weg auch nicht und stapfen durch das Unterholz, bis wir auf einen Forstarbeiter treffen, der mit einem Schmunzeln grüßt. Da haben wir bereits den Wanderweg wieder gefunden, dem wir nun beruhigt folgen können.

Wandern bei Stamsried - altes kleines Gehöft
Ein kleines, märchenhaftes Gehöft am Wegesrand.

Damit wir nicht den absolut selben Weg zurückgehen müssen, schwenken wir ab und gehen ein bisserl über Land, durch das Örtchen Dörfling. Auf der Landstraße haben wir eine tolle Sicht über die Ebene und es ist hier auch kein Verkehr. Ein paar Radler, mehr nicht. Wir gehen wieder dem Wald entgegen, den wir am Beginn der Tour durchquert haben und hier verfranzen wir uns tatsächlich noch mal.

Langsam reicht’s auch mal. Aber gut, dass dabei auch noch eine steile Passage auf dem Weg liegt. Also runter und wieder rauf. Schließlich finden wir den Weg nach Stamsried und treffen auf dem Marktplatz, als es dämmert.

Mein Fazit, wenn ich das jetzt so im Nachhinein betrachte: Die Tour ist super. Das Tragische für mein Burgenherz ist nur, dass wir die Kürnburg nicht mehr erreichen konnten: Es wurde bereits dunkel. Außerdem habe ich jetzt erst festgestellt, dass wir ein Steinwurf vom Schloss in Stamsried geparkt hatten.

Aber dort waren wir auch nicht: Ich könnte mir sonst wohin beißen. Also bleibt nach diesem niederschlagenden Résumé nur eines zu tun: Die Tour muss neu und gründlicher geplant und gegangen werden!

Bilder zur Stamsried Wanderung