Burg Rosenburg – Burg der drei Rosen

Die Burg Rosenburg gilt als Wahrzeichen von Riedenburg und thront hoch über der Stadt auf einem Bergrücken. Die Spornburg stammt aus dem 12. Jahrhundert.

Die Burggrafen von „Ritenburg“, die ihren Stammsitz auf der Burg einrichteten, trugen in ihrem Wappen drei weiße Rosen und benannten schließlich auch ihre Burg, die bis dahin als Burg Riedenburg galt, danach: Burg Rosenburg.

Lage & Infos

Standort: 

  • Land: Deutschland
  • Bundesland: Bayern
  • Landkreis: Kelheim
  • Gemeinde: Riedenburg

Zugang:

  • Zutritt ist kostenpflichtig

Nutzung:

  • Falknerei
  • Museum
  • Gastronomie

Website:

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Beschreibung

Die Rosenburg sitz auf einem Bergausläufer, der lediglich von seiner Westseite zugänglich ist. Das Gelände fällt in alle anderen Himmelsrichtungen steil ab. Im östlichen Bereich, der Stadt zugewandt, begrenzen Felsklippen das Gelände. Die Rosenburg ist auch heute noch über die Westseite zugänglich. Der Zugang der Anlage ist von einem Erdwall und einem Graben geschützt.

Durch den flachen Torbau betritt man die Vorburg. Diese ist von einer spätmittelalterlichen Ringmauer mit Schlüsselscharten umgeben. Hier befindet sich heute das Vogelschau-Areal der Falknerei. An der Westseite der Vorburg verläuft ein tiefer Halsgraben, der Vorburg und Hauptburg trennt. Die Hauptburg der Burg Rosenburg ist ebenfalls durch eine spätmittelalterlichen Ringmauer mit Schlüsselscharten geschützt. Der Zugang zur Kernburg erfolgt durch einen Torbau mit angeschlossenem Zwinger

Im Burghof der Kernburg fällt der Blick auf die Mauerreste des ehemaligen Bergfrieds, auf der rechten Seite. Alter Baubestand aus glatten Quadern, der einen Grundriss von 9 x 9 Metern misst, bei einer Mauerstärke von 2 Metern. Linkerhand blickt man auf den rechtwinkligen Flügelbau der Kernanlage, der im Nordosten ein mehrgeschossiges Gebäude mit Treppengiebel aufweist.

Burg Rosenburg: Blick vom Burghof der Kernburg auf den Flügelbau: Mittelalterlicher Bau mit Treppenbau. Späterer Anbau mit Arkadenerker.
Burg Rosenburg: Blick vom Burghof der Kernburg auf den Flügelbau: Mittelalterlicher Bau mit Treppenbau. Späterer Anbau mit Arkadenerker.

An der Nordecke ist ein Eckerker eingebracht. Der Bau bildet den mittelalterlichen Baubestand. Sein Treppenturm wurde erst später ergänzt. Von Nordost bis in den Südbereich zieht sich der Ostflügel aus dem 16. Jahrhundert, bis hin zum ehemaligen Bergfried. Den „Neubau“ ziert ein breiter Erker mit Arkadenbögen im Erdgeschoss. Ein Highlight der Burg Rosenburg ist auch die Burgkapelle aus dem 16. Jahrhundert, die, von einem Kreuzgratgewölbe überspannt, Ostflügel integriert ist.

Historie

Die Entstehung der Burg Rosenburg wird heute auf das 13. Jahrhundert zurück datiert. Denkbar ist allerdings auch eine frühere Gründung der Burg im 12. Jahrhundert, durch die Staufer. Älteste Baubestandteile aus dieser Zeit sind u. a. die Reste des Bergfrieds und der Nordflügel. Beide in der Kernburg gelegen. Diese stammen ca. aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Konkret belegt ist die frühe Gründung allerdings nicht. Urkundlich wird allerdings erstmals um 1111/12 Otto I. von Regensburg nach der Riedenburger ritenburgensis benannt.

Der „Burggrave von Ritenburc“ um 1170 war wohl Burggraf Otto III. von Regensburg. So wurde dieser jedenfalls um 1400 in der berühmten Großen Heidelberger Liederhandschrift – „Codex Manesse“ – erwähnt. Ende des 12. Jahrhunderts bringt Herzog Ludwig I. von Bayern, ein Wittelsbacher, den Besitz an der Burg an sich, obwohl noch Angehörige des Burggrafengeschlechts in Riedenburg ansässig waren. Das galt womöglich als Rechtsbruch. Wurde wohl aber nicht geahndet, da bereits um 1255 Riedenburg bei der Landesteilung an Oberbayern fiel. Also an den Wittelsbacher Herzog, der seine Verwalter auf der Burg einsetzte.

Im 14. und 15. Jahrhundert wurde Riedenburg mit samt seinen Burgen verpfändet. U.a. an die Herren von Abensberg, später an die Herren von Muggenthal. Im Bauernkrieg 1524/25 wurde die Burg Rosenburg von den aufständischen Bauern belagert, eingenommen und wahrscheinlich niedergebrannt. Hier teilen sich die Meinungen, was die teilweise Zerstörung der Burg angeht. Erwähnt wird ein Wiederaufbau ab 1550.

Hier kann es sich auch um den Erweiterungsbau handeln. Der Ostflügel der sich an den mittelalterlichen Palas in der Hauptburg angliedert und bis 1556 fertiggestellt war. Zwischen 1632 und 1648 wurde die Burg mehrmals beschädigt: der Dreißigjährige Krieg. Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde die Burg um 1703 ebenfalls beschädigt. Der Dachstuhl brannte um 1780 aus. Die Burg wurde immer wieder instand gesetzt.

Um 1803 wurde in der Burg ein Rentamt eingerichtet. Im 20. Jahrhundert wurde dort ein Forstamt und auch Bezirksamt eingerichtet. Später diente die Burg Rosenburg als Raketenversuchsanstalt und auch als Gefängnis. 1970 geht die Burg Rosenburg an die Bayerische Schlösserverwaltung. Heute ist die Anlage für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet neben dem Falknerhof und einer Greifvogelschau auch eine Falknereimuseum. Zwischen 2010 und 2015 waren Sarnierungsarbeiten notwendig.

Bilder Burg Rosenburg

Literatur

  • Bayerns Schlösser und Burgen – ISBN 978-3-89876-411-7
  • Burg Rosenburg an der Altmühl: amtlicher Führer München : Bayer. Verwaltung d. Staatl. Schlösser, Gärten u. Seen, 1996