Plauen Sehenswürdigkeiten gibt es reichlich. Die Stadt ist die größte und bedeutendste Stadt in der Ferienregion Vogtland. Sie liegt im Südwesten von Sachsen und sie steht mit vielen schönen Sehenswürdigkeiten den großen Geschwistern wie Dresden, Leipzig, Chemnitz oder Zwickau in nichts nach.
Gegründet wurde die Stadt im 12. Jahrhundert durch die Grafen von Everstein. Im 15. Jahrhundert verhalfen Weber und Tuchmacher diese Stadt zu ihrer ersten Blütezeit. Doch erst ab Ende des 19. Jahrhunderts wurde Plauen weltbekannt durch die Plauener Spitze.
Plauen ist für mich die Stadt der Epochen. Selten finden sich so viele Bauten verschiedener Perioden wie hier: Architektur vom Mittelalter bis in die Moderne auf einem Fleck. Sie ist zudem eine besondere Attraktion am Kulturweg der Vögte mit vielen historischen und kulturellen Angeboten in der Kulturlandschaft des Vogtlands.
Stadtrundgang Plauen
Stadtporträt Plauen
Die Grafen von Evenstein gelten als Stadtväter von Plauen. Sie ließen Ende des 11. Jahrhunderts als Herren im Dobnagau an der Stelle des Malzhauses eine Burganlage errichten. Plauen wird erstmals als Vicus Plawe in einer Weiheurkunde der Johanniskirche im Jahr 1122 erwähnt. Darin bestätigt Bischof Dietrich I. von Naumburg die Kirche, die von Adalbert I. von Everstein errichtet wurde. Als Zeuge wird ein Erkenbert von Weida (ministerialis) erwähnt. Damit treten die späteren Vögte von Weida erstmals in das Licht der vogtländischen Geschichte.
Im Jahr 1214 gründet der Deutsche Orden eine Niederlassung: das Deutsche Haus. In einer Schenkungsurkunde von 1224 wird als Zeuge der de Plawe: Conradus urbanus genannt. Vogt Heinrich der Mittlere von Weida übergibt die Johanniskirche dem Deutschen Orden. Bis 1250 wird das Schloss der Vögte errichtet. Der Repräsentationsbau dient von nun an den Plauener Vögten als Residenz. Es wird allerdings 1430 von den Hussiten belagert und zerstört.
Während des Dreißigjährigen Krieges wird Plauen 1632 erst von dänischen Truppen eingenommen, danach von der kaiserlichen Armee und schließlich von Wallensteins Hauptarmee verstärkt. 1635 wurde ein großer Teil der Stadt bei einem großen Brand zerstört.
uch Napoleon Bonaparte lagert 1812 auf seinem Russlandfeldzug in Plauen. 1813 kamen viele der flüchtenden französischen Soldaten wieder durch die Stadt und später nach der Völkerschlacht bei Leipzig wurden viele Verwundete hier aufgenommen. Die Folge war eine Typhus Epidemie. Für ein Jahr wurde Plauen dann zum russischen Generalgouvernement Sachsen erklärt und erhielt in dieser Zeit eine Garnison Kosaken und Baschkiren.
Zu den ersten Fabrikgebäude der Stadt von 1702 und 1753 kommen nur weitere dazu. Und auch die erste Bahnstrecke wird 1848 eröffnet. Es folgt der Bau der Göltzschtalbrücke und der Elstertalbrücke und ermöglicht bis 1851 die Erweiterung der Bahnstrecke bis nach Dresden. 1875 wird die Elstertalbahn eröffnet.
Plauen erlebt nun seine große Blütezeit. Ab 1871 wird maschinell englische Tüllgardine hergestellt. Als Sächsische Spitze wird das Produkt in Paris verkauft. Bald aber erlangt die Plauener Spitze einen Ruf von Welt. Damit erleben die Stadt und die Hersteller von Strickmaschinen einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Fabrik von Hermann Dietrich stellt 1882 ihre 100. Strickmaschine auf.
Anfang des 20. Jahrhunderts übersteigt die Einwohnerzahl bereits die 100.000. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges nimmt die bereits rückläufige Textilproduktion ab. Während des Zweiten Weltkrieges bleibt die Stadt lange von Angriffen verschont. Erst ab Ende 1944 wurde sie von der US-Airforce und der Royal-Airforce bombadiert. Für die Stadt endet der Zweite Weltkrieg am 15. April 1945.
Während der russischen Besatzung und der DDR-Zeit findet 1955 erstmals das Plauener Spitzenfest statt, das von da an als jährlicher, kultureller Höhepunkt gilt. Allerdings liegt Plauen nur 25 km von der innerdeutschen Grenze und hat während des Kalten Krieges wenig Chance auf Entwicklung von neuer wirtschaftlicher Bedeutung.
Am 7. Oktober 1989 beginnen die Friedliche Demonstrationen in Plauen. Sie waren Vorreiter für die bekannteren Demonstrationen in Leipzig und Ost-Berlin und damit auch für die Wende. Während an Millionen Fernsehgeräten in diesen Tagen die Bilder der Menschen aus Leipzig und Ost-Berlin den Westen erreichen, gibt es tragischerweise keine Übertragungen aus Plauen. Der 7. Oktober gilt heute noch als kommunaler Gedenktag der Demokratie.
Heute, nach über 30 Jahren des vereinten Deutschlands, ist Plauen im Vogtland eine bedeutende Stadt für die Urlaubsregion Vogtland und auch für das Projekt Kulturweg der Vögte. Das Projekt macht die über 800-jährige Geschichte des Vogtlands und einer Vielzahl an historischen Bauten, Städten und Stätten den Menschen zugänglich.
*Offenlegung: Dieser Artikel entstand mit Unterstützung des Vogtland Tourismusverbands e.V. zum Projekt Kulturweg der Vögte. Der Bericht basiert auf meinen Erlebnissen und Erfahrungen während meines Aufenthaltes.