Brentenjoch Wanderung

Wanderung auf das Brentenjoch

Das Brentenjoch ist der Höhepunkt der spannenden Wanderung von Grän im Tannheimer Tal nach Vils am Falkensteinkamm.

Das Brentenjoch ist 2.001 m hoch. Sein Nebengipfel, der Roßkopf misst eine Höhe 1.945 m. Ein bekannter Nachbar ist der Aggenstein. Eine schöne Bergtour in der traumhaften Natur der Tannheimer Berge.

Die Bergtour zum Brentenjoch ist 14 km lang und dauert etwas über 5 Stunden.

11. Oktober 2013 von Alex

Tourensteckbrief


Strecke: 14 km

Gehzeit: 5:15 h (ohne Pausen)

Aufstieg: 950 HM

Abstieg: 1.230 HM


Start & Ziel

Start: Sonnenbergbahn Grän Talstation
Ziel: Wanderparkplatz Vils

Anfahrt Bahn/Bus: Mit der Bahn bis Reutte Bahnhof und weiter mit dem Bus der Linie 120 bis zur Haltestelle Grän Liftanlage. 🔗Reiseauskunft DB

Anfahrt Auto: Auf der Autobahn A7 bis zur Ausfahrt Nesselwang. Weiter Richtung Nesselwang und über die B309 bis Steinach. Über die Achtalstraße bis zur Grenze und weiter nach Grän. Sonnenbergbahn ist ausgeschildert – Talstation der Füssner Jöchle Bahn. 🔗Routenplaner


Gastronomie & Unterkunft

Gastronomie auf Tour: Bergrestaurant Sonnenalm
Gastronomie am Ziel: Vilser Alm


Etappen und Gehzeiten

Hinweg

Parkplatz Füssener Jöchl1:30h
Füssener Jöchl Vilser Jöchle1:00h
(2:30h)
Vilser Jöchle Gipfel Brentenjoch1:00h (3:30h)

Rückweg

Gipfel Brentenjoch Vilser Alpe1:10h
(4:40h)
Vilser Alpe Wanderparkplatz0:40h
(5:15h)

anforderungen

Schwierigkeit: Bergwandern – T2
Anforderungen: Stufe 2
Weg: Stufe 2
Gelände: Stufe 2
Gefahren: Stufe 1

Wegarten

Bergwanderweg: 10 km
71%
Feldweg/Forststraße: 4 km
29%

Der Gehzeiten-Rechner

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Brentenjoch Bergwanderung

Start in Grän

Vor mir liegen die letzten hundert Höhenmeter zum Gipfel des Brentenjochs in den Tannheimer Bergen. Wir sind von der Talstation der Sonnenbergbahn von Grän aus gestartet. Schon auf der ersten Etappe habe ich das Gefühl, dass wir vor etwas flüchten. Ich bin mit einem Kollegen und seiner Frau in den Allgäuer Alpen unterwegs. Genauer gesagt überschreiten wir heute die Vilser Gruppe von Grän nach Vils. 

Zum Glück mache ich ja meine Fotopausen zwischendrin, um ein paar schöne Schnappschüsse zu machen. Nur habe ich das Gefühl, dass ich nicht richtig im Training bin. Die letzten Wochen habe ich Höhenmeter nur auf der Leiter während meines Umzugs gemacht.

Mit Ziel Brentenjoch nehmen wir die Route über die Piste Richtung Füssner Jöchle. Die ist jetzt nicht spannend, aber ordentlich steil. Andreas prüft zwischendrin immer mal wieder sein GPS Gerät. Später meint er, wir wären zu schnell. Ach nein, denke ich mir und hechel hinterher.

Beim nächsten prüfenden Blick meint er dann, dass wir einen Schnitt von 500 HM/h gehen und dass es schon bisserl schnell wäre. Er grinst und „rennt“ weiter. Ach so, 500 HM/h. Na ja, dann wird mir einiges klar. Ich bin beruhigt. Ich bin doch im Training, nur mein Schnitt liegt immer so bei 400 HM/h. Also, weiter schnaufen und rauf.

Der letzten Anstieg zum Füssener Jöchle ist noch mal steil und führt an der Seilbahn entlang. Das Brentenjoch sehen wir zwar noch nicht, als wir am Jöchle oben ankommen, dafür baut ein älterer Herr ein Tischchen auf und legt ein Tuch und ein paar Dosen darauf. Will der hier oben Cremes verkaufen? Eine Gruppe Rentner tummelt sich bereits vor dem Tisch. Ah, ich hab’s, das wird eine Bergmesse. Wir gehen in Richtung Gamskopf weiter. Heute ist es wolkenverhangen, aber ich sag Euch, es ist sehr stimmungsvoll, auch wenn es keinen strahlend blauen Himmel hat.

Auf dem Brentenjoch

Am Gamskopf angekommen überrascht uns ein gemütliches Gipfelkreuz mit Bänkchen und einem Informator, der zur Gipfelbestimmung dient. Was für ein Name: Informator. Ich schweife kurz mit meinen Gedanken ab zu Star Wars. Nein, da hieß es ja Imperator, oder? Da der Gipfel aber in Reichweite der Bergstation liegt, drängen immer mehr Wanderer herüber und motivieren uns zum Weitergehen. Andreas‘ Frau ist ohnehin schon ein Stück weiter Richtung Sebensattel.

Danach geht es bergab, auf die Sebenalpe zu. Am Sattel müssen wir allerdings erst durch ein Drehkreuz. Das erwartet uns auch auf dem Vilser Jöchle. Die Art eben, die einem den Durchlass durch einen Weidezaun ermöglicht. Ich sage dazu immer „Kissing Gate“. Der Mann geht anfangs durch. Dann die Frau. Allerdings hält der Mann den Durchgang versperrt. Die Frau kann sich den Weg durch einen Kuss freikaufen. Andreas hat’s verstanden und Sabine muss bezahlen.

Beim Abstieg haben wir einen guten Blick auf den Aggenstein und die Bad Kissinger Hütte, eingerahmt in Wolkenfetzen. Und dann, kurz vor der Sebenalpe, sehe ich endlich das Brentenjoch. Ein weitläufiger und freiliegender Gipfel. Da geht’s noch mal ordentlich bergauf.

Umso besser, dass wir dann auf dem Vilser Jöchle erst mal eine Pause einlegen und uns stärken. Danach geht es zackig bergauf. Und immer wieder bietet sich uns ein wundervoller Ausblick. Auf der Tour kann man vom Tannheimer Tal, zum Einstein und dann Richtung Norden, am Aggenstein vorbei und weit hinter Pfronten und den Falkenstein und rüber nach Vils blicken.

Gipfel Brentenjoch

Das Brentenjoch ist ein 2.001 Meter hoher Berggipfel in der Tannheimer Gruppe. Der Berg wurde das erste Mal 1561 in einer Urkunde erwähnt – als Roßberg Saul. Die Ebnung in der Südflanke wird gemeinhin als Brentenjoch bezeichnet.

Der Gipfel ist ein breiter Kegel und bietet einen fabelhaften Panoramablick in die Tannheimer Berge und darüber hinaus. Im Westen liegt zum Greifen nah der markante Aggenstein.

Brentenjoch Gipfel
Der Brentenjoch Gipfel voraus.

Auf den letzten hundert Höhenmetern zum Gipfel lass ich mich zurückfallen und schieße ein paar Fotos. Wenn ich die Kamera jetzt wegpacke und die Teleskopstöcke nehmen würde, dann täte ich mich viel leichter bergauf. Aber irgendwie kann ich das nicht. Ich könnte ja versäumen, ein wirklich gutes Motiv zu knipsen. Also plage ich mich bergauf und hab echt kein Bock mehr. Heute läuft’s leider nicht. Und der grauhaarige Wanderer in Schwarz wird mich am Ende noch vor dem Gipfel überholen. Das geht gar nicht. Da habe ich auch meinen Stolz. Also weiter und bisserl die Zähne zusammenbeißen: ohne Stöcke im Anschlag.

Auf dem Brentenjoch kann man es einwandfrei aushalten. Einen Abstecher rüber zum felsigen Roßberg lassen wir aber bleiben, da immer wieder Wolkenfetzen die Sicht verschlechtern. Wir essen ein wenig, genießen den weiten Blick und das stimmungsvolle Panorama der Tannheimer Berge, sofern es die Wolken zulassen. Wir unterhalten uns mit dem grauhaarigen Wanderer, bevor wir wieder zurück zum Vilser Jöchle absteigen. Allerdings habe ich jetzt die Teleskopstöcke im Einsatz. Das ist beim Abstieg auch gut so

Abstieg zur Vilser Alm

Unser nächstes Ziel ist die Vilser Alpe. Genauer gesagt, die Vilser Hütte. Ich träume von Kaiserschmarrn. Und wenn man so vor sich hin träumt, vergeht auch ein Abstieg recht schnell. Das letzte Stück vor der Vilser Alpe führt über eine Forststraße. Damit ist es ein einfacher Rückweg. Wir blicken noch mal zurück auf das Brentenjoch. Kurze Zeit später sitzen wir vor einer guten Portion Kaiserschmarrn mit Apfelmus: traumhaft.

Nach der Stärkung geht es Richtung Vils. Wir blicken zur Ruine Vils rüber und können auch vor uns den Falkenstein, die höchstgelegene Burg Deutschlands, sehen. Kurze Zeit später erreichen wir den Wanderparkplatz am Steinbruch. Da steht mein Auto und unsere Wanderung neigt sich damit dem Ende.

Diese Überschreitung in den Tannheimer Bergen ist eine traumhafte Tour und mit Andreas und Sabine wurde es zu einer super Trainings-Einheit. Diese Tour ist keine Rundtour. Wir haben ein Auto am Zielpunkt abgestellt und sind dann zum Startpunkt gefahren. Die Idee macht sich am Ende der Tour bezahlt, wenn man einfach nur müde ist und jede Art von Bequemlichkeit zu schätzen weiß.

Fazit

Die Wanderung auf das Brentenjoch fordert Kondition und ein wenig Trittsicherheit. Dafür belohnt sie mit einem traumhaften Bergpanorama der wundervollen Tannheimer Berge. Eine absolute Genusswanderung, wenn am Ende der Bergtour die Vilser Alm das leibliche Wohl versorgt. Zum Beispiel mit einem richtig guten Kaiserschmarrn!

Wandern
in Bayern

Meine schönsten Wanderungen: Leichte bis anspruchsvolle Touren auf Gipfel, an Seen, durch Wälder, zu Burgen, Schlösser & Stadtperlen uvm. In Bayerns vielfältiger Natur- & Kulturlandschaft.

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