Burgstall Burg Heimenstein

Burgstall Burg Heimenstein auf der Schwäbischen Alb

3. Dezember 2016 von Alex

Der Burgstall der Burg Heimenstein auf der Schwäbischen Alb ragt, der Burg Reußenstein gegenüberliegend, aus einem bewaldeten Hang am Rand des Lindachtals, südlich von Neidlingen auf der Schwäbischen Alb. Der Heimenstein ist  ein weißer Felsturm und seine benachbarten Felswände – Weisse Wand – sind Naturdenkmal.

Hier sind seltene Tiere und Pflanzen beheimatet, die sich am Heimenstein seit Jahrtausenden entwickelt haben. Auf dem 763 Meter hohen Heimenstein stand auch einst die Burg Heimenstein, die über der Heimensteinhöhle stand. Erreichbar ist der Heimenstein über den Albsteig.

Steckbrief Burg Heimenstein


Standort

  • Land: Deutschland
  • Bundesland: Baden-Württemberg
  • Bezirk: Mittlerer Neckar
  • Landkreis: Esslingen
  • Gemeinde: 73272 Neidlingen
  • Koordinaten: 48°33’34.2″N 9°33’14.1″E

Besucherinformationen

Zustand: verschwunden • Burgstall & Höhle

Zugang: Frei zugänglich

Öffnungszeiten:
Aussichtsfels: und um die Uhr geöffnet
Höhle: Januar – Juli geschlossen (Brutzeit der Fledermäuse)

Eintrittspreise: kostenlos

Webseite: keine

Angebote: keine

Museum: keine

Veranstaltungen: keine

Gastronomie: keine

Unterkunft: keine

Tourist Information: Tourist-InformationWeilheim (Teck)

Burgen & Schlösser in der Nähe: Burg TeckBurg ReussensteinUntere Diepoldsburg


Anreise

Anfahrt Bahn/Bus: Mit der S-Bahn der Linie 1 bis nach Kirchheim Teck fahren. Am ZOB in die Buslinie 176 umsteigen und bis zur Haltestelle Schopfloch – Naturschutzzentrum fahren. Von dort eht es in ca. 40 Minuten zu Fuß zum Heimenstein. 🔗Reiseauskunft DB

Anfahrt Auto: Auf der Autobahn A8 an der Ausfahrt Aichelberg abfahren und nach Weilheim an der Teck fahren. Über die Zeller Straße, Ob. Grabenstraße und Neidlinger Straße bis Neidlingen fahren. In Neidlingen geht es Richtung Wiesenstein. bis zum Wanderparkplatz. Am Abzweig nach Schopfloch rechts abbiegen und bis zum Parkplatz fahren. 🔗Routenplaner

Parkplatz Burgstall Burg Heimenstein:
Der Wanderparkplatz Bahnhöfle befindet sich ca. 15 Minuten zu Fuß vom Heimenstein entfernt.

Wanderung

Wandern auf dem Albsteig HW1: Hier findest Du Infos & Bilder zum Qualitätswanderweg der Schwäbischen Alb, der an der Höhle und Burgstall der Burg Heimenstein vorbeiführt.

Porträt Burg Heimenstein

Der Burgtall Heimenstein

Die Burg Heimenstein stand auf einem steil aufragenden Felsturm, der nach Nordosten hin ausgerichtet ist – zum Lindachtal. Auf dem Heimenstein selbst breitet sich ein Felsplateau, das ca. 3 Meter höher als die umliegenden Hochfläche liegt, aus. Das Plateau ist von der Hochfläche über einen Halsgraben, der eine relative Süd-Nord-Ausrichtung hat, getrennt.

Auf diesem Plateau des Heimensteins stand einst die Kernburg. Im Südwesten der Anlage wird ein rechteckiger Bau mit einem Grundriss von 8 x 6 Metern vermutet. Möglicherweise handelte es sich dabei um einen Wohnturm. Nördlich von diesen Resten befindet sich eine sehr auffällige Erdmulde, die auf ein anderes ehemaliges Gebäude hinweist.

Der nördliche Ausläufer des Felsplateaus ist ein Aussichtsfels, von dem man über das Lindachtal bis nach Neidlingen im Norden und hinüber zur Burg Reußenstein im Osten, blicken kann.

Die Heimensteiner Höhle

Der Heimenstein birgt auch eine Höhle: die Heimensteinhöhle. Auf der Südseite des Felsturms, etwas unterhalb des Felsplateaus, findet sich der Höhleneingang. Links davon weist eine Infotafel darauf hin, dass die Höhle während der Wintermonate nicht zu begehen ist, da zu dieser Jahreszeit der Zugang der Höhle geschlossen ist. Die Höhle kann mit Vorsicht und Trittsicherheit begangen werden.

Der Höhlengang der Heimensteinhöhle führt, mit ca. 3 Metern Breite und ca. 80 Metern Länge, steil bergab und macht dabei drei Rechtswendungen. Am Ende des Höhlengangs, kurz bevor man auf eine Felsterrasse hinaustritt, befindet sich ein eisernes Tor. Blickt man auf der Felsterrasse nach oben, finden sich heute noch Mörtelreste, die darauf schließen lassen, dass auf der Felsterrasse des Heimenstein einst ein Verbindungsbau, angelehnt an die Felswand, zur Kernburg gestanden haben könnte.

Somit wäre die Heimensteinhöhle in die Burganlage einbezogen gewesen. Es existiert ein weiterer Höhlengang, der sich unterhalb der Heimensteinhöhle befindet. Dort fand man mittelalterliche Keramikscherben und romanische – feuervergoldete – Pferdetrense.

Historischer Überblick

Die Burg Heimenstein gilt als Felsenburg. Heute ist so wenig erhalten von ihr wie bekannt. Die Burg auf dem Heimenstein wurde wahrscheinlich von einem früh ausgestorbenen Zweig des Ortsadels aus Neidlingen in Auftrag gegeben. Die Kernburg bestand vermutlich aus einem 8 x 6 Meter großen Gebäude. Die Reste des Halsgrabens sind heute noch erkennbar. An der Südseite der Anlage befindet sich der Zugang zur Heimensteiner Höhle, die Teil der Burg Heimenstein war.

Mittelalter

  • 1240: Erstmals wird in einer Urkunde ein Gerboldus Diktus de Haimenstein erwähnt.
  • 1251: Ein Ulrich von Hamesthain wird erwähnt, der als Burgherr vermutet wird und zu Lebzeiten als Gefolgsmann der Herzöge von Teck galt.
  • 1296: Es folgen weitere Namensnennungen der Besitzer an der Burg Heimenstein. Gerboldus von Heimenstein ist der letzte bekannte Burgherr im Mittelalter auf der Burg. 
  • 1477: Gegen Ende des Mittelalters wird eine Margarete vom Stain von Heimenstein auf Burg Heimenstein genannt.

Frühe Neuzeit

  • 1596: Es wird die Burg Heimenstein auf der Gadnerschen Karte mit einer Abbildung bedacht. Burg Heimenstein muss also gegen Ende des 16. Jahrhunderts noch intakt und bewohnt gewesen sein. Danach finden sich keine Aufzeichnungen mehr über das Schicksal der Burg. Der Heimenstein ist heute nur noch als Burgstall zu bezeichnen.
  • ab 17. Jhd.: Vermutlich beginnt die Burg Heimenstein in diesem Jahrhundert zu verfallen. Da keine Mauer- oder Fundamentreste mehr sichtbar sind, liegt die Vermutung nahe, dass die Burgruine später als Steinbruch für Bauvorhaben der Umgebung diente, wie es damals üblich war. Belegt ist dies nicht. Leider gibt es keine Überlieferungen zum Niedergang der Burg. Heute

Die Sage vom Riesen Heim

Heim war einst ein Riese, der reich an Gold war. Er lebte auf dem Heimenstein und die tiefen Täler in der Gegen sollen auf sein Graben und seine Fußstapfen zurückzuführen sein. Heim hatte seinen Goldschatz in einer Höhle unter dem Heimenstein versteckt, heißt es. Eines Tages entschloss sich der Riese, er wolle eine Burg haben, gleich wie es die Ritter der Schwäbischen Alb auch haben.

Er selbst war kein guter Baumeister, also beauftragte er die Handwerksmeister der Umgebung und versprach ihnen reichen Lohn. Als die Burg fertig war, betrachtete er sein neues Heim und musste feststellen, dass am höchsten Fenster, ganz oben am Bergfried noch ein Nagel fehlte.

Er wollte nicht eher bezahlen, als bis auch der letzte Nagel im Holz versenkt sein würde. Keiner der Handwerker traute sich so weit oben aus dem Turm zu steigen. Nur ein beherzter Schustergeselle, der die Tochter seines Meisters zum Weib haben wollte, ging hin, um den Nagel einzuschlagen. Dem Riesen Heim imponierte der Mut des Gesellen so sehr, dass er ihm dabei half, indem er ihn aus dem Fenster hinaushielt und versprach, ihn nicht fallen zu lassen.

Als der Nagel schließlich versenkt und die Burg vollendet war, entlohnte der Riese den jungen Mann fürstlich. So konnte der Geselle schließlich auch die Tochter seines Meisters zur Frau nehmen. Die Burg des Riesen Heim trägt den Namen Reußenstein.

Ausflugstipps in der Umgebung

Wenn Du einen Ausflug zur Burg XY machst, dann habe ich noch folgende Tipps zu Freizeitangeboten in der näheren Umgebung für Dich:

  • Weilheim an der Teck: Die reizvolle Fachwerkstadt bietet charmante Fachwerkhäuser, die den Stadtkern und Marktplatz einfassen, ein historisches Rathaus aus dem 18. Jahrhundert und viele weitere Sehenswürdigkeiten. Neben Stadtführungen und Altstadtrundweg bietet sich im Sommer dazu noch ein Freibad für eine Erfrischung an.
  • Burg Reußenstein: Die spektakuläre Burganlage zählt wohl zu den bedeutendsten Burgruinen auf der Schwäbischen Alb. Hoch über dem Lindachtal sitzt die Burg in 790 Metern Höhe auf einem Kalkfels, gleich einem Adlerhorst, mit fabelhaftem Ausblick.
  • Burg Teck: Wanderheim mit Biergarten im Burghof und beliebtes Ausflugsziel, das einen fabelhaften Fernblick über den Albtrauf bietet.

Literatur & Quellen

Angaben zu Baubestand, historische Daten und weitere Informationen:

  • Burgenführer Schwäbische Alb – Band 4 von Günter Schmitt – ISBN: 3-924489-58-0
  • Burgen des deutschen Mittelalters – Grundriss-Lexikon von F. W. Krahe – ISBN: 3-86047-219-4

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