Albtrauf mit Burg Teck und Neuffen

Burg Teck auf der Schwäbischen Alb

24. Januar 2021 von Alex

Burg Teck liegt auf 773 Meter Höhe auf dem Teckberg zwischen dem Ort Owen und dem Ort Bissingen an der Teck. Von diesem Ausläufer des Albtraufs hat man eine beeindruckende Aussicht in das nördliche Umland. Bei guter Sicht reicht die Aussicht über Kirchheim, Esslingen bis Stuttgart!

Auf der Burg gibt es eine Gaststätte mit Wanderheim des Schwäbischen Albvereins. Nicht zuletzt deswegen ist Burg Teck ein beliebtes Ausflugsziel auf der Schwäbischen Alb: Sie liegt ideal für Deinen Tagesausflug oder -wanderung oder bei einer Wanderung über den Premiumwanderweg Albsteig HW1.

Steckbrief Burg Teck


Standort


Besucherinformationen

Zustand: teilweise • erhaltene Burg

Zugang: Frei zugänglich im Außenbereich und der Burgschänke

Öffnungszeiten:
Sommer: Mo.-Sa.: 10:00 – 22:00 Uhr • Sonn- & Feiertage: 10:00 – 18:00 Uhr
Winter: Mo.-Fr. je nach Witterung • Sa. 11:30 – 20:00 Uhr • Sonn- & Feiertage: 11:30 – 16:00 Uhr

Eintrittspreise: kostenlos

Angebote: Hochzeit • Feiern • Tagungen

Museum: keine

Veranstaltungen: Feste • Thementage • Silveserfeier

Unterkunft: Wanderheim Burg Teck

Tourist Information: Tourist-Information Stadt Owen

Burgen & Schlösser in der Nähe: Untere DiepoldsburgBurg Hohenneuffen


Anreise

Anfahrt Bahn/Bus: Mit der Bahn bis zum Bahnhof Owen (Teck) fahren. Vom Bahnhof geht es in ca. 45 Minuten zur Burg hinauf. 🔗Reiseauskunft DB

Anfahrt Auto: Über die Autobahn A8 fährst Du bei der Ausfahrt Kirchheim unter Teck ab und über die B465 nach Owen. In Owen führt Dich die Steigstraße, später die Bohlstraße Richtung Teckberg. Es folgen drei Parkplätze an der Straße. Der dritte Parkplatz ist am nächsten zur Burg. 🔗Routenplaner

Parkplatz Burg Teck:
Vom dritten Parkplatz Hörnle sind es ca. 25 Minuten zu Fuß auf die Burg.

Wanderung

Wandern auf dem Albsteig HW1: Hier findest Du Infos & Bilder zum Qualitätswanderweg der Schwäbischen Alb, der an der Burgruine Reußenstein vorbeiführt.

Porträt Burg Teck

Kleiner Rundgang

Burg Teck wurde in drei Bauphasen auf dem über 850 Meter – von Nord nach Süd – langgezogenen Höhenkamm, dem Teckberg, errichtet. Bis auf die Südseite fallen um die Burg Teck die Hänge des Teckbergs steil ab. An der Südspitze der Anlage trennt ein Halsgraben, in einem Bogen entlang der Umfassungsmauer angelegt, das Burgareal vom restlichen Höhenkamm.

Heute finden sich noch gut sichtbare Reste der rund 297 Meter langen Umfassungsmauer aus dem 12. Jhd., die den Burgbereich umschließt. Die erste Bauphase wird als die Romanische Bauphase betitelt. Man vermutet, dass bereits in der frühen Bauphase ein Bergfried an der Stelle des heutigen Aussichtsturms stand.

Der zweite Bauabschnitt, auch Gothische Bauphase genannt, datiert auf das 14. Jhd. Viel ist nicht bekannt: Es werden mit vielen Zinnen und Maschiculis besetzte Mauern vermutet. Auch der südliche Flankierungsturm und die Westmauer, mit runden Schalentürmen, sollen aus dieser Bauphase stammen. Diese Bestandteile der Burg Teck wurden als Bruchsteinmauerwerk errichtet.

Das heutige Erscheinungsbild der Burg Teck geht hauptsächlich auf die Initiativen des Schwäbischen Albvereins zurück. In den 1930er-Jahren wird in den wenigen Resten der Ruine die Mörikehalle, ein Fest- und Versammlungssaal, errichtet. Noch heute ein markanter Bau an der Nordwest-Ecke der Burganlage. Der anschließende Rundturm hat seine Ursprünge im ausgehenden 19. Jahrhundert.

Der Baubestand der Nordseite des Teckberges wurde in den 1950er-Jahren erweitert. Damit hat der Schwäbische Albverein in rund 67 Jahren der ehemaligen und bis dahin fast verschwundenen Burg Teck ein neues Aussehen beschert: Festhalle, Gaststättengebäude und die Unterkünfte im angegliederten Wanderheim schauen trutzig nach Norden. Fast wie einst.

Historischer Überblick

Von der einstigen Burg sind nur noch wenige Reste einer Ruine erhalten. Das heutige Erscheinungsbild geht auf den Wiederaufbau durch den Schwäbischen Albverein Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Damit ist sie auch die erste Burg in Baden-Württemberg, die touristisch erschlossen wurde. Der Teckberg ist ein Ausläufer des Albtraufs und bot seit jeher eine ausgezeichnete Aussicht über das ca. 400 Meter tiefer gelegene Albvorland. Er war bereits in der Hallstattzeit zwischen 800 – 400 v. Chr. besiedelt. Es ist anzunehmen, dass auch in den folgenden Jahrhunderten eine Besiedelung auf dem Teckberg betrieben wurde. Belegen konnte man dies bisher nicht.

Mittelalter

  • 1050/70: Die Herren von Zähringen treten im 11. Jahrhundert in der Gegend um den Teckberg auf den Plan. Sie gründen vis a vis des Teckbergs die Burg Limburg, südlich von Weilheim an der Teck. Ihre Herrschaft verlagerte sich zwar bald nach Westen. Konrad von Zähringen misst der Region um den Teckberg weiterhin große Bedeutung zu und plant eine größere Burg, auf dem Teckberg.
  • 1152: Burg Teck ist bereits herzogliche Residenz, als Herzog Berthold IV. Friedrich Barbarossa auf dessen Italien-Feldzug folgt. Um seine 500 Panzerreiter und 500 Bogenschützen zu unterhalten, verpfändete der Herzog die Burg Teck. Dies ist bisher die früheste Erwähnung der Burg.
  • 1156: Der Herzog erhält Burg Teck zurück.
  • 1186: Der Bruder des Herzog Berthold IV. nenn sich Adelbert Herzog von Teck und wählte die Burg Teck als Residenz.
  • 1286: Angeblich wird Burg Teck von Graf Eberhard von Württemberg belagert. Der Graf plant, die Burgmannen auszuhungern. Diese greifen zu einer List: Ein Esel wird mit dem letzten Korn gemästet und geschlachtet. Der mit Getreide prall gefüllte Magen des Esels wird über Mauer geworfen. Graf Eberhard lässt sich täuschen und gibt die Belagerung im Glauben auf, die Belagerung sei aussichtslos, aufgrund der großen Vorräte in der Burg.
  • 1381: Über 80 Jahre teilen sich die Habsburger, dann die Württemberger und die Herzöge von Teck die Anteile an Burg Teck. Nun erhalten die Württemberger durch Kauf den vollständigen Besitz an der Burg. Die Herzöge von Teck übersiedelten in ihre neue Herrschaft Mindelheim und starben schließlich 1439 aus.
  • 1439: Das Geschlecht der Herzöge von Teck stirbt aus.

Frühe Neuzeit

  • 1519: Der Schwäbische Bund nimmt die Burg während des Krieges mit Herzog Ulrich von Württemberg ein.
  • 1525: Die Burg war zu dieser Zeit schwach besetzt und wurde während des Bauernaufstandes durch die angreifenden Bauern geplündert. Burg Teck wird in Folge durch Brand zerstört und verfällt zunehmend.
  • 1600: Von Burg Teck wird bereits gesagt: … sie wäre ein Gemäuer, das zu nichts mehr nutze sei.
  • 1736: Herzog Karl Alexander will auf dem Teckberg und aus Ruine der Burg Teck eine moderne Festungsanlage entstehen lassen. Ein Jahr später werden nach dem plötzlichen Tod des Herzogs die Arbeiten eingestellt.
  • 1888/89: Der Schwäbische Albverein und der Verschönerungsverein Kirchheim errichten auf Burg Teck eine Schutzhalle und den Rundturm mit Spitzdach.

Neuere Geschichte

  • 1933: Die Mörikehalle wird an der Nordecke erbaut.
  • 1941: Der Schwäbische Albverein kauft die Burganlage auf.
  • 1954/55: Der Albverein errichtet auf Burg Teck eine Gaststätte und ein Wanderheim und nimmt an dem Aussichtsturm Umgestaltungen vor.
  • 1999: Die Umgebung der Burg wird zum Naturschutzgebiet erklärt.
  • 2010: Die Ruine eines Turmes aus staufischer Zeit stürzt ein und wird bis 2013 gesichert. Eine Rekonstruktion seiner ursprünglichen Form wurde jedoch nicht durchgeführt.

Ausflugstipps in der Umgebung

Wenn Du einen Ausflug zur Burg Teck machst, dann habe ich noch folgende Tipps zu Freizeitangeboten in der näheren Umgebung für Dich:

  • Stadt Owen: Stadtführung, Wandervorschläge, Radtouren und Veranstaltungen, Gastronomie und Hotels. Infos dazu gibt es in der Tourist-Information Owen.
  • Geschichtshaus Owen: Ausstellungen, Stadtgeschichte und Veranstaltungen im stadteigenen Geschichtshaus.
  • Whiskey-Hochburg Owen: Ganze 3 Whiskey-Destillen gibt es in der 3.400 Einwohner großen Landstadt. Sie bieten verschiedene Termine & Veranstaltungen.
  • Stadt Bissingen an der Teck: Wandervorschläge, Natur pur und Veranstaltungen, Gastronomie und Hotels. Infos dazu gibt es auf der Webseite von Bissingen.

Literatur & Quellen

Angaben zu Baubestand, historische Daten und weitere Informationen:

  • Burgenführer Schwäbische Alb – Band 4 • 1. Auflage – 1991 • Günter Schmitt • Biberacher Verlagsdruckerei • ISBN 3-924489-58-0
  • Biosphärengebiet Schwäbische Alb – Rother Wanderbuch •  2. Auflage – 2020 • Janina und Markus Meier • Bergverlag Rother • ISBN 978-3-7633-3174-1
  • Burgen und Ruinen der Schwäbischen Alb (40 Ausflüge auf den Spuren der Ritter) • 1. Auflage – 2000 • Dieter Buck • Konrad Theiss Verlag • ISBN 3-8062-1447-6

Burgen
in Bayern

Burgen & Schlösser in Bayern sind beliebte Ausflugsziele und bedeutenden Denkmälern der mittelalterlichen Geschichte in Europa. Hier findet ihr meine Ausflugstipps, Beschreibungen, Bilder und detaillierte Informationen zu beeindruckenden Burganlagen, märchenhafte Schlösser, verwunschene Ruinen und verschwundene Burgen in Bayern.

*Offenlegung: Dieser Beitrag wurde vom Bruckmann Verlag mit einem Rezensionsexemplar unterstützt. Bilder des Wanderführers mit Erlaubnis veröffentlicht.

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