Schneeschuhwandern Allgäu: Diese Tour wird uns zu zwei der bemerkenswertesten und größten Burgen des Allgäus führen: Burg Eisenberg und Burg Hohenfreyberg. Und es geht auch auf den kleinen Gipfel des Drachenköpfle. Wer nach der moderaten Tour Hunger bekommt, kann in der Schlossbergalm noch einen Einkehrschwung wagen.
In Eisenberg-Zell, dem Ortsteil unterhalb der beiden Burgruinen, wartet schließlich noch das Burgmuseum auf die ganz wissensdurstigen Burgen-Fans. Eine rundum perfekte Mischung!
Tourensteckbrief
Hinweg
| Parkplatz → Schlossweiher | 0:20h |
| Schlossweiher → Drachenköpfl | 0:55h (1:15h) |
| Drachenköpfl → Schlossbergalm | 0:25h (1:40h) |
Rückweg
| Schlossbergalm → Burg Hohenfreyberg | 0:10h (1:50h) |
| Burg Hohenfreyberg → Burg Eisenberg | 0:10h (2:00h) |
| Burg Eisenberg → Parkplatz | 0:30h (2:30h) |
Schneeschuhwandern Allgäu
Zum Drachenköpfl
Ca. 200 m nach dem nördlichen Ortsausgang von Zell bei Eisenberg befindet sich ein Wanderparkplatz, der den idealen Ausgangspunkt für das Schneeschuhwandern Allgäu zu den Burgen Eisenberg und Hohenfreyberg im Allgäu darstellt. Von hier geht es erst mal an einer ruhigen Straße entlang, Richtung Westen. Das ist übrigens der Bodensee-Königssee-Radweg. Nach dem ersten Waldstück, an einem Mini-Parkplatz, geht es dann rechts ins Feld hinein. Richtig: mit den Schneeschuhen!
Das ist ja schließlich ein Powder-Wonderland zum Schneeschuhwandern im Allgäu. Am Weiher angekommen, thront die Burgruine Hohenfreyberg auf einem Hügel darüber. Dahinter, leicht versetzt, kann man auch die Burgruine Eisenberg erspähen. Der Schlossweiher hat im Winter wirklich seinen Reiz. Er ist gefroren und schneebedeckt. Und auch wenn ich trotz Weihnachten abgenommen habe, seine Eisfläche wird mich sicher nicht tragen.
Jetzt geht’s in den Tiefschnee, Richtung Schlossweiher.
Linker Hand am Weiher führt das Schneeschuhwandern Allgäu vorbei, geht es erst durch ein weiteres Waldstück und dann in Kurven, mal mehr, mal weniger, bergab. Ja, Mann! Schneeschuhwandern Allgäu im Downhill! Das fetzt und macht ordentlich Spaß. Ich habe mich nicht einmal lang gemacht. Hab’s als noch drauf. Die Winterroute orientiert sich an einer Loipe, die den sommerlichen Wanderweg nicht immer einhält. Meine Routenwahl führt mich bald von der Loipe weg, querfeldein Richtung Osten.
Entlang eines Waldsaums pflüge ich durch den Powder, mache eine Hüpferung über einen Bach und treffe schließlich auf einen Wanderweg, der einmal hinab Richtung Lieben führt, oder eben nach rechts zum Drachenköpfle im Allgäu. Und das ist mein erster Gipfel heute. Der Weg dahin ist ausgeschildert und gespurt.
Man trifft am 1. Januar auch kaum auf Wanderer. Ich stapfe also hinauf und habe den Gipfel für mich allein. Die Schneedecke ist unberührt. Das Drachenköpfle ist allerdings sehr bewachsen: mit Bäumen und Strauchwerk. Also sicher im Sommer nicht der beste Aussichtsgipfel.
Schlossbergalm & Burgpaar
Von hier ist es nicht mehr weit zur Schlossbergalm, die auf 1.000 m Höhe liegend ein lohnendes und gern besuchtes Ziel darstellt. Nach einem kurzen Abstieg bin ich dort, aber kehre diesmal nicht ein, weil es mich zu den nahegelegenen Burgruinen Hohenfreyberg und Eisenberg im Allgäu zieht. Das eigentliche Ziel meiner heutigen Unternehmung Schneeschuhwandern Allgäu.
Nach der Besichtigung der beiden Burgruinen, wofür ihr euch ausreichend Zeit nehmen solltet, denn die Ruinen sind bemerkenswert, geht es zwischen den Anlagen hindurch und bergab, zurück zum Wanderparkplatz und durch den Wald des Schlossbergs.
Die Schlossbergalm hat ihren Ursprung in einem Versorgungshof der Burg Eisenberg.
Seit 1958 wird die Alm bewirtschaftet. Die Besitzer wechseln immer wieder bis 2006. Seit 1990 finden auf der Alm auch Veranstaltungen und Feste statt.
2006 erwirbt die Familie Gast die Schlossbergalm und führt diese seither traditionell weiter.
Sie ist wegen ihrer schönen Lage und der guten traditionellen Küche beliebt. 🔗Öffnungszeiten
Mal ganz ehrlich: Hammer! Der 1. Januar im Allgäu auf dem Drachenköpfle war genial! Die erste Tour im Jahr, das erste Schneeschuhwandern und das erste sagenhafte Burgen-/Bergpanorama des Jahres – im Allgäu. Kurzes und diszipliniertes Silvester und tags darauf Berge, Burgen, Outdoor in vollen Zügen.
Alles richtig gemacht, sage ich da. Und ich bin sogar fast immer allein unterwegs. Das hat auch was. Da habe ich fast das Gefühl, mir gehört die Natur ganz allein. Gut, bis ich einen Langläufer treffe: Schneeschuhe meets Langlaufski, sehr sympathisch.
Die Burg Hohenfreyberg zählt zu den größten und besterforschten Burgen Deutschlands.
Sie wurde sehr spät gebaut: 1418 – 1432. Zählt damit zu den letzten Burgen, die im mittelalterlichen Stil errichtet wurden.
Im 30-jährigen-Krieg – 1646 – wird sie von den Tirolern aus Angst vor schwedischen Truppen in Brand gesteckt. Sie bleibt danach eine Ruine.
🔗Burgruinen Hohenfreyberg
Wirklich super finde ich auch am Schneeschuhwandern Allgäu, dass ich unterwegs immer wieder einen Blick auf die Burgruinen werfen kann, die gewissermaßen das i-Tüpfelchen meiner Tour zum Drachenköpfle darstellen. Es läuft also alles super, bis … ja, bis ich feststellen muss, dass mein rechter Schneeschuh defekt ist. Einer der zwei Stege hat sich verabschiedet. Da kann ich jetzt nur mit Sicherheitsklammern kontern.
Klappt nicht ganz, denn nach dem langen Schneefeld, war die Lösung auch dahin. Und nach einem unbedachten Schritt zurück verabschiedet sich der Schneeschuh komplett. Mei, hilft ja nichts: Ich demontiere fachkundig beide Schneeschuhe und laufe auf den Vorderklauen weiter. Das gibt zumindest Halt. Aber ab da ist die eigentliche Schneeschuhwanderung Allgäu ja keine mehr: sehr schade.
Burg Eisenberg wird im 12. Jahrhundert errichtet. Die erste urkundliche Erwähnung ist für das Jahr 1340 belegt.
Die Burg wurde das erste Mal 1525 in den Bauernkriegen zerstört. Danach wieder aufgebaut.
Auch Eisenberg wird 1646 von den Tirolern wegen der nahenden Schweden in Brand gesteckt, danach von den Schweden vollends zerstört und blieb seitdem Ruine.
Zwei der bemerkenswertesten Burgen im Allgäu haben es aber wieder herausgerissen. Die Burgen und das Alpenpanorama an diesem Tag. Und auch der Kaffee danach auf dem Heimweg, als ich in Landsberg Station mache. Das ist echt das Sahnehäubchen des Tages. Eine schöne Stadt. Wieso war ich vorher nie dort?
Tipps Schneeschuhwandern Allgäu
Die Schneeschuhwanderung im Allgäu ist eine absolute Empfehlung wert. Sie ist einfach und bietet viel Abwechslung, Bergpanorama und auch spannende Burgruinen. Eine Variante für die schneefreie Zeit ist dann bestimmt auch fabelhaft. Der Einkehrschwung in der Schlossbergalm ist dazu noch ein besonderes Schmankerl.
Das Schneeschuhwandern Allgäu ist leicht und stellt keine besonderen Anforderungen an die Geh-Technik. Mit ein wenig Orientierungsvermögen für die weglosen Freiflächen ist die Tour auch für Anfänger gut geeignet.
Das Museum liegt im Ostteil Zell, am Fuße der Burg Eisenberg. Es wurde im Mai 1985 eröffnet und öffnete erneut seine Türen im Mai 2017: modernisierter und mit neuem Konzept.
Im Burgenmuseum wird über die Burgenforschung im allgemeinen und speziell zu den beiden Burgen der Gemeinde informiert.
Besonders toll: speziell für Kinder gibt es Stationen zur Geschichte der Burgen „zum Anfassen und Ausprobieren“.
Mein Tipp für einen gelungenen Abschluss zu dieser Tour zum Drachenköpfle: der Besuch des Burgmuseums Eisenberg in Zell. Der Eintritt ist frei, Spenden werde gern entgegengenommen.
Wandern
in Bayern
Meine schönsten Wanderungen: Leichte bis anspruchsvolle Touren auf Gipfel, an Seen, durch Wälder, zu Burgen, Schlösser & Stadtperlen uvm. In Bayerns vielfältiger Natur- & Kulturlandschaft.
