Von der Burg Hohenurach zum Uracher Wasserfall wandern
Eine Stadtperle auf der Schwäbischen Alb ist Bad Urach. Besonders spannend finde ich die Runde, auf der wir zur Festungsruine Hohenurach und dann zum Uracher Wasserfall wandern.
Auf der Tour erwarten Dich weiche Waldpfade und Forstwege, die spektakuläre Ruine der Festung Hohenurach mit tollem Ausblick über die Region und der Uracher Wasserfall, samt Hüttenbewirtung. Eine entspannte Spazierwanderung in der wohltuenden Natur der Schwäbischen Alb.
Zum Uracher Wasserfall wandern auf einer Strecke von 8,5 km in ca. 2,5 Stunden.
Bahnhof Bad Urach Ermstalklinik oder Wanderparkplatz Jugendherberge
Anfahrt Bahn/Bus: Mit der Bahn bis nach Bad Urach – Haltestelle: Bad Urach Ermstalklinik. 🔗Reiseauskunft DB
Anfahrt Auto: Bis Bad Urach über die B28. In Bad Urach von der Burgstraße in die Seltbachstraße abbiegen, bis zum Wanderparkplatz an der Jugendherberge. 🔗Routenplaner
Vom Bahnhof Ermstalklinik bei Bad Urach ist es nur ein Katzensprung zur Jugendherberge. Von dort starten wir unsere kleine Wanderung zur Festung Hohenurach und wollen von dort zum Uracher Wasserfall wandern. Wir werden uns ein wenig „warmlaufen“, bevor wir am nächsten Tag die erste Etappe auf dem Albsteig wandern werden
Zu Beginn erklimmen wir den Tiergartenberg und kommen am Seltbachhaus an. Es ist geschlossen und die Fensterläden sind verrammelt. Das Seltbachhaus ist nur an Wochenenden bewirtschaftet. Wir werden heute unsere ersten Kilometer zur Festung Hohenurach und zum Uracher Wasserfall wandern. Danach übernachten wir recht einsam dort im Wald.
Das dritte Burgtor.Der Nordflügel der Hauptburg.
Vom Naturfreundehaus gehen wir über den Seltbachweg Richtung Süden, durch den Herbstwald. Christian raschelt immer gerne durch das Herbstlaub am Boden. Also rascheln wir um den Taleinschnitt herum und treffen auf den Albsteig. Der Abstecher zur Festung Hohenurach führt von hier steil bergauf. Wir schnaufen nun mehr, als wir rascheln. Und dann stehen wir vor den Toren der Festung. Sie ist eine Höhenburg, die auf einem 692 m hohen Gipfel thront.
Festung Hohenurach
Die Burg Hohenurach hat ihren Ursprung zwischen 1030 und 1050. Im 16. Jahrhundert wird die Burg vergrößert und zur Landesfestung ausgebaut. 1761 wurde die nur noch als Gefängnis verwendete und teils verfallene Burg aufgegeben.
Heute ist sie ein beliebtes Ausflugsziel und bietet viele spannende Einblicke in die Burgenarchitektur mit ihren begehbaren Gewölben, Torbauten und aufragenden Mauern.
Reste des gotischen Saalbaus.
Sie entstand in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts (romanischer Baubestand). Im 15. Jahrhundert wurde sie modernisiert und im 16. Jahrhundert wurde die Burg zur Festung ausgebaut. 1761 wurde sie aufgegeben und verkam zur Ruine. Dennoch eine wirklich spannende und wundervolle Burgruine: Es gibt viele Räume und Gewölbe zu erkunden. Daher empfehle ich, eine Taschen- oder Stirnlampe mitzunehmen.
Blick von der Burg auf Bad Urach.
Wir sitzen auf sehr bequemen Bänken in der Vorburg und lassen uns ein wenig die Herbstsonne auf den Pelz brennen, bevor wir die Kernburg erobern. Von dort hat man einen fabelhaften Blick in die Umgebung und über Bad Urach.
Zum Uracher Wasserfall wandern
Nach dem Abstieg von Festung Hohenurach, treffen wir auf den Albsteig und folgen ihm bis zum Uracher Wasserfall. Der Weg dorthin ist eine bequeme Forststraße. Nahe der Burg passieren wir die Schutzhütte Kreuzhütte, eine von rund 25 Unterständen am Nordrandweg. Kurz vor dem Wasserfall verlassen wir die Forststraße und gelangen über einen Pfad zur Wasserfallhütte: eine Jausenstation mit Biergarten.
Die Kreuzhütte.Wanderweg zum Wasserfall im Herbstwald.
Der Bühlbach fließt in der Nähe am Wasserfallhaus vorüber, wird von einer kleinen Brücke überspannt und stürzt sich knapp danach als Uracher Wasserfall von der Abbruchkante wild in die Tiefe. Links und rechts neben der Abbruchkante kann man den Wasserfall von oben ablichten und bestaunen. Hier verlassen wir den Albsteig und steigen über einen gewundenen und auch Treppen-bestandenen Pfad ins Bühlbachtal ab. Der Pfad führt uns dabei immer wieder an den Wasserfall heran.
Spazierwaldweg. Brücke über den Brühlbach.
Uracher Wasserfall
Der Uracher Wasserfall ist ein geschütztes Geotop und beliebtes Ausflugsziel nahe der Burg Hohenurach.
Gespeist aus der Quelle des Brühlbaches, fällt das Wasser 37 Meter tief an einer Kalktuffstufe in die Tiefe.
Nahe der Abbruchkante findet der Besucher die bewirtschaftet Wasserfallhütte und die Brücke am Brühlbach.
Blick über die Wasserfallkante.
Der Blick aus dem Tal auf den Uracher Wasserfall ist schon recht spektakulär. Hätten wir eine weniger trockene Zeit erwischt, würde er sicher noch wilder in die Tiefe rauschen. Wir beginnen den Abstieg und können am Fuße des Wasserfalls noch einmal ein paar spektakuläre Eindrücke sammeln. Im Maisental angekommen, wandern wir in Richtung Norden und halten auf das Maisenstüble zu. Dort gibt es für uns noch eine Stärkung in sinkenden der Abendsonne.
Blick auf den Uracher Wasserfall.Am Fuße des Wasserfalls.
Nach dem Schnitzel umrunden wir den Burgberg der Festung Hohenurach und erreichen wieder die Jugendherberge. Damit beenden wir unsere Tour „Zum Uracher Wasserfall wandern“. Wir wandern zurück zum Seltbachhaus, um dort den Abend ausklingen zu lassen. Die Nacht allein im Haus, tief im Wald, ist spannend.
Blick auf Hohenurach – Südansicht.Gasthaus Maisenstüble.
Es knarzt gelegentlich im Haus. Ein Käuzchen macht es sich neben unserem Fenster in einem Baum bequem und fängt an zu rufen. Und immer wieder raschelt es im Wald. Fast ein wenig unheimlich … unheimlich schnell schlafen wir allerdings auch ein.
Fazit
Die Schwäbische Alb ist ein Wanderparadies. Traumhafte Natur, spannende Kultur und viel Geschichte und Burgen finden sich am Wegesrand. Ein kleiner Geheimtipp ist dabei die Route bei Bad Urach, auf der wir zum Uracher Wasserfall wandern. Sie vereint alles, was die Schwäbische Alb ausmacht.
Die Wanderung zum Uracher Wasserfall ist kurz und leicht. Damit ist die Tour für jeden geeignet, der ein wenig Kondition mitbringt und Freude am Spazierwandern hat. Eine schöne Genusstour, die auch gut für Kinder geeignet ist.
Der Alex | Münchner, Wahl-Landsberger und schreibt seit 2012 auf dem Blog Luftschubser.de. Bergsteigen und Wandern, die Natur, Burgen, Land und Leute stehen bei ihm im Fokus. Sein Motto als Burgen-Enthusiast: Wo eine Burg ist, ist auch ein Weg! Daher unternimmt Alex am liebsten eine Wandertour von Burg zu Burg. Oder auch von Gipfel zu Gipfel! Zu „reisen“ in der Historie, Kultur und Natur seiner Heimat, das ist für ihn Lebenseinstellung und Notwendigkeit.