Plauen Sehenswürdigkeiten - Alter Markt & Altes Rathaus

Meine Plauen Sehenswürdigkeiten – Kulturweg der Vögte

29. August 2022 von Alex Anzeige*

Plauen Sehenswürdigkeiten gibt es reichlich. Die Stadt ist die größte und bedeutendste Stadt in der Ferienregion Vogtland. Sie liegt im Südwesten von Sachsen und sie steht mit vielen schönen Sehenswürdigkeiten den großen Geschwistern wie Dresden, Leipzig, Chemnitz oder Zwickau in nichts nach.

Gegründet wurde die Stadt im 12. Jahrhundert durch die Grafen von Everstein. Im 15. Jahrhundert verhalfen Weber und Tuchmacher diese Stadt zu ihrer ersten Blütezeit. Doch erst ab Ende des 19. Jahrhunderts wurde Plauen weltbekannt durch die Plauener Spitze.

Plauen ist für mich die Stadt der Epochen. Selten finden sich so viele Bauten verschiedener Perioden wie hier: Architektur vom Mittelalter bis in die Moderne auf einem Fleck. Sie ist zudem eine besondere Attraktion am Kulturweg der Vögte mit vielen historischen und kulturellen Angeboten in der Kulturlandschaft des Vogtlands.

Der Stadtrundgang zu den Plauen Sehenswürdigkeiten ist 7,5 km lang und dauert ca. 2 Stunden.

Stadtrundgang Plauen


Strecke: 7,5 km

Gehzeit: 2:00 h (ohne Pausen)


Start & Ziel

Tourist-Information Plauen (am Rathaus)

Anfahrt Bahn/Bus: Mit der Bahn bis Bahnhof Plauen Vogtland – Oberer Bahnhof und in ca. 15 Minuten zu Fuß oder mit der Tram bis zum Rathaus. 🔗Reiseauskunft DB

Anfahrt Auto: Auf der Autobahn A72 bis Ausfahrt Plauen-Süd und weiter über die Bundesstraße B92 oder Ausfahrt Plauen-Ost und weiter über die Bundesstraße B173. 🔗Routenplaner

Plauen Parkplätze: Kostenpflichtige Parkplätze findest Du zum Beispiel am Neustadtplatz, im Parkhaus Stadtgalerie und im Parkhaus am Landratsamt.


Steckbrief: Greiz im Vogtland

Stadtporträt Plauen

Die Grafen von Evenstein gelten als Stadtväter von Plauen. Sie ließen Ende des 11. Jahrhunderts als Herren im Dobnagau an der Stelle des Malzhauses eine Burganlage errichten. Plauen wird erstmals als Vicus Plawe in einer Weiheurkunde der Johanniskirche im Jahr 1122 erwähnt. Darin bestätigt Bischof Dietrich I. von Naumburg die Kirche, die von Adalbert I. von Everstein errichtet wurde. Als Zeuge wird ein Erkenbert von Weida (ministerialis) erwähnt. Damit treten die späteren Vögte von Weida erstmals in das Licht der vogtländischen Geschichte.

Im Jahr 1214 gründet der Deutsche Orden eine Niederlassung: das Deutsche Haus. In einer Schenkungsurkunde von 1224 wird als Zeuge der de Plawe: Conradus urbanus genannt. Vogt Heinrich der Mittlere von Weida übergibt die Johanniskirche dem Deutschen Orden. Bis 1250 wird das Schloss der Vögte errichtet. Der Repräsentationsbau dient von nun an den Plauener Vögten als Residenz. Es wird allerdings 1430 von den Hussiten belagert und zerstört.

Während des Dreißigjährigen Krieges wird Plauen 1632 erst von dänischen Truppen eingenommen, danach von der kaiserlichen Armee und schließlich von Wallensteins Hauptarmee verstärkt. 1635 wurde ein großer Teil der Stadt bei einem großen Brand zerstört.

uch Napoleon Bonaparte lagert 1812 auf seinem Russlandfeldzug in Plauen. 1813 kamen viele der flüchtenden französischen Soldaten wieder durch die Stadt und später nach der Völkerschlacht bei Leipzig wurden viele Verwundete hier aufgenommen. Die Folge war eine Typhus Epidemie. Für ein Jahr wurde Plauen dann zum russischen Generalgouvernement Sachsen erklärt und erhielt in dieser Zeit eine Garnison Kosaken und Baschkiren.

Zu den ersten Fabrikgebäude der Stadt von 1702 und 1753 kommen nur weitere dazu. Und auch die erste Bahnstrecke wird 1848 eröffnet. Es folgt der Bau der Göltzschtalbrücke und der Elstertalbrücke und ermöglicht bis 1851 die Erweiterung der Bahnstrecke bis nach Dresden. 1875 wird die Elstertalbahn eröffnet.

Plauen erlebt nun seine große Blütezeit. Ab 1871 wird maschinell englische Tüllgardine hergestellt. Als Sächsische Spitze wird das Produkt in Paris verkauft. Bald aber erlangt die Plauener Spitze einen Ruf von Welt. Damit erleben die Stadt und die Hersteller von Strickmaschinen einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Fabrik von Hermann Dietrich stellt 1882 ihre 100. Strickmaschine auf.

Anfang des 20. Jahrhunderts übersteigt die Einwohnerzahl bereits die 100.000. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges nimmt die bereits rückläufige Textilproduktion ab. Während des Zweiten Weltkrieges bleibt die Stadt lange von Angriffen verschont. Erst ab Ende 1944 wurde sie von der US-Airforce und der Royal-Airforce bombadiert. Für die Stadt endet der Zweite Weltkrieg am 15. April 1945.

Während der russischen Besatzung und der DDR-Zeit findet 1955 erstmals das Plauener Spitzenfest statt, das von da an als jährlicher, kultureller Höhepunkt gilt. Allerdings liegt Plauen nur 25 km von der innerdeutschen Grenze und hat während des Kalten Krieges wenig Chance auf Entwicklung von neuer wirtschaftlicher Bedeutung.

Am 7. Oktober 1989 beginnen die Friedliche Demonstrationen in Plauen. Sie waren Vorreiter für die bekannteren Demonstrationen in Leipzig und Ost-Berlin und damit auch für die Wende. Während an Millionen Fernsehgeräten in diesen Tagen die Bilder der Menschen aus Leipzig und Ost-Berlin den Westen erreichen, gibt es tragischerweise keine Übertragungen aus Plauen. Der 7. Oktober gilt heute noch als kommunaler Gedenktag der Demokratie.

Heute, nach über 30 Jahren des vereinten Deutschlands, ist Plauen im Vogtland eine bedeutende Stadt für die Urlaubsregion Vogtland und auch für das Projekt Kulturweg der Vögte. Das Projekt macht die über 800-jährige Geschichte des Vogtlands und einer Vielzahl an historischen Bauten, Städten und Stätten den Menschen zugänglich.

Meine schönsten Plauen Sehenswürdigkeiten

Für einen entspannten Stadtrundgang zu den schönsten Plauen Sehenswürdigkeiten empfehle ich dir einen halben Tag einzuplanen. Falls Du auch in Ruhe das ein oder andere Museum besichtigen willst, nimm Dir ein wenig mehr Zeit. So genießt Du die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Cafés. Was du alles an Sehenswürdigkeiten unbedingt besichtigen solltest, zeige ich Dir auf meinem Stadtrundgang durch die schöne vogtländische Stadt.

Altes Rathaus & Altmarkt

Im Herzen Plauens findest Du den Altmarkt und das Alte Rathaus. Es gilt als das Schmuckstück und Wahrzeichen der Stadt. Besonders erwähnenswert ist der schöne Renaissance-Giebel und die kunstvolle Uhr des Rathauses. Die Uhr wird als herausragende Leistung der Uhrmacherzunft bezeichnet. Zwischen zwei goldenen Löwen zeigt eine Kugel die Mondphasen an. Beim Stundenschlag bewegen sich die Figuren links und rechts neben der Uhr. Darunter findest Du eine schön gearbeitete Sonnenuhr.

Im Alten Rathaus befindet sich heute ein Trausaal für Standesamtliche Hochzeiten, ein Museum zur Plauener Spitze – einmalig in Deutschland und seit 2004 gibt es Gastronomie in den Tonnen- und Kreuzgewölben des Ratskellers. Es steht seit Beginn an frei am Marktplatz. Den Namen Altmarkt erhält er erst mitte des 19. Jahrhunderts, um ihn vom neuen Klostermarkt zu unterscheiden. Bemerkenswert hier ist der König-Albert-Brunnen aus dem Jahr 2007, der an der Stelle des früheren Reiterstandbilds des Königs errichtet ist.

Auf dem Altmarkt vor dem Rathaus finden immer noch Wochenmarkt, Weihnachtsmarkt und auch das Plauener Spitzenfest statt. Auf beiden Seiten des Altmarktes säumen alte Patrizierhäuser die Fläche und Geschäfte, Lokale und Cafés laden Dich ein, hier ein wenig Zeit zu verbringen.

Kleiner historischer Überblick:

  • 1329 werden die ersten Bürgermeister und geschworenen Bürger bezeugt.
  • 1382 wird das Alte Rathaus erstmals in einer Urkunde erwähnt. Die ersten Bauphasen des Rathauses werden aber deutlich früher im 14. Jahrhundert vermutet.
  • 1548 wird das Rathaus nach dem großen Stadtbrand erneuert. Die prächtige Südfassade mit Renaissance-Giebel, mit der wertvollen Kunstuhr.
  • 1784 wurde der prächtigen Rathausuhr noch die Sonnenuhr angefügt.
  • 1922 wird das Neue Rathaus fertiggestellt, das am Nordende anschließt, und löst damit das Alte Rathaus ab.

Informationen Altes Rathaus

  • Lage: Altmarkt 2, 08532 Plauen – Koordinaten: 50°29’38.8″N 12°08’08.0″E
  • Zugang: Das Rathaus ist vom Altmarkt über die Freitreppe an der Südfassade zugänglich.
  • Öffnungszeiten Museum: Dienstag-Sonntag von 11:00 bis 17:00 Uhr; Montag geschlossen
  • Eintrittspreise: Normalpreis = 5,00 €; ermäßigter Preis = 3,50 €; Gruppen ab 10 Erwachsenen = 4,00 € je Teilnehmer; Besucher bis 16 Jahre sind frei.
  • Ausstellung & Museum: Spitzenmuseum

Vogtland-Museum & Nobelstraße

Das Vogtland-Museum zählt absolute zu den Plauen Sehenswürdigkeiten und gilt als das zentrale Regionalmuseum des sächsischen Vogtlands. Es ist in drei ehemaligen und wundervollen Patrizierhäusern aus dem 18. Jahrhundert untergebracht und in der Nobelstraße 9 zu finden. Im Fokus des Museums stehen die historischen Gebiete und Ereignisse, die mit den einstigen Vögte, den Namensgebern der Region, in Verbindung stehen. Gerade auch deshalb ist es ein Herzstück des Kulturwegs der Vögte.

Die Sammlung des Vogtland-Museums hat ihre Anfänge im späten 19. Jahrhundert und besitzt heute einen großen Umfang an hochqualitativer Exponate. Ausstellungen wie die Dauerausstellungen zu den Vögten, zur vogtländischen Malerei und Mundart, werden mit verschiedenen Sonderausstellungen ergänzt. Große Beliebtheit genießt dabei die jährliche Weihnachtsausstellung.

Die Nobelstraße, die bis 1815 Judengasse hieß, zeichnet sich heute durch die Aneinanderreihung ehemaliger Kaufmannshäuser in französischer Architektur aus. Hier genießt die jüdische Gemeinde im Mittelalter Schutz durch die Vögte von Weida. Später siedelten sich Bürger in der Straße an. Sogar Napoleon soll hier 1812 auf dem Weg nach Russland übernachtet haben. Das Napoleonzimmer im Vogtland-Museum erinnert daran.

Nach dem Besuch König Friedrich August I. wird die Judengasse in Königstraße umbenannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie dann nach Alfred Nobel in Nobelstraße umbenannt. Sie ist heute eine ausgesprochen schöne und prunkvolle Straße mit ihren denkmalgeschützten Patrizierhäusern und der Gang von der Nobelstraße durch den Hof des Vogtland-Museums zum Oberen Graben, ist ein ganz besonderes Schmankerl.

Plauen Sehenswürdigkeiten: Vogtland-Museum Innenhof
Vogtland-Museum Innenhof

Kleiner historischer Überblick:

  • 1351 findet sich die Erwähnung der Juden in der Judengasse in einem Geleitbrief von Heinrich XII. von Weida.
  • 1454 bis 1473 ist der Bürgermeister Friedrich Weiß dort ansässig. Ein Hinweis darauf, dass dort nicht ausschließlich und ständig die jüdische Gemeinde lebte.
  • 1485 vermutet man die Verdrängung der Juden aus Plauen, da die letzte Zahlung des Plauener Judenzinses verzeichnet sind.
  • 1787 bis 1789 werden die prunkvollen Kaufmannshäuser erbaut, in dem später das Vogtland-Museum eingerichtet wird.
  • 1812 übernachtet Kaiser Napoleon I. im heutigen Museumsgebäude.
  • 1813 residiert König Friedrich August I. für einen Monat in den Kaufmannshäusern.
  • 1815 wird zu Ehren des Königs die Judengasse in Königstraße umbenannt.
  • 1920 kauft die Stadt Plauen die Kaufmannshäuser.
  • 1923 wird dort das Vogtländische Kreismuseum eröffnet, der Vorgänger des Vogtland-Museums.

Informationen Vogtland-Museum

  • Lage: Das Vogtland-Museum findest Du in der Nobelstraße 9 – Koordinaten: 50°29’37.3″N 12°08’03.7″E
  • Zugang: Das Vogtland-Museum ist über die Nobelstraße 9 oder über den Oberen Graben auf Höhe der Nr. 9 zugänglich.
  • Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag und an Feiertagen von 11:00 bis 17:00 Uhr; Montag geschlossen
  • Preise: Normalpreis = 5,00 €; Ermäßigter Preis = 3,50 €; Gruppen ab 10 Teilnehmern = 4,00 € je Teilnehmern; Führungen bis 15 Personen = 30,00 €; Kinder bis 16 Jahre sind frei.
  • Ausstellungen & Führungen: Dauerausstellungen und Sonderausstellungen je nach Programm; Führungen sind möglich; Kombitickets zu Spitzenmuseum, Hermann-Vogel-Haus und weitere ist möglich.
  • Webseite: Vogtland-Museum

Malzhaus

Das Malzhaus, ebenso eine der Top Plauen Sehenswürdigkeiten, im heutigen Erscheinungsbild geht auf die Jahre 1723-30 zurück. Auf den Grundmauern der ehemaligen Burg der Grafen von Evenstein, die hier im 11. Jahrhundert errichtet wurde, lässt der Stadtrat von Plauen eine Brauerei auf einem Teil der Rest bauen. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde im alten Malzhaus das Brauen von Bier eingestellt.

Es folgte die Nutzung als Lager- und Wohnhaus. Während des Zweiten Weltkriegs nahm das historische Gebäude beträchtlichen Schaden. 1960 wird dieser nur notdürftig repariert. Nach der Wende ließ die Stadt Plauen das Malzhaus aufwändig rekonstruieren.

Heute ist das Malzhaus ein Ort der Begegnung: Ausstellungen, Konzerte, Kabarett, Kino und der Plauener Folkherbst werden hier über das ganze Jahr veranstaltet.

Kleiner historischer Überblick:

  • Ende 11. Jhd. errichten die Grafen von Evenstein, Herren des Dobnagaus, eine Burg. Plauen selbst existiert noch nicht.
  • 1238 wird das Neue Schloss errichtet, das Alte Schloss verliert an Bedeutung.
  • 1430 brennt das Alte Schloss bei einem Hussitenangriff aus.
  • 1720 erst wird der Bau eines Malzhauses auf den Resten des Alten Schlosses beschlossen.
  • 1732/30 wird das Malzhaus in vier Etagen errichtet.
  • 1844 erhält das Malzhaus ein benachbartes Brauhaus.
  • 1897 wird die Brauerei und Mälzerei endgültig eingestellt.
  • 1960 wird der Bombenschaden aus dem Zweiten Weltkrieg notdürftig repariert.
  • 1990 gründet sich der Malzhaus e.V., der fortan das Malzhaus zu einem soziokulturellen Zentrum gestaltet.
  • 1998 werden nach rund acht Jahren die umfangreichen Rekonstruktionsarbeiten abgeschlossen.
Plauen Sehenswürdigkeiten: Am Malzhaus
Befestigung am Malzhaus

Informationen Malzhaus

  • Lage: Das Malzhaus Alter Teich 7 – 9 – Koordinaten: 50°29’33.8″N 12°08’05.8″E
  • Zugang: Das Malzhaus kannst Du über die Teichgasse oder vom Mühlberg aus erreichen.
  • Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 19:00 bis 00:00 Uhr. Sonntags geschlossen.
  • Preise: Je nach Veranstaltung – Ticketshop
  • Angebot: Ausstellungen, Kino, Konzerte, Kaberett & Kleinkunst, Workshops und Veranstaltungen
  • Essen & Trinken: Malzcafé, Restaurant und Biergarten im Malzhaus
  • Webseite: Malzhaus – Soziokulturelles Zentrum

Weberhäuser

Die Weberhäuser am Flusslauf der Weißen Elster zählen heute zu den ältesten Häusern der Stadt Plauen. Bereits im Mittelalter siedelten sich an dieser Stelle der Elster Korn- und Walkmühlen an. Die älteste davon, die Obere Stadtmühle aus dem Jahr 1123.

Für die ansässige Tuchmachergilde ist besonders die Walkmühle von Bedeutung. Dieses Handwerk entwickelte sich schon früh und wurde zu dem Arbeitgebern Nummer 1 im Vogtland. Die neuen Weberhäuser entstehen im 16. & 17. Jahrhundert mit den ersten Tuchfabriken. Es werden in diesem Stadtquartier die Färber und Gerber angesiedelt.

Nach der Wende übernahmen Kunsthandwerkerinnen die Häuser und machten diese wieder nutzbar. Seit 2002 sind die Weberhäuser und der Handwerkshof Begegnungsstätten für Kurse, Gestaltung, Veranstaltungen und erlebbares Handwerk.

Informationen Weberhäuser

  • Lage: Die Weberhäuser an der Bleichstraße 9 – 15 – Koordinaten: 50°29’31.2″N 12°08’06.4″E
  • Zugang: Direkt unterhalb des alten Malzhauses über einen Fußweg und -brücke erreichbar. Außen frei zugänglich
  • Öffnungszeiten: nach Anmeldung
  • Preise Führungen: Normalpreis = 8,00 – 14,00 € je Teilnehmer und Führungsvariante
  • Angebote: Führungen, Werkstattvermietung, Feiern, Handwerkskurse
  • Webseite: Weberhäuser

Johanniskirche

Auch die St. Johanniskirche ist ein Wahrzeichen von Plauen und allein schon deswegen die Nummer 1 der Plauen Sehenswürdigkeiten. Die Weiheurkunde aus dem Jahr 1122 geht auf den Grafen Adalbert I. von Evenstein. Herr über den Dobnagau. Sie zählt damit zu den ältesten Kirchen im Vogtland. Ursprünglich war der Kirchenbau eine romanische Basilika und wurde später mit einem Querschiff erweitert zu ihrer heutigen Größe.

Der Umbau im 16. Jahrhundert zur Hallenkirche mit drei Schiffen und einem atemberaubenden Sterngewölbe, zählt zu den besonderen hochgotischen Kirchengestaltungen. Die Kirche hat zwei Türme, die 52 Meter hoch sind und mit ihren barocken Turmhauben der Skyline von Plauen einen ganz besonderen Charme geben.

Kleiner historischer Überblick:

  • Anfang des 12. Jahrhunderts wird die erste kleine St. Johanniskirche gebaut. Bauherr ist Graf Adalbert I. von Evenstein.
  • 1122 findet die erste belegte Nennung der Kirche in der Weihurkunde des Bischofs Dietrich I. von Naumburg.
  • 1224 schenkt Vogt Heinrich der Mittlere von Weida die Kirche der Deutschorden Niederlassung.
  • 1230-40 erweitert der Deutschorden die Kirche um zwei große Türme und einer mächtigen Pfeilerbasilika
  • 1374 wird Heinrich den Lange in einer Gruft in der Kirche beigesetzt – in der Grablege der Vögte von Plauen
  • 1548 zerstört ein Stadtbrand weite Teile der Johanniskirche. Das Kirchenschiff muss neu errichtet werden und erhält die heutige Form.
  • 1644 erhalten beide Türme die markanten Hauben.
  • 1815 wird die gesamte ale Inneneinrichtung der Johanniskirche entfernt. Die Kirche erhält damit ihre heutige Schlichtheit.
  • 1959 wird der Wiederaufbau der Kirche nach den Bombenschäden des Zweiten Weltkriegs abgeschlossen.
Plauen Sehenswürdigkeiten: Johanniskirche und Komturhof
Johanniskirche und Komturhof

Informationen Johanniskirche

  • Lage: Die St. Johanniskirche findest Du am Johanniskirchplatz 10 – Koordinaten: 50°29’35.3″N 12°08’14.0″E
  • Zugang: Das Kirchenportal befindet sich am Johanniskirchplatz.
  • Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag von 09:00 bis 18:00 Uhr. Gottesdienst Sonntag 10:00 Uhr.
  • Webseite: St. Johanniskirche

Komturhof

Der Deutsche Orden entsteht während des Dritten Kreuzzuges um 1190 bei Akkon. Gegründet als Hospital-Bruderschaft, ist der Orden kurze Zeit später ein geistlicher Ritterorden, ähnlich des Ordens der Johanniter. Wo immer der Deutsche Orden hinkam, herrschte eine straffe Organisation: Eine vorhandene Pfarrkirche wurde übernommen, eine Komturei errichtet und der Wirtschaftsstandort wurde ausgebaut.

So spielt der Deutsche Orden eine große Rolle in der Entwicklung von Plauen. Er siedelt sich um 1214 dort an, erhält 1244 die Johanniskirche vom hiesigen Vogt überschrieben und errichtet eine Komturei. Das Areal des Konvents ist groß und reicht bis an die Alter Brücke über die Weiße Elster, wo das Hospital der Heiligen Elisabeth vom Orden übernommen wurde.

Von dem Komplex des gesamten Konventsgebäudes findet sich heute nur noch der Komturhof und Mauerreste des sogenannten Danskers. Dies ist der vorgelagerter Turm, der auch als Teil der Stadtbefestigung diente und pikanterweise die Toilette der Komturei beherbergte. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wird der Komturhof seit 1990 unter fachlicher Aufsicht als bedeutendes Baudenkmal erforscht und wieder Instand gesetzt.

Er ist ein Herzstück des Kulturweg der Vögte und der Plauen Sehenswürdigkeiten!

Plauen Sehenswürdigkeiten: Johanniskirche und Komturhof mit Turmfundament der Stadtbefestigung
Johanniskirche und Komturhof mit Turmfundament der Stadtbefestigung

Kleiner historischer Überblick:

  • 1214 fasst der Deutsche Orden Fuß in Plauen.
  • 1224 erhält der Deutsche Orden die Johanniskirche als Schenkung.
  • 1244 erlangt der Orden das Patronat über die Kirche zu Plauen und beginnt mit dem Bau der Komturei.
  • 1332 übernimmt der Orden das Hospital an der Alten Elsterbrücke und erweitert sein Gebiet.
  • 1520 läutet die Reformation früh das Ende des Deutschen Ordens in Plauen ein. Der letzte Komtur wird erster evangelischer Pfarrer.
  • 1526 übernimmt der Kurfürst die Verwaltung der Stadt.
  • 1945 wird der Komturhof bei einem Bombenangriff schwer beschädigt.
  • 1990 beginnen umfangreiche Arbeiten zum Wiederaufbau.
  • 2007 wird eine neue Überdachung des Komturhofs fertiggestellt.
  • 2009 übernimmt der neue Förderverein die Verwaltung des Komturhofs zur öffentlich kulturellen Nutzung.

Informationen Komturhof

  • Lage: Der Komturhof befindet sich neben dem Diakonieparkplatz an der Schulstr. 4 – Koordinaten: 50°29’35.0″N 12°08’18.0″E
  • Zugang: Der Zugang zum Komturhof befindet sich auf der Gebäudeseite zum Diakonieparkplatz
  • Öffnungszeiten: Nur im Rahmen von Veranstaltungen zugänglich.
  • Preise: Je nach Versanstaltung.
  • Angebot: Ausstellungen, Konzerte, Veranstaltungen.
  • Webseite: Förderverein Komturhof Plauen e.V.

Alte Elsterbrücke

Plauen hat auch besondere Superlativen zu bieten: Brücken. Die Friedensbrücke ist für den weltweit größten Bruchsteinbogen bekannt und zählt auch weltweit zu den Brücken mit den größten steinernen Brückenbögen. Die zweitgrößte Ziegelsteinbrücke der Welt liegt an unweit der Stadtgrenze bei Jocketa: die Elstertalbrücke. Die weltweit größte Ziegelsteinbrücke befindet sich nur 20 km nördlich von Plauen bei Netzschkau: die Göltzschtalbrücke.

Last but not least: die Alte Elsterbrücke in Plauen. Sie ist nach der Burgbrücke in Meißen (1228) die zweitälteste Steinbrücke in Sachsen. Ihre Länge beträgt 75 Meter, die Breite 7 Meter. Erstmals als Pons lapideus (Steinbrücke) in einer Urkunde im Jahr 1244 erwähnt, überqueren hier im Mittelalter wichtige Handelsstraßen – von Nürnberg und Augsburg kommend – die Weiße Elster. Sie ist auch Teil der Stadtbefestigung. Zu dieser Zeit flankierten an beiden Enden zwei Turmbauten die Brücke und die seitlich ragten hohe Wagenmauern auf.

Kleiner historischer Überblick:

  • Zu Beginn des 13. Jahrhunderts werden die Brückenpfeiler errichtet. Genaueres ist jedoch nicht bekannt.
  • 1244 wird die Brücke über die Elster als Pons lapideus in einer Urkunde erwähnt. Vermutlich geht es in der Urkunde um die Münzstätte in Plauen, die wohl in nächste Nähe des Brückenturms oder -tors befindet.
  • 1817 beginnt man damit, den äußeren Brückenturm und die hohen Brückenmauern abzutragen.
  • 1840 wird auch der innere Brückenturm abgerissen.
  • 1880 wird die Brücke mit einer Stahlkonstruktion verbreitet und als König-Alberg-Brücke neu geweiht.
  • 1894 führt sogar eine Straßenbahn zweigleisig über die Elsterbrücke.
  • 1945 trifft eine Bombe die Brücke und beschädigt sie schwer.
  • 1973 ist die Neu Elsterbrücke bereits errichtet und übernimmt den zunehmenden Verkehr.
  • 1984 wird die alte Steinbrücke saniert und für Fußgänger freigegeben.
  • 1991 erhält die Brücke offiziell den Namen Alte Elsterbrücke.
Plauen Sehenswürdigkeiten: Alte Elsterbrücke
Alte Elsterbrücke

Informationen Alte Elsterbrücke

  • Lage: Die Alte Elsterbrücke befindet sich am Neustadtplatz – Koordinaten: 50°29’35.6″N 12°08’29.5″E
  • Zugang: Die Brücke ist vom Neustadtplatz oder vom Elsterblick aus zugänglich.
  • Öffnungszeiten: Jederzeit frei zugänglich
  • Angebote: An der Alten Elsterbrücke befindet sich der Stadtstrand: Biergarten & Veranstaltungen.
  • Webseite: Stadtstrand Plauen

Schloss Plauen & Schlossterrassen

Eine wichtige der Plauen Sehenswürdigkeiten, die sogar seit 2022 saniert und rekonstruiert wird. Das Schloss der Vögte, wie das Schloss Plauen auch genannt wird, ist heute in Resten der einstigen Anlage auf dem Schlossberg zu finden. Es löste wahrscheinlich um 1250 die Stadtburg (Malzhaus) der Grafen von Everstein ab. Zur Geschichte des Schlosses ist im weiteren Verlauf wenig bekannt. Erst im 15. Jahrhundert erlangt das Schloss Plauen eine eher tragische Bekanntheit, als die Hussiten 1430 das Schloss weitestgehend zerstören.

In den späteren Epochen wird das Schloss wieder aufgebaut und erweitert. Bis 1548 die Anlage beim große Stadtbrand erneut zu großen Teilen zerstört wird. Davon wird sich das Schloss nicht mehr erholen, wenngleich auch 1670 späte Maßnahmen zu einem Wiederaufbau unternommen werden. Von der ursprünglichen Schlossanlage zeugt heute nur noch der Rote Turm.

Heute befindet sich auf dem Schlossberg der Campus der staatlichen Studienakademie Plauen. Am Schlossberg wurden nach historischem Vorbild die Amtsgärten terrassenförmig angelegt: die Schlossterrassen. Sie sind ein beliebter Ort für Spaziergänger und bieten eine tolle Aussicht auf die Stadt.

Im Schlosshang unter den Terrassen befindet sich das Luftschutzmuseum. In den ehemaligen Kellern von Gebäuden, die vor den Bombenangriffen 1944/45 dort standen, waren damals Luftschutzkeller eingerichtet. Unter der Leitung von Gert Müller und den Arbeiten des Vogtländischen Bergknappenvereins, wurde im April 2005, das Luftschutzmuseum eröffnet. Es ist mit Exponaten aus der Zeit der Bombenangriffe ausgestattet und zeigt das Leben in Plauen und die Wirkung des Bombenkriegs im Zweiten Weltkrieg.

Kleiner historischer Überblick:

  • 1244 – 1250 wird das Schloss Plauen von Heinrich I. errichtet.
  • 1356 geht die Stadt und das Schloss während des Vogländischen Krieges an Kaiser Karl V. und die Wettiner.
  • 1430 wird die Stadt und das Schloss Plauen von den Hussiten belagert, eingenommen und zerstört. In den folgenden Jahren wird der Wiederaufbau durchgeführt.
  • 1477 bis 1541 lassen die Wettiner das Schloss schrittweise umbauen. Die Burganlage ist zu der Zeit wohl dreieckig.
  • 1548 zerstört der große Stadtbrand auch das Schloss zu großen Teilen.
  • 1670 erst, wird das Schloss, das ein gutes Jahrhundert wüst darlag, teilweise neu errichtet.
  • 1945 wird Plauen im April bei einem Luftangriff schwer getroffen. Auch das Schloss erleidet große Schäden.
  • 2014 beginnt die Planung für umfangreiche Sanierungs- und Wiederaufbaumaßnahmen, die bis heute andauern.

Informationen Schloss Plauen & Schlossterrassen

  • Lage: Das Schloss Plauen steht auf dem Schlossberg. Koordinaten: 50°29’40.0″N 12°08’23.1″E
  • Zugang: Zugänglich sind nur die Außenbereiche an den Schlossterrassen: jederzeit, kostenlos.
  • Öffnungszeiten Luftschutzmuseum: Montag bis Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr. Samstags von 10:00 – 14:00 Uhr. Sonntags geschlossen. Oder nach Vereinbarung.
  • Preise: Normalpreis = 5,00 €, ermäßigter Preis = 3,00 €, Führung (bei 1 -3 Personen) = 20 €
  • Webseite: Luftschutzmuseum Meyerhof

Nonnenturm & Stadtbefestigung

Die erste Stadtbefestigung von Plauen hält heute noch einige sichtbare Abschnitte für den Besucher bereit. Der einzige Turm der Stadtmauer ist der Nonnenturm. Er wird erst seit dem 16. Jahrhundert so genannt, bis dahin galt er urkundlich als Turm in der Nonnengasse. Damals misst der Turm eine Höhe von 30 Metern. Baumaßnahmen an der Bastion des Turms in den 1960er-Jahren lassen den Turm heute kleiner erscheinen

Der Name rührt von einem Schwesternorden, dessen Haus an den Turm anschloss. Das Tertiarinnenhaus wird zu Beginn des 16. Jahrhunderts genannt. Der Schwesternorden trägt den langen Namen Schwestern der dritten Regel zur Buße des Heiligen Dominikus.

Die Stadtbefestigung Plauens stammt aus dem 13. bis 15. Jahrhundert und umschließt die Altstadt trapezförmig auf einer Länge von über einem Kilometer. Bedeutende Gebäude, wie das Malzhaus, der Komturhof, die Alte Elsterbrücke und auch das Schloss Plauen waren Bestandteile der Stadtbefestigung.

Kleiner historischer Überblick:

  • 1200 wird die Stadtbefestigung in Plauen errichtet und damit auch der Nonnenturm als Eckpunkt.
  • 1382 wird der Nonnenturm in einer Urkunde als Turm in der Nonnengasse erwähnt.
  • 1536 taucht erstmals der Name Nonnenturm in einer Urkunde auf.
  • 1945 wird auch dieser Turm bei einem Bombenangriff beschädigt.
  • 1950 erfolgt der Wiederaufbau des Turms.
Plauen Sehenswürdigkeiten: Der Nonnenturm
Der Nonnenturm

Informationen Nonnenturm & Stadtbefestigung

  • Lage: Den Nonnenturm findest Du am Postplatz 14. Koordinaten: 50°29’45.8″N 12°08’07.1″E
  • Zugang: Der Außenbereich des Nonnenturms ist zugänglich. Der Nonnenturm selbst ist nicht zugänglich.
  • Angebot: Ein Restaurant und ein Café sind heute im diesem Abschnitt der Stadtbefestigung integriert

Plauen Sehenswürdigkeiten der näheren Umgebung

Was kannst Du außerhalb der Innenstadt noch so erleben und an Plauen Sehenswürdigkeiten besichtigen?

Bärenstein mit Aussichsturm & Stadtpark

Der Bärenstein ist Stadtteil im Westen von Plauen. Der 432 Meter hohe Berg Bärenstein grenzt direkt im Süden des Bahnhofs Plauen Vogtland oberer Bahnhof an. Zusammen mit dem nördlich nahegelegenen Stadtpark bildet der Bärenstein eine kleine Naherholungsinsel im Stadtgebiet.

Auf dem höchsten Punkt des Bärensteins steht der Bärensteinturm. Dieser wurde 1997 mit einer Höhe von 35 Metern errichtet. Eine Aussichtsplattform, die sich auf über 24 Metern befindet, bietet jedem Besucher einen weiten und wundervollen Panoramablick über Plauen und Umgebung. Am Fuße des Turms findet sich ein Spielplatz für Kinder, ein Bolzplatz und eine Tischtennisplatte. Damit hat Plauen Sehenswürdigkeiten für Kinder – zumindest ein wenig.

Informationen Bärenstein & Aussichtsturm

  • Lage: Der Bärenstein liegt zwischen Stadtpark und Rathenauplatz beim Oberen Bahnhof. Koordinaten: 50°30’14.2″N 12°07’38.8″E
  • Zugang: Zugang ist vom Rathenauplatz am Oberen Bahnhof und von den Straßen Am Bärenstein und Keplerstraße möglich.
  • Öffnungszeiten: Der Park am Bärenstein ist jederzeit zugänglich. Der Bärensteinturm ist täglich von 08:00 bis 20:00 Uhr geöffnet.
  • Preise: Der Aufstieg auf den Bärensteinturm ist kostenlos
Plauen Sehenswürdigkeiten: Im Stadtpark Plauen
Im Stadtpark Plauen

Der nahegelegene Stadtpark von Plauen ist ein vielseitiges Naherholungsgebiet. Auf 18 Hektar finden sich ein über 100 Jahre alter Baumbestand, viele Spazierwege mit Parkbänken, der Stadtparkteich mit Fontäne, Volieren, Spielplätze und das Amphitheater ähnliche Parktheater mit Konzerten und Veranstaltungen. Auch eine Ausflugsgaststätte mit Biergarten und ein Steakhaus sorgen für das leibliche Wohl.

Unmittelbar am Stadtpark grenzt das Landschaftsschutzgebiet Syratal mit der Syratalbrücke an. Eine Talaue und der Syra die ein wenig Wildbachcharakter versprüht.

Dobenaufelsen & Burgruine Dobenau

Auf der Spitze einer Felszunge über dem Syrabachtal befindet sich der Dobenaufels mit den kleinen Resten der Burgruine Dobenau. Eine der eher unbekannten Plauen Sehenswürdigkeiten. Gut zu erreichen, ist das Areal vom Stadtpark aus. Von der Tennera Sternquell Brauerei mit Biergarten führt ein Spazierweg entlang des Tennerabachs. In wenigen Minuten erreichst Du den Abzweig, der Dich in einer Spitzkehre nach Links und hinauf auf den Dobenaufelsen führt.

Das Burgareal bestand wahrscheinlich aus einer kleinen Burg, an deren Stelle sich später ein Rittergut entwickelt. Heute sind nur noch wenige Reste der Umfassungsmauer sichtbar und zwei Abschnittsgräben. Es wird vermutet, dass dies der erste Sitz der Grafen von Eversteing war, die später ihren Sitz an der Stelle des Malzhaus in Plauen verlagerten.

Plauen Sehenswürdigkeiten: Auf dem Dobenaufelsen
Auf dem Dobenaufelsen

Die ehemalige Anlage war in einem Ovalring mit einer Ausdehnung von 35 x 21 Metern errichtet worden. Im 15. Jahrhundert stand an dieser Stelle die Kapelle St. Wolfgang. Aufzeichnungen enden mit deiner Rechnung von 1536, die einen Hof/Haus bei St. Wolfgang benennt. Die Bombennacht im April 1945 und späterer Bergbau, beseitigten letzte Baubestände auf dem Dobenaufelsen.

Heute bietet der Fels eine schöne Aussicht ins Syrabachtal. Reste von Bergstollen sind noch sichtbar aber gesperrt.

Kleiner historischer Überblick:

  • Vor 1122 besteht bereits auf dem Dobenaufelsen eine Wehranlage. Möglicherweise ist sie Sitz der Grafen von Everstein.
  • 1122 die Grafen von Everstein haben ihren Sitz in eine Burg bei Plauen (späteres Malzhaus) verlegt. Die Burg Dobenau könnte noch als Vorposten bestanden haben.
  • 1470 wird eine Kapelle des Heiligen Wolfgang errichtet.
  • 1529 wird die Kapelle nicht mehr genutzt, das Inventar verkauft.
  • 1536 belegt eine letzte Rechnung einen Meierhof als Haus zu St. Wolfgang. Hinweis auf ein Rittergut.
  • 1945 treffen alliierte Bomber auch den Dobenaufelsen.
Plauen Sehenswürdigkeiten: Burgruine Dobenau
Burgruine Dobenau

Informationen Dobenaufelsen & Burgruine

  • Lage: Der Donenaufels liegt am Zusammenflus von Tennerabach und Syrabach im Stadtteil Dobenau. Koordinaten: 50°30’07.8″N 12°07’12.2″E
  • Zugang: Der Burgstall ist jederzeit frei zugänglich.

Fazit

Plauen ist eine wahres Juwel im Vogtland und eine wichtige historische Stadt im Rahmen des Projekts Kulturweg der Vögte. Plauens Sehenswürdigkeiten sind beeindruckend und fügen sich in die Stadt fabelhaft ein. Eine Stadt der Epochen, denn in kaum einer anderen Stadt finden sich auf so engem Raum so viele verschiedene historische Epochen und deren Architektur.

Aber Plauen Sehenswürdigkeiten beschränken sich nicht auf Gebäude. Kunst, Kultur, Natur, Tradition, Lebensart, Kulinarik und der ganz besondere Charme der Stadt sind das ganz besondere Etwas, das kaum sonst eine Stadt in dieser Art ihren Besuchern anbieten kann.

Plauen Sehenswürdigkeiten solltest Du nicht verpassen.

Ausflugsziele in der Umgebung

Unterwegs mit der Vogtlandbahn

Wenn Du Ausflüge in die Umgebung von Plauen machen willst, dann bietet sich die Vogtlandbahn als regionales Reisemittel an. Du steigst einfach im Oberen Bahnhof in Plauen ein und lässt Dich bequem zu den verschiedensten Sehenswürdigkeiten chauffieren.

  • Wie wäre es mit einem Ausflug in die Perle des Vogtlands? Einfach mit der Linie RB4 zu den Sehenswürdigkeiten in Greiz fahren.
  • Die sagenhafte Burg in Elsterberg erwandern. Auch hier fährt die Linie RB4 hin.
  • Oder fahr doch nach Jocketa. Dort kannst Du die Elstertalbrücke nicht nur besuchen, sondern mit der Linien RB2/5 auf drüberfahren. Danach spazierst Du zur märchenhaften Burgruine Liebenau.
Plauen Sehenswürdigkeiten: Burgruine Liebenau
Burgruine Liebenau

Alle wichtigen Informationen, Fahrpläne und Liniennetz, findest Du auf der Webseite zur Vogtlandbahn. Ich hab es ausprobiert und bin mit der Vogtlandbahn zu folgenden Highlights gefahren.

  • Der Lindwurmpfad & Rittergut Kürbitz:
    Zuerst ginge es von Plauen nach Kürbitz. Dort führt eine alte Steinbrücke über die Weiße Elster, direkt zum Rittergut Kürbitz und zur alten Salvaterokirche. Das ganze verbunden mit einer kleiner und schönen Wanderung über den Lindwurmpfad.
    Der Lindwurmpfad ist 6 km lang und dauert ca. 2 Stunden. Die Wege sind leicht und naturnah. Einkehren kannst Du in Kürbitz beim Gasthof Zum grünen Tal. Auf dieser kleinen Wanderung wandelst Du auf den Spuren des Gutsherren Jobst von Feilitzsch. Der soll einst einen Lindwurm, der um Kürbitz in den Wäldern sein Unwesen trieb, erlegt haben.
    Du wanderst über die Elsterbrücke zum Rittergut Kürbitz, dessen schöner Fachwerkbau heute Privatbesitz ist. Es stammt aus dem 13. Jahrhundert und war Sitz der Herren von Kürbitz. Gegenüber kannst Du die alte Salvatorkirche besichtigen. Sie stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert. Einer der Besonderheiten ist die Grabplatte des Jobst von Feilitzsch, der Ritter, der den Lindwurm zur Strecke brachte.Aber auch der idyllische Burgteich und die aussichtsreichen Höhenzüge der Wanderung sind ein absolutes Highlight.
Plauen Sehenswürdigkeiten: Rittergut Kürbitz
Rittergut Kürbitz
  • Talsperre Pirk:
    Wenn Du mit der kleinen Wanderung bei Kürbitz fertig bist, dann steigst Du einfach wieder in die Vogtlandbahn und fährst einfach zwei Stationen weiter, bis zur Haltestelle Pirk. Von dort kannst Du ganz gemütlich in rund 20 Minuten zur Talsperre Pirk wandern.
    Von 1935 bis 1939 wurde diese Talsperre gebaut. Hier wird das Wasser der Weißen Elster gestaut. Mit einer Größe von 152 ha und rund 10 km Uferumfang ist die Talsperre Pirk die zweitgrößte Talsperre im sächsischen Vogtland. Sie ist begehbar und Du von der Talsperre und auch vom Ufer einer tolle Aussicht.
Plauen Sehenswürdigkeiten: Talsperre Pirk
Talsperre Pirk
  • Schloss Voigtsberg in Oelsnitz:
    Ein absolutes Schmankerl auf dem Kulturweg der Vögte ist das Schloss Voigtsberg in Oelsnitz. Ich möchte schon fast sagen, das Schloss ist ein Geheimtipp. Seit Mai 2022 hast der mächtige Bergfried eine neue Aussichtsplattform erhalten, die Dir einen wettergeschützten und fabelhaften Rundumblick bietet.
    Du steigst einfach wieder an der Haltestelle Pirk in die Vogtlandbahn oder schneller geht es, wenn Du an der nahen Bushaltestelle Taltitz, Talsperre Pirk in den Bus nach Oelsnitz einsteigst. Vom Bahnhof in Oelsnitz brauchst Du ca. 10 Minuten zu Fuß zum Mark mit seinem alten Rathaus. Weitere 15 Minuten und Du erreichst das Schloss Voigtsberg. Natürlich fährt auch der Bus direkt hin.
    Die ehemalige Höhenburg hat ihre Anfänge um 1200. Sie wurde von den Vögten von Straßberg errichet. Später im 14. Jahrhundert waren die Vögte von Plauen im Besitz der Burg. Nach einem umfangreichen Umbau bis 1633 nennt man es ab sofort Schloss Voigtsberg.
    Heute befindet sich im Bergfried eine Ausstellung, im Schloss einige spannende Museen. Auch finden regelmäßig Veranstaltungen im Schloss statt. Und wenn soviel Schloss und Vögte hungrig macht, dann ist das Schlossrestaurant im Torhaus genau die richtige Adresse.

    Informationen Schloss Voigtsberg:
    • Lage: Schlossstraße 32, Oelsnitz. Koordinaten: 50.422743, 12.183734
    • Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und Feiertags von 11:00 bis 17:00 Uhr.
    • Preise: Normalpreis = 8,00 €, ermäßigter = 4,00 €, Gruppenpreis = 4,00 € je Teilnehmer ab 10 Pers., Familien (7-köpfig) = 17,00 €, Kinder bis 6 Jahre sind frei.
    • Angebote: Austellungen, Mineralmuseum, Illusorium, historisches Museum, Teppichmuseum, Führungen und Veranstaltungen
    • Gastronomie: Schlossrestaurant im Torhaus
    • Webseite: Schloss Voigtsburg
Plauen Sehenswürdigkeiten: Schloss Voigtsberg
Schloss Voigtsberg

Gastronomie & Unterkunft

Meine Restaurant & Café Empfehlungen

Meine drei Empfehlungen für Dich, wenn Du in Plauen gut und historisch essen gehen möchtest:

  • Gasthaus Matsch: Das älteste Gasthaus in Plauen, ist seit 1503 das Matsch. Gasthaus und Biergarten mit tollem historischem Ambiente und vorzüglicher Küche.
  • Altes Handelshaus: Ebenfalls sehr alt ist das Alte Handelshaus. Es besteht seit 1789. Gasthaus und Biergarten mit gut bürgerlicher Küche.
  • Pizzeria Da Angelo: Wenn es eine Pizza sein soll, dann geh doch ins historische Malzhaus. Nirgends bekommst Du Pizza & Paste in einem so alten Gewölbe.

Meine Empfehlung für Deine Unterkunft

  • Hotel Alexandra: Wer richtig zentral in Plauen übernachten will, der ist im Hotel Alexandra goldrichtig. Jugendstil, Barock und ein Hauch von royalem Ambiente, eine Bar und ein Restaurant empfangen Dich. Ebenso ein sehr liebenswürdiges Personal. In der Fußgängerzone gelegen, kannst Du Dein Auto einfach im nahen Parkhaus stehen lassen und zu Fuß oder per Tram durch Plauen spazieren.
  • Hotel Altes Handelshaus: Wer es gern ein wenig historischer liebt, der ist in der Pension im Alten Handelshaus hervorragend aufgehoben: Steinwendeltreppe und historisch ausgestattete Zimmer erwarten Dich.
  • Hotel Match: Ein wenig schlichter, dafür aber in schönem Fachwerk und ausgestattet mit historischen Möbeln, das sind die Zimmer des ältesten Gasthauses in Plauen.

Literaturempfehlungen


*Offenlegung: Dieser Artikel entstand mit Unterstützung des Vogtland Tourismusverbands e.V.  zum Projekt Kulturweg der Vögte. Der Bericht basiert auf meinen Erlebnissen und Erfahrungen während meines Aufenthaltes.

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