Ausflug zum Château de Montségur – Zentralpyrenäen – 8/10
Auf dem 1.216 m hohen Burgfels Montségur, erhebt sich die wohl bekannteste Burgruine der Katharer: das Château de Montségur. Die Legenden und tragischen Geschichten über den Untergang und einen sagenhaften Schatz der Katharer sind mit dieser Burg eng verwoben.
Den Burgfels zu erklimmen, dauert nicht lange. Dort oben möchte man beinahe für immer verweilen. Der Ausblick ist unbeschreiblich, einfach sagenhaft. Die Burgruine, das unglaubliche Panorama: Gänsehautfaktor!
Die Weg zum Château de Montségur ist ca. 2 km lang und dauert 45 Minuten.
Der Zugang zum Château de Montségur ist kostenpflichtig. Tickets sind erhältlich im Kassenhäuschen unterhalb der Burg oder im Museum in Montsègur. Der Eintrittspreis beinhaltet den Eintritt zur Burg und in das Museum in Montsègur.
Ausflug zum Château de Montségur
Roadtrip zum Montségur
Nach der Autofahrt von Saint-Lary-Soulan über die Katharerstadt Foix und vielen verzauberten Dörfer in Südfrankreich, stehen wir auf dem Col de Montségur und blicken hinauf zur Burgruine. Der blaue Oktoberhimmel weicht allmählich einem zerpflückten Wolkenfeld. Ein bisserl bin ich wirklich aufgeregt. Ich meine, hinter mir liegen Jahre der Spannung, der Sehnsucht, diesen Fels einmal zu besteigen und in den Mauern der Burg zu stehen.
Blick auf das Château de Montségur vom ParkplatzDer erste AnstiegInfotafel am Weg
er Anstieg ist moderat und kurz. Erst geht es ein kurzes Stück über eine Wiese, dann betritt man schon den Wald, der sich an den Fuße des Burgfelsens drängt. Über Stock und Stein geht es bergauf, am Kassenhäuschen vorbei dem Château de Montségur entgegen.
Blick auf den Parkplatz am Col de MontségurDas Kassenhäuschen
Es ist glitschig und wir rutschen immer ein wenig aus. Zum Glück ist der Regen schon eine Weile her. Jetzt ist es trocken und sonnig. Und da treten wir auch wieder aus dem Wald hinaus, bergauf in die Sonne. Nehmen die teils stufigen Serpentinen und erreichen bald die Burgruine. Ich will da jetzt rein! Aber nein, eine einzelne Besucherin bittet uns, sie zu fotografieren. Dann drehen wir den Spieß um: Sie fotografiert uns. So, wunderbar, meine Ungeduld wächst. Ich möchte endlich auf die Burg.
Der Zauber des Château de Montségur
Auf der Nordseite ist eine Ausfallpforte. Ich gehe hindurch und schlagartig fällt die Anspannung von mir ab. Dieser Drang, jeden Winkel zu erkunden, ist verflogen. Ich blicke vom Burgfels des Château de Montségur in eine Endlosigkeit. Ich weiß nicht, wie ich es Euch beschreiben soll? Aber vor mir breitet sich das Erdenrund in einer unendlichen Weite aus und ich stehe darüber. Vergesse beinahe weiterzuatmen.
Zugang zum BurgfelsDie letzten StufenZugang Ostseite
Wir sitzen lange auf einem Mauervorsprung unterhalb der Pforte. Reden nicht, sehen nur fern. Erika von ulligunde.com hat in einem ihrer Artikel über den Minimalismus – die Konzentration auf das Wesentliche geschrieben. In diesem Moment, an diesem Ort, reduzierte sich alles in mir auf den Blick in die Weite. Es gibt kein davor und danach: Das Jetzt füllt alles aus. Ergriffen. Glücklich. Château de Montségur – endlich bin ich hier.
Château de Montségur
Montsègur heißt übersetzt sicherer Berg. Und das war die Burg auf 1.200 Metern Höhe damals auch. Schon in der Antike wurde auf dem Bergkegel gesiedelt. Bereits vor dem 12. Jhd. stand dort oben eine Burg.
1204 wurde diese verfallene Vorgängerburg neu errichtet und damit Sitz und Hauptstadt der katharischen Kirche. 1244 wurde die Burg nach Belagerung an königliche Truppen übergeben und über 200 Katharer auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Im Château de Montségur – SüdseiteBlick nach Westen Zugang Westseite
Wir sitzen lange auf einem Mauervorsprung unterhalb der Pforte. Reden nicht, sehen nur fern. Erika von ulligunde.com hat in einem ihrer Artikel über den Minimalismus – die Konzentration auf das Wesentliche geschrieben. In diesem Moment, an diesem Ort, reduzierte sich alles in mir auf den Blick in die Weite. Es gibt kein davor und danach: Das Jetzt füllt alles aus. Ergriffen. Glücklich. Château de Montségur – endlich bin ich hier.
Panorama nach Westen hin
Es fällt mir sehr schwer, mich von diesem Ort zu trennen. Hätten wir doch nur mehr Zeit und ein Zelt dabei … Als wir uns zum Gehen wenden, bleiben wir bei einem Mann hängen, der sich als Wahl-Nürnberger entpuppt. Wir beginnen mit Small Talk und vertiefen unser Gespräch in eine bereichernde Diskussion über Gott und die Welt. Schade, dass diese Gesellschaft ein Ende nehmen muss, aber nach einer Stunde müssen wir wirklich weiter.
Abstieg über HolzstufenAbstieg – GedenksteinBlick vom Sentier Cathare
Als wir wieder am Auto ankommen und unsere Reise Richtung Mittelmeer fortsetzen, sind meine Gedanken immer noch beim Montségur. Auch heute noch … immer wieder … was für ein Geschenk dieser Ort war! Ein Schatz. Vielleicht ja der eigentliche Schatz der Katharer? Für mich ein Ort voll Kraft, eine Burg die unvergleichlich ist – das Château de Montségur!
Fazit
Der Ausflug zum Château de Montségur hat uns sehr beeindruckt. Vielmehr, das Château de Montségur selbst, das so majestätisch auf dem Bergkegel thront und die unglaubliche Fernsicht, hat uns verzaubert. Man kann es schwer in Worte fassen, denn diese Momente dort oben können nur erlebt werden, um sie zu spüren.
Der Weg hinauf ist geprägt von Wurzelwerk im Wald und steinigen Pfaden. Und das durchgehend. Neben ein wenig Kondition, um 200 HM zu bewältigen, ist Trittsicherheit sicher auch wichtig. Ansonsten ist der Ausflug leicht und für jeden machbar.
Das Kassenhäuschen liegt ca. 400 Meter vom Parkplatz am Col de Montsègur, bergauf im Wald versteckt. Der Eintritt gilt für die Burg und für das Museum im Ort Montsègur.
Der Alex | Münchner, Wahl-Landsberger und schreibt seit 2012 auf dem Blog Luftschubser.de. Bergsteigen und Wandern, die Natur, Burgen, Land und Leute stehen bei ihm im Fokus. Sein Motto als Burgen-Enthusiast: Wo eine Burg ist, ist auch ein Weg! Daher unternimmt Alex am liebsten eine Wandertour von Burg zu Burg. Oder auch von Gipfel zu Gipfel! Zu „reisen“ in der Historie, Kultur und Natur seiner Heimat, das ist für ihn Lebenseinstellung und Notwendigkeit.