Burg Eisenberg im Ostallgäu

Burg Eisenberg im Ostallgäu

15. Februar 2015 von Alex

Burg Eisenberg bildet mit der benachbarten Burg Hohenfreiberg ein Burgenpaar über dem Ortsteil Eisenberg-Zell. Sie thront auf dem östlichen der beiden Burghügel, unweit der Schlossbergalm. Direkt unterhalb und südlich des Burghügels, liegt der Ortsteil Eisenberg-Zell, mit dem Burgmuseum zu den beiden Burganlagen.

Die Burg Eisenberg zählt zu den flächenmäßig größten Burgen des Allgäus und wurde bereits 100 Jahre vor ihrer Nachbar-Burg errichtet. Sie thront auf dem höchsten der drei voralpinen Bergen, auf 1.055 Metern. Damit verbunden ist ein fabelhafter Ausblick auf die Alpenkette des Allgäus.

Steckbrief Burg Eisenberg


Standort


Besucherinformationen

Zustand/Typ: Burgruine

Zugang: Jederzeit frei zugänglich in ca. 30 Minuten vom Parkplatz

Öffnungszeiten: Rund um die Uhr geöffnet

Eintrittspreise: keine

Angebote: keine

Veranstaltungen: keine

Gastronomie: Schlossbergalm, 500 m unterhalb der Burg

Unterkunft: keine

Tourist Information: Tourist-Information Eisenberg

Burgen & Schlösser in der Nähe: Burg Hohenfreyberg • Schloss Hopferau


Anreise

Anfahrt Bahn/Bus: Mit der Bahn bis Bahnhof Pfronten-Ried, danach weiter mit dem Bus der Linie 56 bis zur Haltestelle Zell Abzweig Eisenberg. in ca. 700 Meter über Dorfstraße bis zum Wanderparkplatz. 🔗Reiseauskunft DB

Anfahrt Auto: Über die A7, zwischen Füssen und Kempten, Ausfahrt Oy-Mittelberg. Auf der B310 und später über die B309 bis Nesselwang und weiter bis Pfronten-Weißbach. Hier auf der B310 zum Bahnhof und weiter bis zum Steinrumpelkreisel. Die dritte Ausfahrt nehmen und bis Eisenberg-Zell fahren. In Zell auf der Dorfstraße bis zum Ortsausgang und Wanderparkplatz fahren. 🔗Routenplaner

Parkplatz Burg Eisenberg:
Der kleine Wanderparkplatz liegt am nördlichen Ortsausgang von Eisenberg. Von dort geht es zu Fuß über den Drachenblick-Rundwanderweg in ca. 30 Minuten hinauf zur Burg.

Wanderung

Schneeschuhwandern im Allgäu: Hier findest Du meinen Vorschlag für eine schöne Schneeschuhtour zu den Burgen Eisenberg und Hohenfreyberg.

Porträt Burg Eisenberg

Kleiner Rundgang

Burg Hohenfreyberg ist von der Südseite in sanfter Steigung zugänglich. Man geht entlang der südlichen Ringmauer (Bering), die auf dieser Seite wesentlich stärker gebaut ist, als an der gegenüberliegenden Nordseite. Dort sind der Ringmauer zwei kleine Flankierungstürme angegliedert.

Um zum Tor der Vorburg an der Westseite zu gelangen, muss man also die gesamte südliche Ringmauer, mit ehemaligem Zisternenturm und am Ende mit einem mächtige Rundturm, passieren. Kein leichtes Unterfangen, das Tor zu erreichen, wollte man die Burg mit einem Militärstreich einnehmen. Die Form der Burg Hohenfreiberg an sich erinnert nach Osten hin an einen Schiffsbug.

Insgesamt hat die Anlage einen unförmigen Schiffs-ähnlichen Grundriss, was dem Gelände geschuldet sein mag. Das Tor zur Vorburg betritt man, nach dem einen Graben passiert wurde. Von dort kann man durch einen Torbau in den inneren Burghof gelangen, also in die Kernburg. Diese ist von einer inneren Ringmauer umfasst.

An der Südseite befindet sich die Kapelle in einem Rundbau. Angeschlossen ist der Palas, der in dem ehemaligen mächtigen Zisternenturm mündet. Der Bergfried war angeblich als Wohnturm ausgebaut worden. Er ist als starker Rundturm an der Ostspitze der Kernburg errichtet. Der Kemenatenbau befindet sich an der Nordseite des inneren Berings. Auf dieser Seite trennt ein Zwinger die äußere Ringmauer vom inneren Bering.

Historischer Überblick

Burg Eisenberg wurde bereits ca. 100 Jahre vor der benachbarten Burg Hohenfreyberg erbaut. Sie ist, gemessen an der Grundfläche, eine der größte Burganlage im Allgäu.

Mittelalter

  • ab 700 n. Chr.: Die Besiedelung um Eisenberg beginnt mit den Alemannen, die sich wahrscheinlich zwischen 700 und 900 n. Chr. hier niederließen.
  • 1315: Die Burg Eisenberg wird durch die Edelfreien von Hohenegg erbaut. Sie soll optisch als Gegenburg zur nahen Burg Falkenstein der Tiroler Herrschaft gelten. Sehr markant ist die weitläufige und hohe Mantelmauer, die weithin sichtbar ist.
  • 1340: Die erste Erwähnung der Burg in einer Urkunde ist mit uf den Isenberch belegbar.
  • 1382/83: Die Hohenegger müssen die Burg Eisenberg samt Besitzungen (wie den zugehörigen Meierhof, die heuteige Schlossbergalm) an den tiroler Erzfeind verkaufen: an Herzog Leopold III. von Habsburg.
  • 1390: Als Burgherren werden jetzt die Herren von Freyberg eingesetzt. Aus- und Umbauten an der Burg folgen.
  • 1418: Der älteste Sohn des ersten Herren von Freyberg zu Eisenberg erwirkt eine Abspaltung und errichtet in der Nachbarschaft Burg Hohenfreyberg samt Kleinherrschaft.
  • 1487: Die Freyberger, mit dem Ritter Kaspar von Laubenberg (bei Immenstadt) und den Herren von Hohenegg, überfallen einen Kaufmannstroß, der sich auf dem Weg von Belgien nach Venedig befindet. Die Beute wird zum Teil auf Burg Eisenberg versteckt. Auf das Eingreifen von König Maximilian I. hin, müssen die Freyberger die Beute aber wieder zurückgeben.

Frühe Neuzeit

  • 1525: Während des Bauernkriegs wird Burg Eisenberg beschädigt. Der Wiederaufbau erfolgt im Anschluss, die Freyberger zu Eisenberg werden entschädigt.
  • 1531: Durch Blitzschlag wird Burg Eisenberg erneut stark beschädigt. Bis 1535 werden die Schäden, wenn auch nicht vollständig, behoben.
  • 1646: Im Dreißigjährigen Krieg drohen schwedische Truppen erneut einzufallen. Präventiv lässt die Tiroler Landesregierung die Burgen Eisenberg, Hohenfreyberg und Falkenstein niederbrennen. Sie sollen den Schweden nicht in die Hände fallen. Die Burgen gelten seither als Ruinen.
  • 1830: Die Herren von Freyberg verkaufen die grund- und gerichstherrlichen Rechte an den bayerischen Staat. Den Erben der Freyberger bleiben damit nur die Besitzungen an der Burgruine und die Grundstücke um die Schlossbergalm.

Neuere Geschichte

  • 1938: Maria und Olga von Freyberg, die letzten Erben, übertragen den Besitz an der Burgruine Eisenberg an die Raiffeisenkasse Zell.
  • 1980: Die Gemeinde Eisenberg erwirbt die Ruine.
  • 1981: Der Burgverein Eisenberg saniert und sichert die Burg.
  • 1993: Es werden weitere Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt.
Burg Hohenfreyberg & Burg Eisenberg Panorama
Das Burgen-Paar Hohenfreiberg (li.) & Eisenberg (re.) und davor der Ortsteil Eisenberg-Zell

Freizeitangebote in der Umgebung

Wenn Du einen Ausflug zur Burg Eisenberg machst, dann habe ich noch folgende Tipps zu Freizeitangeboten in der näheren Umgebung für Dich:

  • Burgmuseum Eisenberg-Zell: Erlebbare Geschichte und Burgenforschung zu den Burgen Eisenberg und Hohenfreyberg.
  • Burgruine Hohenfreyberg: Einen Steinwurf entfernt liegt die imposante Ruine der Burg Hohenfreyberg. Es gibt viel zu entdecken, einige Info-Tafeln und auch einen fabelhaften Panoramablick in die Allgäuer Alpen.
  • Schloss Hopferau: Das Schloss bietet eine spannende Führungen und viel Gastfreundschaft mit einem Restaurant mit Biergarten und Hotel. Die Geschichte des Schlosses ist bemerkenswert und schließt sogar Konrad Zuse, den Erfinder des ersten kommerziellen Computer der Welt, ein.

Literatur & Quellen

Angaben zu Baubestand, historische Daten und weitere Informationen:

  • Burgen und Schlösser Bayern von Joachim Zeune – ISBN: 3-930572-57-1
  • Burgen im Allgäu – Band 2 von Toni Nessler – ISBN: 3-88006-115-7
  • Burgen und Schlösser Bayerisch Schwaben von Werner Meyer – ISBN: 3-8035-1015-5

Burgen
in Bayern

Burgen & Schlösser in Bayern sind beliebte Ausflugsziele und bedeutenden Denkmälern der mittelalterlichen Geschichte in Europa. Hier findet ihr mehr mächtige Burgen, märchenhafte Schlösser und verzauberte Ruinen in Bayern.

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