Es gibt viele Gründe für die Burg Hocheppan Wanderung: Die Burgen Hocheppan und Boymont sind da nur zwei von vielen Höhepunkten. Eine spannende Tourenvariante führt über den Eppaner Höhenweg und damit von Westen auf die Burgen zu, die über dem nahen Bozen und über der Gemeinde Eppan thronen.
Der Ausblick ins Etschtal und bis zum Rosengarten in den Dolomiten belohnt den Anstieg. Die Jausen in den Burgschänken von Hocheppan und Boymont versüßt die Tour in jedem Fall.
Die Burg Hocheppan Wanderung ist 11 km lang und dauert 4,5 Stunden.
Tourensteckbrief
Strecke: 11 km
Gehzeit: 4:30
h (ohne Pausen)
Aufstieg: 690 HM
Abstieg: 690 HM
Start & Ziel
Wanderparkplatz gegenüber Gasthof Kreuzstein – Eppan-Kreuzstein
Anfahrt Bahn/Bus: Mit dem Bus bis zur Haltestelle Eppan Berg Kreuzstein. 🔗suedtirolmobil.info
Anfahrt Auto: Über die SS42 zw. Bozen und Eppan bis Schloss Warth fahren und weiter über die SP13 nach St. Pauls fahren. In St. Pauls über St. Justina Weg/Straße, Kreuzsteinweg und Bergstraße bis zum Wanderparkplatz fahren. 🔗Routenplaner
Gastronomie & Unterkunft
Gastronomie auf Tour: Gasthof Wieser • Burgschänke Hocheppan • Burgschänke Boymont
Gastronomie am Ziel: Gasthof Kreuzstein
Etappen und Gehzeiten
Hinweg
Parkplatz → Buchwald | 1:10h |
Gasthof Wieser → Burg Hocheppan | 1:50h (3:00h) |
Rückweg
Burg Hcheppan → Burg Boymon | 0:30h (3:30h) |
Burg Boymon→ Parkplatz | 1:10h (4:40h) |
anforderungen
Wegarten
Burg Hocheppan Wanderung
Steiler Anstieg zu Beginn
Wir starten die Burg Hocheppan Wanderung von dem kleinen Wanderparkplatz nahe dem Gasthof Kreuzstein in Eppan-Monte. Die beiden Tage davor waren wir bereits auf dem Monte Róen und dem Mitterberg. Und wenn ich die Teleskopstöcke nicht dabei hätte, würde ich nicht ganz so entspannt an die heutige Tour herangehen: Mein Knie zwickt ein wenig. Und was ich noch nicht weiß: Die erste Etappe ist nur steil. Zuerst geht es in einen Wald, also beginnen wir beherzt. Die Ruinen liegen zwar erst auf dem Rückweg, das tut meiner „Burgen-Vorfreude“ aber wie immer keinen Abbruch.
Bald erreichen wir dann auch einen kleinen Hof oder ein Häuschen. Ich habe keine Ahnung, aber den beiden kleinen Hunden, die uns bellend in Empfang nehmen, ist es ein Zuhause. Etwas ungeordnet, aber wenn es den Hunden gefällt … wir müssen an dem schiefen Gebäude einfach nur kurz vorbei und überlassen die kleinen Kläffer wieder ihrer Langeweile. Kurz darauf finden wir uns auf einer Forststraße, die nach ein paar Kurven auf eine kleine Teerstraße trifft.
Nach dem ersten steilen Anstieg auf unserer Burg Hocheppan Wanderung benötige ich erst mal einen ordentlichen Schluck und bin froh, dass es jetzt eben dahin geht. Bis zum Gasthof Buchwald, der heute natürlich Ruhetag hat. Macht aber nichts, denn wir setzen uns auf eine Bank in der Nähe und blicken auf die Ruine Boymont und Bozen hinab. Das andere Paar ist schon wieder im Abstieg begriffen und verschwindet zwischen den Bäumen und ich denke bei mir: Tschüss.
Auf dem Eppaner Höhenweg
Einen Müsliriegel später geht es am Gasthof vorbei und direkt wieder steil nach oben. Karo meint, ich solle noch die Tulpen fotografieren, was ich auch mache: hastig und schlampig. Ich will ja weiter, zu den Burgen, wenn’s geht heute noch. Manchmal bin ich schon ungeduldig, glaube ich.
Das wird auch gleich damit belohnt, dass ich auf der Burg Hocheppan Wanderung noch einen steilen Berg hoch stapfen darf. An einem Wasserschacht halte ich an. Oh, eine braune, haarige Raupe. Das Foto bekomme ich auch nicht hin. Ist mir jetzt auch egal, denn wir müssen wieder in den Wald hinein. Und was denkt ihr? Genau steil nach oben!
Es lohnt, über eine Stunde lang einfach nur den Berg hinaufzulaufen. Wir erreichen den Eppaner Höhenweg und halten uns gleich Richtung Norden. Der Weg ist auch hier auf über 1.100 m ein Forstweg. Breit und komfortabel. Wir laufen direkt auf den Gantkofel zu. Der markante Berg, hoch über Eppan. Gelegentlich erhaschen wir einen schönen Ausblick auf Bozen und die Dolomiten. Die Eindrücke auf diesem Weg sind durch die Bank imposant. Wir sind hier oben völlig allein und genießen das auch. Wir nehmen uns Zeit, an der ein oder anderen Bank anzuhalten und die Aussicht auf uns wirken zu lassen.
Ich hätte gute Lust, an so einem Aussichtspunkt ein Zelt aufzuschlagen und dort einfach zu kampieren und die Burg Hocheppan Wanderung einfach Wanderung sein lasse. Etwas Käse, Speck und Südtiroler Wein im Gepäck und am nächsten Morgen den Sonnenaufgang über den Dolomiten beobachten. Das wäre hier einfach wunderbar.
Aber das geht nicht. Wir müssen weiterwandern und ich merke langsam, dass mich die Lust auf Speck überkommt. Und soweit ich weiß, bekommt man auf beiden Ruinen eine gute Jause. Ich bevorzuge Boymont, da es schon ein gutes Stück auf dem Rückweg liegt und nicht so überlaufen wie Hocheppan ist.
Zur Burg Hocheppan
Bevor wir wieder im Wald verschwinden und der Abstieg beginnt, sehen wir durch eine Lücke in den Bäumen die Mauern der Burgruine Hocheppan. Sie schmiegt sich eng an den bewaldeten Hang. Liegt förmlich in einem grünen Bett. Bis dahin ist es noch ein gutes Stück und die Wolken ziehen sich langsam zusammen. Im Wald erwischt uns dann etwas Nieselregen. Der hält sich zum Glück nicht lange.
Wir treffen auf die erste Apfelplantage auf unserer Burg Hocheppan Wanderung. Von hier geht es erst mal steil bergab, über den Laub bedeckten Waldboden. Wenig später verlassen wir den Wald, wechseln auf eine kleine Teerstraße und kommen direkt am Gasthof Wieser vorüber. Dieser hat zwar offen, aber daran kann ich jetzt nicht denken. Ich rieche schon förmlich die Mauern der Ruine Hocheppan. Also drängle ich ein wenig und Karo gibt den Gedanken an ein Stück Kuchen wieder auf.
Burg Hocheppan
Einer der bedeutendsten Burganlagen in Südtirol war die Burg Hocheppan. Sie wurde bis 1130 als Stammsitz der Grafen von Eppan errichtet.
Um 1500 wird die Burg zerstört und danach teilweise wieder errichtet. Auf Burg Hocheppan ist eine Burgschänke eingerichtet. Die Burgkapelle St. Katharina mit sehr alten Fresken kann besichtigt werden.
Wir passieren ein paar Häuser und bevor wir wieder im Wald verschwinden, sehen wir die Hinweise auf die Ruhetage der beiden Ruinen: Heute hat Boymont Ruhetag, Hocheppan zum Glück nicht. Ausgezeichnet, dann kann ich auf der Burg Hocheppan Wanderung auch die Vorzüge einer Burgschänke genießen.
Also weiter und prompt, ein Stück tiefer im Wald, einige felsige Passagen später, wieder ein Hinweis: „Achtung Bogenschießen“ und „Benutzung des Parcours nur gegen Bezahlung“. Wir bahnen uns den Weg über Stock und Stein und erreichen bald eine Gruppe mittelalterlich Gewandeter, die mit Ihren Holzbögen auf Pappesel schießen.
Direkt oberhalb der Ruine treten wir aus dem Testgelände heraus. Von da ist es ein Katzensprung und schon sind wir an den Mauern angelangt und lesen, dass die Tore noch eine Stunde offen stehen. Bevor wir die Burg betreten, blicken wir auf den Kreideturm unterhalb der Ruine Hocheppan, der ihr als Vorwerk diente. Aber jetzt erst mal die Ruine erkunden und dann vor allem: Strauben (ein leckeres Schmalzgebäck) so groß wie ein Teller für Karo. Ich gönne mir Speck und Käse. Von dem Brotzeitbrettl hätte ich allerdings auch zwei Tage leben können.
Rückweg über Burg Boymont
Nach der Jausen sind wir satt und treten den Rückweg auf unserer Burg Hocheppan Wanderung an. Der Weg zur Burgruine Boymont führt über Stock, Stein und Stege durch eine Schlucht. Dieser Teil des Weges ist ziemlich märchenhaft und wenn der Himmel dick mit Wolken verhangen ist, jederzeit losregnen möchte, dann hat es schon etwas Märchenhaftes.
Wir sputen uns jetzt etwas mehr, da wir noch ein Stück vor uns haben und erreichen bald den Zufahrtsweg der Ruine, an dessen Rand eine zugemauerte Höhle förmlich auf der Lauer liegt. Ein paar Steine sind herausgebrochen und bieten genug Platz, um einzusteigen. Das machen wir jetzt nicht. Allerdings war ich schon mal in der Höhle.
Sie ist wie ein Hufeisen in den Fels getrieben – künstlich geschaffen und finster, so ganz ohne Licht. Wir gehen weiter und wie erwartet ist das Burgtor verschlossen. Schade, dort lässt es sich auch gut schmausen, man kann auf den Wohnturm der Ruine steigen und die Aussicht genießen.
Boymont gehört heute zum Schlosshotel Korb, das am Fuße des Burgbergs steht. Während die Burg Hocheppan einen Wehrcharakter hatte, war Boymont lediglich eine Residenz. Ich schieße noch ein paar Fotos von den Mauern, zu x-ten Mal. Es beginnt wieder leicht zu nieseln und wir müssen unsere gefüllten Bäuche noch ein paar Kilometer weitertragen.
Burg Boymont
Die Entstehung der Burg Boymont wird zwischen 1225/35 geschätzt. Erbaut hatten die Burg die Grafen von Eppan als reine Residenz- und Wohnanlage.
1425 wurde die Burg während eines Erbstreits zerstört. Erst 1977 wurde die Burgruine instand gesetzt. Die Burg beinhaltet eine Burgschänke.
Auf der letzten Etappe der Burg Hocheppan Wanderung, geht es von Boymont zum Wanderparkplatz. Wir wandern an einem bewaldeten Berghang entlang, bevor der Pfad in die nächste Schlucht führt. So auf halbem Weg kommen uns zwei Hunde entgegen. Sie trotten an uns vorbei, beäugen uns, als ob Sie denken würden: Was macht ihr denn hier? Mir geht’s genauso. Und ich halte gleich mal nach dem Herrchen Ausschau. Es kommt aber keines. Auch fünf Minuten später, wir sind schon ein Stück den Hang hinuntergegangen, ist keine Spur von einem Herrchen oder Frauchen.
Ich ertappe mich dabei, links und rechts das Gelände abzusuchen. Wer weiß schon, was so passieren kann. Aber nichts, keine Spur von einem Menschen. Egal, weiter. Es wird langsam ungemütlich und wir erreichen den tiefsten Punkt der Schlucht, die sich als Schmelzwasserkanal entpuppt. Den queren wir und ich muss sagen, inzwischen hat sich die Szenerie um uns so weit verdüstert, dass man hier locker einen Gruselfilm drehen könnte. Ich bekomme Gänsehaut und möchte nur raus aus der gespenstischen Senke. Aber Karo meint, dass sie noch in aller Seelenruhe ein Fleece unter die Regenjacke ziehen will.
Schloss Korb
Schloss Korb wurde wahrscheinlich im 13. Jahrhundert errichtet. Eine erste Erwähnung geht auf das Jahr 1236 zurück.
Schloss Korb war Teil des Alpenwalls, der bis 1942 als Sicherungslinie zu den Nachbarstaaten, angelegt wurde.
Seit 1960 ist Schloss Korb ein Hotel.
Die Wolken interessiert das nicht und wir behalten weiterhin einen schnellen Schritt bei, bis uns eine Frau in ihrem Auto abpasst und sich nach ihrem Hund erkundigt. Hunde haben wir ja gesehen, es waren aber nicht ihre. Dafür würde sie uns aber zu unserem Auto fahren. Zum Kreuzstein ist es nicht mehr weit, ein Kilometer vielleicht. Wir wollen den aber auch noch zu Fuß zurücklegen, da ist unser Wandererstolz zu groß. Kurz vor dem Parkplatz treffen wir die Frau erneut. Sie ist immer noch nicht fündig geworden und will uns weiterhin zu unserem Ziel fahren.
Da wir aber nur noch um einen Bewässerungsteich, dem Putschwander See, dann durch eine Apfelplantage hindurch und über die Straße zum Parkplatz müssen, lehnen wir noch einmal dankend ab. Sie macht sich wieder auf die Suche nach ihrem Hund und wir gehen die letzten Meter der Burg Hocheppan Wanderung. Dort angekommen fängt es dann richtig an zu regnen. Optimales Timing auf einer Klasse Tour, denke ich mir.
Fazit
Die Burg Hocheppan Wanderung ist mit 11 km zwar nicht sonderlich lange, aber hält doch einige Höhenmeter bereit. Das macht die Tour zu einer richtigen Bergwanderung, bei der Kondition und auch ein wenig Trittsicherheit gefragt sind.
Die Burg Hocheppan Wanderung ist einer meiner großen Highlights was Burgenwanderungen anbelangt. Die Natur bietet viel Abwechslung, die verschiedenen Aussichtspunkte spendieren immer wieder richtig tolle Ausblicke und natürlich gibt es unterwegs einige wirklich spannende Burgruinen, samt Burgschänken.
Und sind wir doch mal ehrlich: Südtirol kann man einfach nicht nicht lieben!