Die Burg Volmarstein thront über dem Ruhrtal und über dem Örtchen Volmarstein (Wetter). Bereits Mitte des 17. Jhds. war sie eine Ruine und diente den Bewohnern als Steinbruch.
Aber nicht nur ein schönes Ruhrpanorama bietet die Tour: Unterwegs in den Wäldern der südlichen Ruhrberge, finden wir eine Artenvielfalt an Pilzen, Pflanzen und Tieren. Das ganze rundet der Charme des Ruhrgebiets fabelhaft ab.
Tourensteckbrief
- Charakter:
Wandern (T1) - Anforderung:
Kondition - Start/Ziel:
Parkplatz an der Kirche in Volmarstein - Distanz: 11 km
- Reine Gehzeit: 3:00 h
- Höhenmeter: ↑ 350 m • ↓ 350 m
- Einkehr/Übernachtung:
In Volmarstein
Etappen & Gehzeiten
- Burg Volmarstein (0:10 h)
- Grundschöttel (0:40 h)
- Almhütte (1:40 h)
- Parkplatz Volmarstein (3:00 h)
Sehenswürdigkeiten
Die Burg Volmarstein
Wir kurven also von Essen Zentrum nach Wetter. Besser gesagt nach Wetter-Volmarstein. Ein schöner Herbsttag in den Ruhrbergen, der nur wenig bewölkt ist, verspricht mit seinen bunten Farben ein wenig Erholung vom Dröhnen der Messehallen. Wir stellen das Auto in Volmarstein auf einem großen öffentlichen Parkplatz gegenüber der Kirche ab und sind dann auch schon in ein paar Minuten beim Burghotel unterhalb der BurgVolmarstein angelangt. Von hier hat man ein weites Panorama über das Ruhrtal. Das nehmen wir mit und dann geht’s aber auf, zur Burgruine hinauf. Wir rascheln durch’s Laub den Burgweg hinauf zur Ruine. Und von hier oben hat man einen wirklich weiten Blick über das Ruhrtal. Vom Harkortsee, über Wetter und bis nach Hagen und Hohensyburg. Wir sind zwar nicht alleine hier oben, aber die drei vier Besucher sind auch ziemlich ruhig und lassen den Rundumblick auf sich wirken. Es scheint, dass die Ruine auch ein gute Platz für ein … nennen wir es Stell-Dich-Ein ist. Bierdosen und Pizzaschachteln sind da die Zeugen, die ich mal erwähnen will.
In den Wäldern der südlichen Ruhrberge
Die Wanderzeichen A1 und später A3 begleiten uns über die ganze Tour durch die Wälder der Ruhrberge. An der Burg Volmarstein folgen wir dem A1 durch den Ort bergab. Später gehen wir an einem Kinderspielplatz vorbei und schließlich noch zackig an einer Hauptstraße über die Fußgängerampel. Wir haben den Rand von Grundschöttel erreicht und gehen nun leicht bergab auf einem Sträßchen, dem Wald entgegen. Passieren den Hof Am Hasenkamp. Hier scheint eine Feier im Gange zu sein. Aber wir haben ja noch einiges vor uns. Also weiter geht’s, entlang des A3.
Jedenfalls, der Pilz des Tages ist der Hallimasch. Der wächst hier scheinbar überall in den Ruhrbergen. Und auch überall da, wo man ihn gar nicht vermutet. Drum stehe ich dann irgendwann auch alleine auf dem Waldpfad. Christian ist abgetaucht, auf Pilzjagd. Was bleibt mir da anderes übrig, als ein paar Fotos zu schießen, bis er wieder kommt. Das tut er auch bald wieder, ohne Beute. Gefunden hat er freilich Pilze, aber was soll er die mitnehmen, wenn wir sie nicht zubereiten werden. Kurz bevor wir aus dem Wald herauskommen, treffen wir noch auf ein paar prächtige Fliegenpilze. Sehr schöne Farben!Wir kommen in den Wald am Schlebuscher Berg. Am Wegrand finden wir immer wieder farbenprächtige Blumen und jede Menge Fluggetier, das sich an den Blumen zu schaffen macht. Hier gibt es auch in regelmäßigen Abständen Bänke mit Blick in die Natur. Christian guckt sich schon dauern nach links und rechts um, seit wir in den Wald hineingekommen sind. Den juckt’s immer in den Finger, wenn er Pilze vermutet. Ich sag ja Schwammerl dazu, aber das sind nur kleine, unbedeutende sprachkulturelle Unterschiede.

Unser nächstes Ziel ist die Almhütte. Das Fachwerkhaus soll bewirtschaftet sein und wir versprechen uns eine kurze Stärkung auf der Terrasse mit schönem Blick. Tatsächlich aber sitzen wir unterhalb der Almhütte und knabbern an nem Apfel. Die Almhütte steht noch, aber sie ist schon länger privat und kein Gasthaus mehr. Schon schade! Werde mal dem Rotherverlag Bescheid geben, dass sie das im Wanderführer Ruhrgebiet korrigieren. Wir trotten dann ein paar Pferden mit ihren Reiterinnen hinterher und passieren ein Gestüt. Von da schlagen wir uns wieder in den nächsten Wald in den Ruhrbergen.
Auf dem Rückweg
Zwischendrin haben wir immer wieder Sicht auf die schöne Herbstlandschaft: Sanfte Täler, Felder und herbstliche Wälder geben ein wirklich schönes Bild. Das alles macht diese Tour einfach nur „geschmeidig“. Keine große Anstrengung, man läuft so vor sich hin und kann links und rechts die Gegend beobachten, ohne Gefahr zu laufen, sich irgendwas zu tun, wenn man nicht hochkonzentriert ist. Kurz vor dem Gut treffen wir auf einen Hahn und seine Hennen. Hahn im Korb zu sein ist schon was feines. Jedenfalls passt der Hahn auf seine Mädels auf wie ein Schießhund. Und damit sind wir fast schon wieder in Grundschöttel und auf der Zielgeraden nach Volmarstein. Nächstes mal im Oktober nehm ich den Wanderführer wieder mit und werde mir vielleicht das Urspungsland des Bergbaus südlich der Ruhr vornehmen.
Von einem Hof, neben dem künstlerisch ein Stillleben aus Maschinen und Natur gestaltet wurde, ziehen wir wieder in einen der Laubwäldchen in den Ruhrbergen und schlagen uns dann über matschige Pfade zurück Richtung Gut Am Hasenkamp. Der eine oder andere Kahlschlag im Wald fällt da schon auf. Was mag der Grund sein? Flächengewinnung oder Baumsterben? Das ist schon manchmal sehr komisch. Christian und ich waren vor ein paar Jahren im Dreiländereck Deutschland, Österreich und Tschechei unterwegs. Hier waren riesige Flächen an Wald einfach tot oder schon komplett weg. Das war wie totes Land. In den 1990ern war ich dort in dichtestem Wald schon mal auf Tour. Traurig.