Greiz ist eine kleine Stadt im schönen Vogtland an der Weißen Elster. Sie liegt im Südosten von Thüringen und in unmittelbarer Nähe der Landesgrenze zum Freistaat Sachsen. Die Liste der Greiz Sehenswürdigkeiten ist außergewöhnlich, wie ich finde.
Zahlreiche historische Bauten bestätigen den Beinamen Perle des Vogtlands, denn als ehemalige Residenzstadt der Fürsten zu Reußen entstanden über die Jahrhunderte schöne historische Burgen, Schlösser und andere Greizer Sehenswürdigkeiten.
Das Projekt Kulturweg der Vögte präsentiert mit seinen Greiz Sehenswürdigkeiten einen bedeutsamen und historischen Ort als Mittelpunkt für Kunst, Kultur und Geschichte im thüringischen Vogtland und in Deutschland.
Stadtrundgang Greiz
Stadtporträt Greiz
Die historische Stadt wurde erstmals als befestigter Ort gradec um 1209 in einer Urkunde erwähnt. Es siedelten zwar bereits in der jüngeren Steinzeit die Kelten im Talkessel der Weißen Elster und auch später, ab dem 7. Jh. die Germanen, so richtig zur Blüte gelang die Siedlung und spätere Stadt erst durch die Weidaer Vögte. Diese hatten um 1225 bereits eine Burganlage und eine Kirche an diesem Flecken im späteren Thüringen errichtet.



Die spätere Perle des Vogtlands überstand einige schlimme Zeiten. Darunter der vogtländische Krieg Mitte des 14. Jh., den großen Stadtbrand im Jahr 1494 und die Landesteilung 1564. In diesem Jahr wurde das reußische Gebiet in drei Teile aufgeteilt, sodass Greiz geteilt wurde.
Dies erklärt auch die beiden Schlösser: Oberes und Unteres Schloss, denn nach der Teilung ließ Heinrich XIV., der Ältere, das Zweite, das Untere Schloss errichten, während Heinrich XV., dem Mittleren, das Obere Schloss überlassen war.



Im Jahr 1802 wurde die Residenzstadt beinahe vollständig bei einem Brand zerstört. Aber auch das wurde überstanden. Zu Beginn des 19. Jh. wuchs Greiz zu einem bedeutenden Industriestandort der Seiden- und Wollweberei.
Bereits seit 1778 waren die Reußen in den Fürstenstand erhoben worden, was sich über die Jahrzehnte hinweg auch in den prunkvollen Bauten widerspiegelten. So mischen sich zu den alten Schlössern und Palais die Jugendstilbauten des frühen 20. Jh.



Ab 1920 gehörte der Ort zum Freistaat Thüringen und ab 1922 war sie eine kreisfreie Stadt. Auch der Zweiten Weltkrieg und der russischen Besatzung ab 1945 überstand die Stadt. Zu der Zeit wurden noch über 45.000 Einwohner gezählt.
Heute ist Greiz im Vogtland eine wahre Schatzkiste an historischen Bauten und Kultur. Nicht umsonst zählt es seit 2019 zu den Herzstücken des Kulturweg der Vögte, einem wichtigen Projekt, das die vögtischen Zeitgeschichte von Gera bis nach Böhmen hinein, erlebbar und greifbar macht.
*Offenlegung: Dieser Artikel entstand mit Unterstützung des Vogtland Tourismusverbands e.V. zum Projekt Kulturweg der Vögte. Der Bericht basiert auf meinen Erlebnissen und Erfahrungen während meines Aufenthaltes.