Burg Hohengundelfingen

Burg Hohengundelfingen im Großen Lautertal

19. November 2014 von Alex

Burg Hohengundelfingen thront auf einem Weißjura-Massenkalkfelsen, hoch über dem Örtchen Gundelfingen, und zählt zu den umfangreichsten Anlagen des Lautertals. Die Höhenburg liegt in 725 Metern Höhe auf der Schwäbischen Alb.

Der Ausblick vom höchsten Punkt der Anlage, dem Bergfried, reicht weit ins Große Lautertal und auf umliegende Burganlagen. Am Fuße des Burgfelsens findet sich ein Burgmuseum in einem der Fachwerkhäuser.

Steckbrief Burg Hohengundelfingen


Standort

  • Land: Deutschland
  • Bundesland: Baden-Württemberg
  • Bezirk: Neckar-Alb
  • Landkreis: Reutlingen
  • Gemeinde: 72525 Münsingen – Gundelfingen
  • Koordinaten: 48°19’24.4″N 9°30’19.9″E

Besucherinformationen

Zustand: aufgehendes Mauerwerk • Burgruine

Zugang: Frei zugänglich über die Ost- und Westseite

Öffnungszeiten: Rund um die Uhr geöffnet

Eintrittspreise: kostenlos

Angebote: Individuelle Führungen

Museum: Burgmuseum mit Museumsladen: Hohengundelfinger Weg 6

Veranstaltungen: keine

Gastronomie: keine

Unterkunft: keine

Tourist Information: Tourist-Information Münsingen

Burgen & Schlösser in der Nähe: Burg BichishausenBurg Derneck


Anreise

Anfahrt Bahn/Bus: Mit der Bahn bis zum Bahnhof Ehingen(Donau). Umsteigen am Busbahnhof Ehingen in den Bus der Linie 331 und bis Bahnhof Münsingen fahren. Dort umsteigen in die Busline 265 und bis Haltestelle Gundelfingen Ack fahren. In ca. 20 Minuten geht es zu Fuß auf die Burgruine.🔗Reiseauskunft DB

Anfahrt Auto: Auf der B456 zwischen Ehingen und Münsingen auf Höhe Bremelau abfahren und Richtung Dürrenstetten fahren. Ca. 500 Meter nach Dürrenstetten, in Richtung Gundelfingen, befindet sich im Waldstück linker Hand der Wanderparkplatz. 🔗Routenplaner

Parkplatz Burg Hohengundelfingen:
Der Wanderparkplatz Ruine Hohengundelfingen liegt 10 Minuten zu Fuß nordöstliche von Burg Hohengundelfingen entfernt.

Wanderung

Wandern im Großen Lautertal: Hier findest Du meinen Vorschlag für eine schöne Wanderung zu den vielen Burgen im Lautertal und zur Burg Hohengundelfingen.

Porträt Burg Hohengundelfingen

Kleiner Rundgang

uf zwei Wegen gelangt man zur Burg Hohengundelfingen: Von Norden über den Halsgraben, an einer Info-Tafel vorbei, in die Hauptburg. Oder von Westen in steilem Anstieg durch die untere Vorburg. Markantester Punkt ist der Bergfried. Er fällt nicht nur wegen seiner perfekten Buckelquaderbauweise auf. Er sitzt auch markant am höchsten Punkt und misst beinahe einen quadratischen Grundriss.

Die Seitenlängen betragen 8,00 x 8,30 x 8,13 x 8,20 m, bei einer Wandstärke von 2,80 m. Umgeben ist der Bergfried von einem Gebäuderest und dem Burghof und -garten im Südwesten. Reste einer Zisterne finden sich am Fuß der Ostseite des Hauptturms. Der Bergfried der Burg ist an der Ost- und Nordseite von einem engen Zwinger umrahmt. Der Standort des ehemaligen Palas ist nicht klar zu bezeichnen. Er wird in unmittelbarer Nähe des Bergfrieds vermutet.

Die Kernburg der Burg Hohengundelfingen fließt förmlich vom Bergfried nach Süden und vor allem nach Westen. Dorthin zieht sich der tiefer gelegene Burghof und darunter der Burggarten. An der Westspitze der Hauptburg findet sich ein Aussichtspunkt. Darunter ist der sog. Frauenfelsen zu sehen.

Die Vorburg ist liegt bereits gute 30 m tiefer als der genannte Aussichtspunkt und bildet den westlichen Abschluss der Burganlage. Hier führt ein Weg durch das ehemalige Tor der Unterburg hinab nach Gundelfingen.

Historischer Überblick

Die Höhenburg gilt als die repräsentativer Sitz der Freiadelsfamilie von Gundelfingen. Sie ist die größte Burganlage im Großen Lautertal.

Mittelalter

  • 1160–1228: Burg Hohengundelfingen wird möglicherweise in diesem Zeitraum von den Freiherren von Gundelfingen uner Swigger IV. erbaut. Stammsitz der Freien von Gundelfingen ist sehr wahrscheinlich die nahe Burg Niedergundelfingen.
  • 1236: Erste urkundliche Erwähnung in einer Übertragungsurkunde. Swigger VIII. (wahrscheinlich Enkel des Swigger IV.) überträgt sein Gut in Fricking dem Kloster Salem. Die Urkunde wird auf Burg Hohengundelfingen unterzeichnet. Die Burg ist in Besitz seines Vaters Swigger VI.
  • 1246: Eine weitere Urkunde wird auf Burg Hohengundelfingen aufgesetzt und unterzeichnet.
  • 1250: Durch Erbteilung erhält Swigger VIII., ältester Sohn von Swigger VI., die Burg Hohengundelfingen.
  • 1293: Die letzte nachweisbare Erwähnung der von Gundelfingen auf der Burg in einer Urkunde, findet am 12. Januar des Jahres statt. Danach geht der Besitz an der Burg an die Adelsfamilie der Habsburger über, wird jedoch verpfändet.
  • 1357: Die Herren von Gundelfingen sind seit 1330 wieder in Besitz der Burg. Swigger XX. nennt sich offiziell von Hohengundelfingen.
  • 1380: Die Burg wird im Städtekrieg der freiem Reichsstädte mit dem Grafen Eberhard II. (der Greiner) von Württemberg durch die Städter zerstört.
  • 1389: Die Burg wird als Burgruine bezeichnet. Der Besitz an der Burgruine und den zugehörigen Besitzungen wechselt in den folgenden Jahrhunderten mehrfach. Sie wird aber nicht mehr instand gesetzt.

Frühe Neuzeit

  • 1805: Der Besitz an der Burgruine geht an das Königreich Württemberg.
  • 1906: Die Burg Hohengundelfingen wird Teilgemeinde des Ortes Dürrenstetten.

Neuere Geschichte

  • 1939: Der Fabrikant aus Neu-Ulm, Hans Römer, kauft die Burgruine. Er lässt Sicherungsmaßnahmen durchführen.
  • bis 1965: Es werden bis zu diesem Jahr noch weitere Instandsetzungs- und Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Dabei werden auch Mauerabschnitte neu aufgemauert.

Ausflugstipps in der Umgebung

Wenn Du einen Ausflug zur Burg Hohengundelfingen machst, dann habe ich noch folgende Tipps zu Freizeitangeboten in der näheren Umgebung für Dich:

  • Burg Derneck: In der gut erhaltenen Burg lässt sich heute noch viel entdecken. Neben dem Wanderheim des Schwäbischen Albvereins wird auch eine Burgschänke samt kleinem Biergarten betrieben. Heißer Tipp: Kuchen und Torten sind selbstgebacken und absolut köstlich. Ein Spielplatz vor der Burg ist auch vorhanden.
  • Burg Maisenburg: Es handelt sich bei der Maisenburg um eine kleine Burganlage nach Art der Schildmauerburgen. Von der Burgruine hat man einen fabelhaften Ausblick über das schöne Lautertal.
  • Stadtschloss Hayingen mit Museum & Café: Über 500 Jahre Geschichte der Renaissance, Barock und Moderne entdecken, in der im 11. Jahrhundert gebauten Turmburg.

Literatur & Quellen

Angaben zu Baubestand, historische Daten und weitere Informationen:

  • Burgenführer Schwäbische Alb – Band 2 von Günter Schmitt – ISBN: 3-924489-45-9
  • Im Tal der Burgen – Das Große Lautertal auf der Schwäbischen Alb von G. Haug, M. Wassner – ISBN: 3-87181-449-0
  • Burgen des deutschen Mittelalters • Grundriss-Lexikon von F. W. Krahe – ISBN: 3-86047-219-4

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