Besonders im Herbst reizvoll ist die Burg Werdenfels Wanderung in der voralpinen Landschaft des Werdenfelser Landes. Diese wundervolle Region in Oberbayern erstreckt sich von Farchant bis nach Mittenwald. Den Namen erhielt die Region von eben der genannten Burg, die zur Sicherung der Handelsstraße im Tal, erbaut wurde.
Vor allem im Herbst, wenn das Laub sich bunt gefärbt hat und das Licht nachtmittags alles in goldenen Glanz hüllt und die Schatten lang werden lässt, versprüht die Natur rund um die Burg Werdenfels Wanderung eine ganz besondere Atmosphäre.
Die Burg Werdenfels Wanderung ist 11 km lang und dauert ca. 3,5 Stunden.
Anfahrt Bahn/Bus: Mit der Bahn bis zum Bahnhof Farchant. 🔗Reiseauskunft DB
Anfahrt Auto: Über die Autobahn A95, am Autobahnende weiter über die B2 bis Farchant. Abfahrt nach Farchant und über die Hauptstraße bis zur Bahnhofstraße und zum Parkplatz am Bahnhof. 🔗Routenplaner
Die Burg Werdenfels Wanderung ist a) kindertauglich, b) leicht und c) immer eine gute Wahl; da ist alles dabei: Burg, Berge, Outdoor. Besonders empfehlenswert ist sie im Sommer. Denn am Pflegersee im Werdenfelser Land trifft man auf ein kleines Freibad. Eine schöne Erfrischung auf halber Strecke. Also: Badehose nicht vergessen!
Sehr stimmungsvoll dagegen ist sie im Herbst. Denn da verleiht der bunte Herbstwald und das warme goldfarbene Sonnenlicht der Landschaft einen ganz besonderen Zauber. Darum habe ich die Tour auch schon einige Male gemacht: im Frühling, im Sommer und nun endlich auch im Herbst.
Aber der Reihe nach. Wir starten die Burg Werdenfels Wanderung am Bahnhof von Farchant. Dort gibt es einen Parkplatz, besser ist es aber doch, mit der Bahn hinzufahren. Über die Bahnhofstr., Am Germ und den Spielleitenweg geht es durch Farchant bis zur Spielleite. Hier fange ich den ersten fabelhaften Ausblick ein: das Wetterstein Massiv.
Am SpielleitenwasserfallAn der Spielleiten – GletscherschliffAm Spielleitenboden
Die Alpspitze drängt sich mit ihrer markant schräg abfallenden Felsplatte ins Bild. Die Zugspitze schließt am rechten Rand ab. Es ist spät im Herbst und der Gebirgszug ist schon weiß angezuckert. Wir lösen uns von dem schönen Panorama und schon ist da ein Spielplatz. Links davon führt ein Pfad die erste Etappe hinauf.
Sie ist nicht steil, aber hier machen wir die meisten Höhenmeter hinauf über das Werdenfelser Land. Während des ersten Anstiegs auf unserer Burg Werdenfels Wanderung, passieren wir steinerne Zeitzeugen der Gletscherzeit und ergattern schnell die erste Aussicht auf den Hohen Fricken. Später treffen wir auf einen Forstweg. Von da geht es dann langsam Richtung Reschbergwiesen. Ab da wird die Tour absolut entspannt.
Abzweig am SpielleitenbodenSteiniger WaldwegBlick auf den Zunderkopf und den Vorderen Felderkopf
Der langgezogene Feldweg teilt die Reschbergwiesen und führt uns zum Lahnenwiesgraben. Im Frühling sicher ein Sturzbach voll Schmelzwasser. Von dort ist es nicht mehr weit zum Pflegersee, ein lohnendes Ziel im Werdenfelser Land. Die Seleswände – Ausläufer der Kramerspitze, die ich gerne Schwarzwand nenne, weil sie so finster über dem See grimmen – weisen schon lange den Weg dorthin. Am See gibt es zwei Anlaufpunkte.
Einmal den Berggasthof Pflegersee und am gegenüberliegenden Ufer das kleine Freibad. Das ist allerdings Ende Oktober geschlossen. Nur die Karpfen ziehen im See ihre Bahnen. Merkt Euch aber das Freibad für eine Tour im Sommer, als erfrischende Pause, vor! Wirklich gut finde ich die Hütte mit Bewirtung an der Ruine Werdenfels: klein, lauschig und eben neben der Ruine! Und dort geht es jetzt auch hin.
Blick zum HirschbichelDie buckligen ReschbergwiesenAnkunft Reschbergwiesen mit Blick zum Königstand
Und dann erlebe ich echt mal etwas total Neues auf der Burg Werdenfels Wanderung: den Burgenlehrpfad! Den kannte ich noch gar nicht. Seit wann gibt es den Burgenlehrpfad denn schon? Da findet sich eine Mulde, an dessen Stelle im Mittelalter Kalk hergestellt wurde. Der Steinbruch, da ist der Steinbruch, der für Baumaterial für die nahe Burg Werdenfels gesorgt hatte.
Auf den Reschbergwiesen mit Blick zum BrünstlkopfAuf den ReschbergwiesenAm Pflegersee mit Berggasthof
Ihr müsst wissen, auch wenn im 11./12. Jahrhundert ein regelrechter Burgenbau-Boom geherrscht hatte, so war ein Burgenbau so kostspielig und schwierig, wie heute eine Villa in München zu bauen. Ach, und hier im Fels: Spurrillen, die wir nur vom rechten Fahrstreifen unserer Autobahnen kennen. Diese wurden aber zu Lebzeiten der Ruine Werdenfels in den Stein gemeißelt, sodass die Ochsenfuhrwerke besser zwischen Steinbruch und Baustelle der Burg Werdenfels gelangen konnten.
Rückweg über die Burg Werdenfels
Endlich an der Burg Werdenfels angelangt, ergattern wir einen Platz in der Werdenfelser Hütte. Wir bestellen eine Mischung aus Brotzeit und Kuchen und schmausen ein wenig. Und so gestärkt schicken wir uns an, die Burgruine zu erkunden. Die Burg wurde erstmals 1249 erwähnt. Da ging die Burg Werdenfels für 250 Augsburger Pfund an den Freisinger Bischof Konrad.
Waldweg zur BurgruineDie Werdenfelser HütteBlick zur Burgruine von der Werdenfelser Hütte
Wir stehen inmitten der Palas-Reste und blicken in Richtung Wettersteingebirge: Eine unglaublich tolle Aussicht bietet sich uns! Wenn ich Burgherr sein dürfte, dann wäre ich es gerne hier gewesen: Berge und Burg.
Wir machen uns auf den Rückweg auf der Burg Werdenfels Wanderung. Wir verabschieden uns von der Burg Werdenfels und steigen im Schlosswald ab. Über ein kleines Brücklein, vorbei an alten Bäumen, durch deren Blätterdach die Sonne blitzt, folgen wir einem schmalen Pfad. Schließlich queren wir den unteren Lauf des uns bereits bekannten Lahnenwiesgrabens, der auch im Herbst ordentlich Wasser führt.
Burg Werdenfels
Die Höhenburg mit fabelhaftem Panorama über Garmisch-Partenkirchen und ins Wetterstein wurde möglicherweise um 1180 erbaut.
Bereits 1691 galt sie aber als verfallen. 40 Jahre später brach man den Bergfried ab. Sicher, um Baumaterial zu gewinnen.
Die Burgruine ist ein beliebtes Ausflugsziel und ist jederzeit frei zugänglich.
Ausblick von der Burgruine
Danach sind wir wieder im Tal des Werdenfelser Landes angekommen und es geht noch am Waldsaum, im Schutz der Baumwipfel bis zum Lahnenwiesgraben. Den überqueren wir und biegen wenig später an einer Schutzhütte nach rechts weg und wandern über einen sanften Wiesenpfad querfeldein auf Farchant zu.
Zugang über die Werdenfels Hütte zum BurgarealZugang zum Mittertor + Info-TafelMauerreste der Burg
Mitten auf der Wiese steht ein einsamer Baum mit einer Bank. Sie ist frei und das nutzen wir auch gleich, um kurz nochmal Pause zu machen und das beeindruckende Bergpanorama des Wettersteingebirges auf uns wirken zu lassen.
Wir bahnen uns auf der Burg Werdenfels Wanderung die letzten Meter den Weg zurück zum Bahnhof durch die Ortschaft Farchant. Ca. 150 Meter vor dem Ziel am Bahnhof, geht es am Gasthof Alter Wirt vorbei. Wer also nach dem Burgenabenteuer im Werdenfelser Land ordentlich Durst und Hunger hat, der sucht sich am besten einen Platz im schönen Biergarten und lässt es sich noch mal richtig gut gehen.
Aussichtspunkt auf der BurgRückweg über Burgrain nach FarchantKleine Holzbrücke unterhalb der Burgruine
Damit geht die kurzweilige und vielfältige Burg Werdenfels Wanderung zu ende. Soviel Abwechslung wie auf dieser Burgentour hatte ich selten: traumhafte Natur, Freibad, Burgruine, tolle Ausblicke und regionale Kulinarik.
Waldpfad nach der BurgruineDer LahnenwiesgrabenRückweg nach Farchant
Und wenn Du jetzt immer noch Zeit übrig hast und das Wetter so heiß ist, dass Du Dich immer noch nach einer Abkühlung sehnst, dann ab in das Freibad in Farchant. Nur ca. 1 km vom Bahnhof entfernt. Einfach über die Loisachbrück rüber und rechts über die Esterbergstr. bis zum Freibad.
Fazit
Die Burg Werdenfels Wanderung ist eine schön einfache und panoramareiche Tour im Werdenfelser Land bei Garmisch-Patenkirchen. Kondition und anfangs stellenweise ein wenig Trittsicherheit sind notwendig. Ansonsten ggf. die Badesachen einpacken, um sich nach der Hälfte der Tour im Pflegersee abzukühlen.
Besonders hervorzuheben auf der Burg Werdenfels Wanderung sind die malerischen Reschbergwiesen, der Pflegersee und die Burgruine Werdenfels. Und natürlich die vielen Aussichtspunkte mit einem traumhaften Voralpen-Panorama.
Wandern in Bayern
Meine schönsten Wanderungen: Leichte bis anspruchsvolle Touren auf Gipfel, an Seen, durch Wälder, zu Burgen, Schlösser & Stadtperlen uvm. In Bayerns vielfältiger Natur- & Kulturlandschaft.
Burgen & Schlösser in Bayern sind beliebte Ausflugsziele und bedeutenden Denkmälern der mittelalterlichen Geschichte in Europa. Hier findet ihr mehr mächtige Burgen, märchenhafte Schlösser und verzauberte Ruinen in Bayern.
Der Alex | Münchner, Wahl-Landsberger und schreibt seit 2012 auf dem Blog Luftschubser.de. Bergsteigen und Wandern, die Natur, Burgen, Land und Leute stehen bei ihm im Fokus. Sein Motto als Burgen-Enthusiast: Wo eine Burg ist, ist auch ein Weg! Daher unternimmt Alex am liebsten eine Wandertour von Burg zu Burg. Oder auch von Gipfel zu Gipfel! Zu „reisen“ in der Historie, Kultur und Natur seiner Heimat, das ist für ihn Lebenseinstellung und Notwendigkeit.