Burg Bichishausen

Burg Bichishausen im Großen Lautertal

17. November 2014 von Alex

Die Burg Bichishausen ist eine Spornburg an einer Schlaufe der Großen Lauter über dem gleichnamigen Ort Bichishausen. Sie sitzt auf einem Ausläufer eines Bergsporns auf 640 Metern Höhe auf der Schwäbischen Alb. Die Höhenburg Bichishausen markiert die Grenze zwischen Württemberg und Fürstenberg.

Bei der Erforschung der Burganlage in der Neuzeit fand man spät die Fundamente des ehemaligen Bergfrieds. Das warf ein völlig neues Licht auf die Erbauung der Burg Bichishausen.

Steckbrief Burg Bichishausen


Standort

  • Land: Deutschland
  • Bundesland: Baden-Württemberg
  • Bezirk: Neckar-Alb
  • Landkreis: Reutlingen
  • Gemeinde: 72525 Münsingen – Bichishausen
  • Koordinaten: 48°19’58.4″N 9°30’00.6″E

Besucherinformationen

Zustand: aufgehendes Mauerwerk • Burgruine

Zugang: Frei zugänglich

Öffnungszeiten: Rund um die Uhr geöffnet

Eintrittspreise: kostenlos

Webseite: keine

Angebote: keine

Museum: keines

Veranstaltungen: keine

Gastronomie: keine

Unterkunft: keine

Tourist Information: Tourist-Information Münsingen

Burgen & Schlösser in der Nähe: Burg Hohengundelfingen • Burg Niedergundelfingen


Anreise

Anfahrt Bahn/Bus: Mit der Bahn bis zum Bahnhof Ehingen (Donau). Umsteigen am Busbahnhof Ehingen in den Bus der Linie 331 und bis Bahnhof Münsingen fahren. Dort umsteigen in die Buslinie 265 und bis Haltestelle Bichishausen Zollhaus. 🔗Reiseauskunft DB

Anfahrt Auto: Auf der B456 zwischen Ehingen und Münsingen auf Höhe Bremelau abfahren und Richtung Dürrenstetten fahren. Von Dürrenstetten geht es nach Gundelfingen. In Gundelfingen, dann rechts nach Bichishausen. 🔗Routenplaner

Parkplatz Burg Bichishausen:
Unweit der Burg, gegenüber dem Bootshauses an der Lauter, liegt der Wanderparkplatz Bichishausen Zollhaus. Daneben befindet sich auch die Bushaltestelle. In 5 Minuten geht es zu Fuß auf die Burgruine.

Wanderung

Wandern im Großen Lautertal: Hier findest Du meinen Vorschlag für eine schöne Wanderung zu den vielen Burgen im Lautertal und zur Burg Bichishausen.

Porträt Burg Bichishausen

Kleiner Rundgang

Die Burg Bichishausen ist eine hochmittelalterliche Burganlage und eine typische Spornburg. Betreten kann man sie vom Ort her über einen Durchlass im Norden der Umfassungsmauer und gelangt damit vom ehemaligen Zwinger in den unteren Burghof.

In dessen Südwestecke das eigentliche Burgtour zu finden ist. Die Verlängerung rechts des Burgtors ist die 3,60 dicke Schildmauer. Sie trennt das Vorgelände mit Halsgraben von der restlichen Burganlage. Zu sehen sind noch Balkenlöcher auf der Feldseite, die auf eine sog. Hurdengalerie hinweisen.

Der Palas der Burg Bichishausen liegt 7 m über dem unteren Burghof und ist über eine Eisentreppe aus dem Jahr 1975 über die Westseite zu erreichen. Im Spätmittelalter war der Eingang an der Ostseite des Gebäudes, was heute noch an einem Riegelloch seitlich des Durchlasses zu erkennen ist. Der Grundriss des Hauptbaus misst 20 x 8 m und war vier Stockwerke hoch. Heute ragt die Westmauer des Palas noch steil in die Höhe.

An der Ostseite des Palas führt eine Treppe in den 3,30 m höher gelegenen oberen Burghof. Bemerkenswert ist hier im Südwesten der Stumpf des lange verschütteten Bergfrieds, der mit Buckelquadern an der Außenseite verblendet war und mit der Schildmauer abschloss.

Die geringe Außenmaße der Seiten des Bergfrieds betragen zwischen 520 und 535 cm. Innenmaße nur 108 x 111 cm. Die Reste des erst zwischen 1973 und 1975 freigelegten Bergfrieds, sind heute nur ca. 2,50 m hoch.

Historischer Überblick

Burg Bichishausen liegt an der Grenze zwischen Fürstenberg und Württemberg. Sie ist im Großen Lautertal von Süden weithin sichtbar. Unverwechselbar markant ist ihre mächtige Schildmauer.

Mittelalter

  • bis 1250: Eine erste Burg wird in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. Dabei wird auch ein Bergfried mit Buckelquadern errichtet, wie Funde bestätigen. Als Erbauer der Burg Bichishausen kommt damit Swigger VI. von Gundelfingen infrage, der zwischen 1190 und 1251 lebt.
  • 1270: Konrad II., Sohn des Swiggers VI., überträgt seine Allodien (Besitzungen) dem Hochstift Konstanz als Lehen.
  • 1306: In einer Habsburger Rodel (Verzeichnis) wird von Heinrich von Gundelfingen berichtet, der im Jahr 1300 die Burg Bichishausen zum Lehen hatte und den Turm, wohl den Bergfried, zerstörte, um die Burg mit dem Material stärker zu befestigen. Vermutlich wird damit um 1300 die zweite Burg Bichishausen errichtet.
  • 1315: Johann, Truchsess von Magolsheim, wird als Besitzer der Burg Bichishausen benannt. Er erklärt, dass die Burg und alle dazugehörigen Besitzungen an die Herren von Württemberg fallen sollen, würde diesen der Zugang zur Burg, das ein offenes Haus für sie sein soll, verweigert werden.
  • 1370 – 1510: Der Besitz an der Burg Bichishausen wechselt in dieser Zeit mehrfach. 1495 stirbt der Besitzer, Albrecht Truchsess von Bichishausen.

Frühe Neuzeit

  • 1510: Der Besitz an der Burg geht an Heinrich Treisch von Buttlar über. Dieser lässt Neubaumaßnahmen an der Burg durchführen.
  • 1545: Wolf von Vellberg zu Vellberg und seine Frau Anna, Tochter des Heinrich Treisch halten den Besitz an der Burg. Allerdings beginnt Burg Bichishausen in dieser Zeit zu verfallen.
  • bis 1627: Der Besitz wechselt noch einige Male, bis der Fürst zu Fürstenberg die baufällige Burg und Besitzungen kauft.

Neuere Geschichte

  • ab 1923: Die verfallene Burg geht in Privatbesitz über.
  • 19723: Der Landkreis Reutlingen erwirbt die Burgruine.
  • 1973 – 75: Bei Sanierungs- und Sicherungsarbeiten wird der Stumpf des Bergfrieds der ersten Bauphase der Burg freigelegt.

Ausflugstipps in der Umgebung

Wenn Du einen Ausflug zur Burg Bichishausen machst, dann habe ich noch folgende Tipps zu Freizeitangeboten in der näheren Umgebung für Dich:

  • Burg Hohengundelfingen: Eine der bedeutendsten Burgen im Lautertal, die terrassenartig auf einer zerklüfteten Felsformation gebaut wurde und heute noch die Fantasie für Burgen und Abenteuer anregt. Von der Burgruine hat man einen fabelhaften Ausblick über das schöne Lautertal. Ein Burgmuseum gibt es am Fuß des Burgfelsens.
  • Burg Derneck: In der gut erhaltenen Burg lässt sich heute noch viel entdecken. Neben dem Wanderheim des Schwäbischen Albvereins wird auch eine Burgschänke samt kleinem Biergarten betrieben. Heißer Tipp: Kuchen und Torten sind selbstgebacken und absolut köstlich. Ein Spielplatz vor der Burg ist auch vorhanden.
  • Stadtschloss Hayingen mit Museum & Café: Über 500 Jahre Geschichte der Renaissance, Barock und Moderne entdecken, in der im 11. Jahrhundert gebauten Turmburg.

Literatur & Quellen

Angaben zu Baubestand, historische Daten und weitere Informationen:

  • Burgenführer Schwäbische Alb – Band 2 von Günter Schmitt – ISBN: 3-924489-45-9
  • Im Tal der Burgen – Das Große Lautertal auf der Schwäbischen Alb von G. Haug, M. Wassner – ISBN: 3-87181-449-0
  • Burgen des deutschen Mittelalters • Grundriss-Lexikon von F. W. Krahe – ISBN: 3-86047-219-4

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