Riederstein und Baumgartenschneid Wanderung

Über den Riederstein zum Baumgartenschneid

Ein besonders Schmankerl am Tegernsee ist die Wanderung auf den Riederstein mit seiner Felskapelle und weiter auf den aussichtsreichen Gipfel des Baumgartenschneid.

Diese Tour im Mangfallgebirge ist Sommer wie Winter abwechslungsreich und gut für Anfänger geeignet.

Die Tour zum Baumgartenschneid ist 8 km lang und dauert im Winter 4 Stunden.

4. Mai 2014 von Alex

Tourensteckbrief


Strecke: 8 km

Gehzeit: 4:00 h (ohne Pausen)

Aufstieg: 600 HM

Abstieg: 600 HM


Start & Ziel

Parkplatz Riederstein / Rodelbahn

Anfahrt Bahn/Bus: Mit der Bahn Tegernsee Bahnhof fahren. Weiter mit dem Bus – Linie 9550 – bis Bushaltestelle Schwaighof. Hier der Riedersteinstraße ca. 800 Meter bis zum genannten Parkplatz folgen 🔗Reiseauskunft DB

Anfahrt Auto: Über die A8 bis zur Ausfahrt Holzkirchen. Der B318 folgen bis Gmund. Danach der B307 entlang des Ostufers des Tegernsees folgen. Nach dem Ort Tegernsee beim Schwaighof in die Riedersteinstraße abbiegen und bis zum Parkplatz fahren 🔗Routenplaner


Gastronomie & Unterkunft

Gastronomie auf Tour: Berggasthaus Riederstein
Gastronomie am Ziel: verschiedene in Rottach-Egern


Etappen und Gehzeiten

Hinweg

Parkplatz Riederstein1:10h
Riederstein Baumgartenschneid1:10h
(2:25h)

Rückweg

Baumgartenschneid Berggasthaus0:45h
(3:10h)
Berggasthaus Parkplatz0:50h
(4:00h)

anforderungen

Schwierigkeit: Bergwandern – T2
Anforderungen: Stufe 2
Weg: Stufe 2
Gelände: Stufe 1
Gefahren: Stufe 1

Wegarten

Bergwanderweg/Steig: 4 km
50%
Feldweg/Forststraße: 3,5 km
44%
Asphalt/Straße: 0,5 km
6%

Zum Riederstein und Baumgartenschneid

Der Bär vom Riederstein

Die Tour auf den Riederstein und hinüber zum Baumgartenschneid beginne ich am Parkplatz Schweigerhof. Im Sommer offensichtlich ein gebührenpflichtiger Parkplatz. Es geht zu Beginn eine Forststraße entlang, die schon bald steil bergauf führt. Wäre da nicht gelegentlich ein Blick auf den Tegernsee und die Berggipfel an seinem Westufer zu erhaschen, würde es ein wenig eintönig! Ich mag Forststraßen beim Anstieg nicht besonders!

Die sind einfach langweilig. Dann kommt ein Auto, man bleibt stehen und schluckt Staub. In den Pyrenäen gibt es keine Forststraßen, da sind das regelrechte Schotterpisten, die einem alles an Fahrkunst abverlangen.

Da laufe ich also die Straße bergauf – Richtung Riederstein und Baumgartenschneid – und es liegt noch Schnee. Als ich aus einem schattigen Waldstück rauskomme, drängt sich die Kapelle auf dem Riederstein ins Bild. Ich finde das immer bemerkenswert, wie man auf kleinen Felsnasen etwas bauen kann.

Riederstein Kapelle

Die Kapelle auf dem Riederstein wurde bereits 1842 auf dem 150 m hohen Felssporn errichtet. Das heutige Erscheinungsbild stammt aus dem Jahr 1863.

Der Riederstein ist ein fabelhafter Aussichtspunkt Richtung Tegernsee. An der Südseite der Kapelle gibt es ausreichend Sitzmöglichkeiten.

Baumgartenschneid: Kapelle am Riederstein
Die Kapelle am Riederstein.

Der Ortslegende nach soll ein Jäger dort oben einem Bären begegnet sein. Der Mann konnte noch auf den Bären schießen, bevor dieser ihn angriff. Beide stürzten gemeinsam die Felsklippe hinab. Doch der Jäger hatte Glück. Er landete auf dem Körper des toten Bären und überlebte so den Sturz. Als Dank soll er die Kapelle auf dem Riederstein errichtet haben.

Übergang auf den Baumgartenschneid

Die Forststraße mündet in den Berggasthof am Riederstein/Galaun. Den lasse ich aber aus und schlage mich nach rechts in den Wald hinein und bergauf, über einen matschigen und schmalen Pfad, Richtung Riederstein. Hier geht es noch mal steil bergauf. Von dem Kapellenfels hat man aber auch echt einen prächtigen Blick über den Tegernsee und seine Berge – herrlich!

Auch den Gipfel des Baumgartenschneid kann man schon im Osten erspähen. Nach einer kurzen Pause in der Sonne an der Kapellenwand packe ich meinen Tee wieder ein und mach mich auf den Weg. Ich möchte noch auf den Gipfel des Baumgartenschneid wandern und ein wenig Bergpanorama aufsaugen.

Der Wegverlauf führt mich in den Wald zurück und bergab. Den Baumgartenschneid verliere ich erst mal aus den Augen. Auf einem Sattel geht es dann den gegenüberliegenden Hang auf einem schmalen und verschneiten Weg bergauf. Der Pfad ist gespurt. Da wären Grödeln sicher nicht schlecht. Habe ich aber nicht dabei.

Also fuchtle ich ein wenig mit meinen Teleskopstöcken herum und komme gut voran. Nachdem ein gutes Stück an Höhenmetern geschafft ist, geht es in einem weiten Bogen über einen Kammweg Richtung Gipfel. Und dabei scheint mir wieder die Sonne auf die Nase. Gegenüber im Norden kann ich die Kreuzberg Alm mit ihren Hütten sehen.

Ab jetzt zieht sich der Weg unter strahlender Sonne und stetig steigend, direkt auf den Gipfel des Baumgartenschneid hinauf. Das ist fast wie eine „Einflugschneise“. Ein Schneefeld habe ich schnell überquert und bin schon auf der Zielgeraden, als ich oben auf dem Gipfel zwei Fellnasen auf vier Pfoten sehe, die mich bereits gespannt erwarten. Herrchen sitzt auch oben.

Baumgartenschneid

Der Gipfel des Baumgartenschneid besitzt eine Höhe von 1.448 Metern.
Der sanfte Anstieg durch den Wald und über Hangwiesen macht den Berg zu einem idealen Gipfelerlebnis – Sommer wie Winter.

Der Ausblick reicht bis zur Zugspitze und weiter. Das Gipfelpanorama der Tegernseer Alpen ist einfach traumhaft.

Baumgartenschneid: Gipfel in Sicht
Gipfel in Sicht.

Ein Mittfünfziger schätze ich mal, der immer mit seinen beiden Hunden und seiner Standardausrüstung im Rucksack auf Tour geht. Der ist so gemütlich unterwegs, dass er auch jederzeit seinen Schlafsack auspackt und sich auf ein Nickerchen hinlegt – zu jeder Jahreszeit. Das nenne ich Gelassenheit! So hat er schon öfter wieder Kräfte gesammelt und einige große Touren bestritten, wie er mir erzählt.

Rückweg nach Rottach-Egern

Dann überlässt er mir den Gipfel des Baumgartenschneid. Er verabschiedet sich, ruft seine Fellnasen und macht sich an den Abstieg, Richtung Tegernsee. Gemütlich wandert er den Kamm hinunter und ich lasse das Gipfelpanorama auf mich wirken. Hinter dem Hirschberg drängt sich der Roß- und Buchstein ins Bild.

Und weiter hinten kann ich sogar die Zugspitze sehen. Im Norden lässt sich München mit seinen hellen Gebäudetupfern erkennen. Mein Rückweg führt mich später auf beinahe demselben Weg wieder zurück. Ich lasse den Riederstein allerdings rechts liegen und treffe so wieder auf die Forststraße beim Berggasthof. Von da geht’s wieder zum Parkplatz zurück.

Im Mangfallgebirge wandern nicht umsonst so viele Menschen gerne. Oder auch zwischen dem Tegernsee und dem Schliersee. Da herrscht im Sommer Hochbetrieb. Deswegen genieße ich diese Tour auch lieber im Spätwinter oder ganz früh im Frühjahr. Mir kommt das manchmal so vor, als ob sich die bayrischen Alpen in dieser Zeit erholen. Noch mal tief einatmen, bevor die Welt wieder erwacht und sich auf sie stürzt.

Am Tegernsee wandern heißt, in den Münchner Hausbergen unterwegs zu sein. Die liegen in einer wundervollen Landschaft und bieten für jeden Wandertypen geeignete Touren. Und die Wanderung auf den Riederstein und den Baumgartenschneid, ist wirklich für jeden leicht zu gehen und bietet interessante Abwechslungen und Ausblicke.

Fazit

Die Kleine Bergwanderung zum Riederstein und zum Baumgartenschneid ist das ganze Jahr möglich und ideal für Anfänger und Gelegenheitswanderer. Nur im Winter, je nach Schneelage, kann der An- und Abstieg zum Gipfel schwierig sein: Schnee und Eis erfordern dann Grödeln und Teleskopstecken.

Die Aussicht von der Riederstein Kapelle und vom Gipfel ist fabelhaft und beides sind ideale Plätze für eine Pause in der Sonne. Beim Rückweg bietet sich die Einkehr im Berggasthaus Riederstein an. Von dort ist der Abstieg zum Parkplatz einfach und relativ kurz.

Wandern
in Bayern

Meine schönsten Wanderungen: Leichte bis anspruchsvolle Touren auf Gipfel, an Seen, durch Wälder, zu Burgen, Schlösser & Stadtperlen uvm. In Bayerns vielfältiger Natur- & Kulturlandschaft.

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