Burg Elsterberg Burgtor

Wanderung zur Burg Elsterberg Vogtland

25. Juli 2022 von Alex Anzeige*

Elsterberg Vogtland ist eine kleine Stadt im schönen Vogtland, Vogtlandkreis. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Ruine der Burg Elsterberg. Mit einer Ausdehnung von rund 1,5 Hektar ist sie die größte Burgruine in Sachsen. Ein lohnendes Ziel für Wanderer.

Die Burg und die Stadt liegen an einer Schleife der Weißen Elster, dem malerischen Fluss im Vogtland. Viel Wald und Höhenzüge, die einen weiten Blick ins Land ermöglichen, sind ein perfektes Rezept für Wanderer, Naturliebhaber und Genießer am Kulturweg der Vögte.

Die Tour zur Burg Elsterberg Vogtland ist 10 km lang und dauert ca. 3 Stunden.

Tourensteckbrief


Strecke: 10 km

Gehzeit: 3:00 h (ohne Pausen)

Aufstieg: 220 HM

Abstieg: 230 HM


Start & Ziel

Marktplatz Elsterberg Vogtland

Anfahrt Bahn/Bus: Mit der Bahn geht es bis zum Bahnhof Elsterberg. Zum Tourenverlauf gelangst Du über die Bahnhofstraße, nach der Elsterbrücke in ca. 5 Minuten. 🔗Reiseauskunft DB

Anfahrt Auto: Elsterberg erreichst Du zwischen Plauen und Greiz über die B92. An der Elsterbrücke Elsterberg führt Dich die Route nach Elsterberg hinein. In die erste Straße, Plauensche Str., biegst Du links ein und parkst. Von hier erreichst Du den Parkplatz in ca. 5 Minuten. 🔗Routenplaner

Parkplatz: Ausreichend Parkplätze am Straßenrand findest Du in der Plauensche Straße.


Gastronomie & Unterkunft

Gastronomie auf Tour: Gasthof Noßwitz • Gasthaus Zur Eiche
Gastronomie am Ziel: Hotel & Restaurant Grüner Baum


Etappen und Gehzeiten

Hinweg

Marktplatz Stausee Dölau0:45h
Stausee Dölau Burg Dölau0:20h
(1:05h)
Burg Dölau Aussichtspunkt1:05h
(2:10h)

Rückweg

Aussichtspunkt Burg Elsterberg0:35h
(2:45h)
Burg Elsterberg Marktplatz0:15h
(3:00h)

anforderungen

Schwierigkeit: Wandern – T1
Anforderungen: Stufe 2
Weg: Stufe 1
Gelände: Stufe 1
Gefahren: Stufe 1

Wegarten

Wanderweg/Pfad: 2 km
20%
Feldweg/Forststraße: 6 km
60%
Asphalt/Straße: 2 km
20%

Wanderung bei Elsterberg Vogtland

Elsterberg Vogtland in Sachsen

Die Stadt Elsterberg liegt ungefähr auf halbem Weg zwischen Greiz und Plauen im Elstertal. In der Gebietsreform von 1952 wird die Stadt von Sachsen nach Thüringen verlegt. Per Volksentscheid, 40 Jahre später, wird die Stadt wieder nach Sachsen gelegt. Heute führen ca. 5.000 Einwohner ein ruhiges Leben an der Schlaufe der Weißen Elster.

Sehenswürdigkeiten sind natürlich die Burg, der Marktplatz und die Laurentiuskirche. Veranstaltungen wie die Elsterberger Burgfestspiele sind über den Landkreis hinaus beliebt. Daher zählt die vogtländische Stadt auch zu den beliebten Ausflugstipps in der Region.

Am Marktbrunnen erfahren wir mehr zur Historie zur Stadt: 1198 wird ein Ritter Rayer von Elsterberg erwähnt. Er stamme von der Burg „Altes Haus“. Damit erfährt der vogtländische Flecken die erste Erwähnung überhaupt. Der Ritter, der über dem Marktbrunnen aufragt, zeigt uns diesen Rayer.

1225 wird die neue Burganlage errichtet: das „Neue Haus“. Bereits vor 1354 erhält „Elstirberg“ Stadtrecht. Die Stadt und die Burg werden in diesem Jahr im vogtländischen Krieg zerstört und bis 136 wieder aufgebaut.

Der Weg führt Dich vom Marktplatz über die Lange Straße aus der Stadt heraus. Rechts über die Moschwitzer Straße geht es dann bergauf und Richtung Stausee.

Stausee & Burg Dölau

Über Feldwege, entlang von Weizenfeldern, geht es nach Noßwitz. Der kleine Ort wird in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erwähnt. Dort wurde ein Vorwerk, also eine Art Meierhof, als Vorläufer eines Ritter Guts errichtet. Du wanderst an dem Gut vorbei, entlang einer langgezogenen Linkskurve. Am Gasthof Noßwitz (Knäfel) geht es scharf rechts und aus dem Ort raus, direkt auf den Stausee Greiz-Dölau zu. Das erste Highlight nach Elsterberg Vogtland.

Der Stausee fasst ca. 23 ha Wasser. Er ist für die Bevölkerung der Umgebung ein beliebtes Ausflugsziel bezüglich Angeln, Baden und Spazierengehen. Ein Rastplatz mit schönem Blick auf den See ist dort ebenfalls zu finden. Südlich um den See führt ein asphaltierter Weg Richtung Dölau. Kurz bevor Du den See hinter Dir lässt, quert der Weg einen Überlaufschutz. Hier fließt bei sehr hohem Wasserstand der Stausee in die Weiße Elster.

Der Weg führt nun ein Stück entlang der Weißen Elster, bis zum Wasserwerk im Elstertal. Dies wurde zwischen 1952 und 58 errichtet und nutzt das Wasser des Stausees. Sein Name war damals „Goldene Aue“. Heute ist es bekannt unter dem Namen Schaltis. Ein Hinweisschild „Ausstieg“ vor der Staustufe des Wasserkraftwerks weist darauf hin, dass hier auf der Weißen Elster auch der Paddelsport hoch im Kurs steht.

Am Wasserkraftwerk überquerst Du die Weiße Elster an der Brücke und biegst nach dem Bahngleis links ab. Hier führt ein eher unscheinbarer Pfad am Rande eines Feldes entlang. Der Weg läuft parallel zur Elstertalbahn und wird dann am Ende des Feldes ein wenig rustikal.

Die nächsten ca. 300 Meter gleichen eher einem Schuttabladeplatz der Bahn, als einem Wanderrevier. Aber lass Dich davon nicht beirren. Wandere einfach immer weiter entlang der Bahntrasse auf dem Pfad, bis Du die ersten Häuser in Dölau erreichst.

Von Weitem begrüßt Dich bereits ein großer, baufälliger Kasten mit Walmdach. Das Dach ist bereits teilweise eingefallen. Auch sonst weißt nichts daraufhin, dass hier einmal eine Burg gestanden haben soll. Erst nachdem Du diese Ruine umrundet und die Plauensche Straße erreicht hast, wird ein wenig deutlicher, dass hier mal eine burgähnliche Anlage gestanden hat.

Burg Dölau

Um 1280 ließen die Herren von Lobdeburg an dieser Stelle ein Wohnturm errichten. Um 1300 noch wurde die Anlage erweitert.

Auch im 16. Jahrhundert wurde die Burg noch um einen Nordflügel vergrößert. Mitte des 18. Jahrhunderts wurden allerdings die ersten Abbrucharbeiten begonnen.

1980 schließlich riss man den Nordflügel ab.

Elsterberg Vogtland: Burg Dölau
Burg Dölau

Die Burgruine ist heute wegen Baufälligkeit abgesperrt. Dafür findest Du schräg gegenüber das Gasthaus Zur Eiche, mit einem schönen Biergarten. Nach knapp vier Kilometer des Wanderns kannst Du dort schon mal einen kleinen Einkehrschwung wagen.

Auf dem Vogtland Panorama Weg

In Dölau führt Dich der weitere Weg hin zum Vogtland Panorama Weg. Dabei geht es 100 Meter nach dem Gasthaus von der Plauensche Straße nach links in die Straße Am Butterberg. An dieser Gabelung führt vor dem Haus Nummer 59 eine unscheinbare Treppe, leicht verwachsen, nach rechts weg und bergauf. Sie ist leicht zu übersehen. Über diesen Fußweg kürzt Du den Weg über die weit ausholende Straße ab.

Kurz vor dem Ortsausgang treffen der Weg und die Straße wieder aufeinander. Ist also nicht schlimm, solltest Du die Treppe verpasst haben. Vorbei an ein paar Schrebergärten, gehst Du über einen Feldweg weiter bergauf und triffst bald auf eine Kreuzung mit vielen Wanderwegweisern. Hier startet der aussichtsreiche Abschnitt auf dem Vogtland Panorama Weg, der uns wieder in Richtung Elsterberg Vogtland führen wird.

Diese Passage fand ich idyllisch und wundervoll. So stellen ich mir traumhaftes Wandern vor: Auf einem Höhenweg mit weitem Ausblick, zwischen sanften Hügeln, entlang einer Baumreihe oder eines Waldes und dann vielleicht auch noch eine Bank im Schatten mit Blick über das ganze Land. Und genauso schön ist der Vogtland Panorama Weg an dieser Stelle – bei Kleingera.

Der Abschnitt ist gut ausgeschildert und die rot-weiße Wandermarkierung des Vogtland Panorama Wegs kannst Du gar nicht übersehen. Sie führt Dich nach Kleingera, vorbei an dem ehemaligen Herrenhaus, das seinen Ursprung in der Mitte des 15. Jahrhunderts hat. Zuerst als Vorwerk errichtet, im Dreißigjährigen Krieg abgebrannt und wieder aufgebaut, befindet sich die Anlage heute in Privatbesitz.

Der Abstecher nach Kleingera führt Dich zweimal über die Landesgrenze zwischen Thüringen und Sachsen. Einmal beim Aufstieg von Dölau nach Kleingera und schließlich über den Vogtland Panorama Weg nach Kleingera. Das bekommst Du aber gar nicht mit, denn es sind keine Grenzsteine oder Schilder dazu sichtbar. Oder aber ich habe sie schlicht übersehen auf meiner Tour. Kann leicht passieren, wenn das Panorama vom Höhenweg so fabelhaft ist wie hier.

Und tatsächlich treffe ich hier auf eine Bank im Schatten. Zeit für eine kleine Pause, in der ich die Landschaft vor meinen Augen auf mich wirken lassen kann. Es ist friedlich und ruhig. Nur das Gezwitscher der Vögel ist zu hören. Schmetterlinge tanzen mir um die Beine. Ein guter Platz, um ein wenig Frieden zu finden und abzuschalten.

Meine Gedanken schweifen aber bald weiter in Richtung Elsterberg Vogtland. Denn eine der Top-Sehenswürdigkeiten in dieser Umgebung ist natürlich die Burgruine Elsterberg, ein tolles Ausflugsziel, das bekannt für seine Burgfestspiele ist. Leider habe ich die letzte Veranstaltung verpasst: Das Burgfestspiel fand am Wochenende davor statt.

Burgruine Elsterberg – Kulturweg der Vögte

Zur Burg an der Schleife der Weißen Elster geht es weiter über den Vogtland Panorama Weg. Am vierten Abzweig vom Panoramaweg, führt Dich ein schmaler Waldpfad bergab und Du erreichst einen Forstweg über eine Treppe mit Hinweistafel. Diesen quert der Pfad und Du wanderst entlang einer Baumreihe, bis an einem Überbleibsel eines Holzzauns der Ausblick auf die Stadt Elsterberg Vogtland freigegeben wird.

Der Weg führt Dich nun in einem weiten Linksbogen auf die Ausläufer von Elsterberg hin. Durch die Straßen geht es zum Bahnhof und dort über die Brücke, nach der Du dann gleich links in das Elstertal abbiegst. Am Uferweg des Flusses wanderst Du jetzt an der Südseite der Burganlage vorüber, bis Du an den Abzweig am Unteren Schlossberg gelangst.

Hier geht es rechts bergauf, erst über die Straße, dann über einen Pfad. Oben angekommen, begrüßt Dich der große Rundturm an der Südspitze. Hier findest Du den Zugang in die Burganlage über eine Holzbrücke.

Eine Perle am Kulturweg der Vögte ist die Burg Elsterberg auf jeden Fall. Sie ist bis 2022 restauriert geworden und beeindruckt mit den erhaltenen Rundtürmen, den Mauerresten des Palas und der Ringmauer. Auch die Gewölbe des Burgkellers sind ein Highlight, das allerdings nicht immer zugänglich ist.

Burg Elsterberg

Zwischen 1200 und 1225 wurde die Anlage für die Herren von Lobdeburg errichtet. Die erste Erwähnung in einer Urkunde ist für das Jahr 1225 belegt.

Die Burg wurde 1354 zerstört und bis 1366 wieder aufgebaut. Sie galt ab Mitte des 18. Jahrhunderts als verfallen.

Heute ist sie ein echtes Highlight auf dem Kulturweg der Vögte und auf jeden Fall den Besuch wert.

🔗Webseite zur Burg der Stadt Elsterberg Vogtland

Burgruine Elsterberg Vogtland
Burgruine Elsterberg Vogtland

Heute sind natürlich die Elsterberger Burgfestspiele ein Veranstaltungshöhepunkt. Mittelaltermarkt, Freilufttheater, Buchvorstellungen, Lesungen und Open-Air-Konzerte finden auf dem ca. 1,5 Hektar großen Burggelände statt.

Leider gibt es auf der Burg aktuell keine Burgschänke oder einen Imbiss. Die würden sich dort oben ausgezeichnet machen. Hat man doch einen fabelhaften Blick über die Stadt und die Umgebung. Auch sonst ist in Elsterberg Vogtland kaum Gastronomie zu finden. Am Marktplatz befindet sich zwar der Grüne Baum, Hotel und Restaurant, das öffnet aber erst ab 17 Uhr.

Da bleibt mir erst mal nur der Besuch der St. Laurentiuskirche. Im Hochsommer bei sommerlichen Temperaturen eine interessante und willkommene Abkühlung. Sie rundet eine hervorragende Wanderung am Kulturweg der Vögte vollends ab.

Fazit

Diese leichter Wanderung steckt voller schöner und spannender Eindrücke. Die Natur ringsum Elsterberg Vogtland ist abwechslungsreich und traumhaft, der Vogtland Panorama Weg bietet einige fabelhafte Aussichtspunkte und die beeindruckenden Burgen vermitteln einen tollen Eindruck zum Kulturweg der Vögte.

Das Ganze runden die Einkehrmöglichkeiten unterwegs und am Ziel ab. Kurzweiliger kann es nicht sein und mit 10 km Strecke und wenig Anstiegen eignet sich diese Wanderung ideal für Anfänger und Genießer. Ein wahrer Geheimtipp!

*Offenlegung: Dieser Artikel entstand mit Unterstützung des Vogtland Tourismusverbands e.V.  zu Projekt Kulturweg der Vögte. Der Bericht basiert auf meinen eigenen Erlebnissen und Erfahrungen auf der Tour.

Autor