Der Kreideturm – eine Vorwerk der Burg Hocheppan
Die Burg Hocheppan besitzt ein kleines Vorwerk, das die östlichen Zugangswege zur Burg sicherte und als Wartturm diente: der Kreideturm. Er liegt ca. 50 Meter unterhalb der Burg Hocheppan und bot lediglich Platz für wenige Burgmannen, die immer auf der Wacht waren.
Aber war der Kreideturm das einzige Vorwerk der Burg Hocheppan?
Lage & Infos
Standort:
- Land: Italien
- Provinz: Südtirol
- Bezirk: Überetsch-Unterland
- Gemeinde: St. Pauls-Missian
Zugang:
- frei zugänglich
Nutzung:
- keine
Website:
- keine
Beschreibung
Ca. 50 Meter unterhalb der Burg Hocheppan, liegt ein Stückchen vom Weg abseits, ein quadratischer Turm mit Zwinger, Ringmauer und kleinem Nebengebäude: der Kreideturm. Er ist heute womöglich noch in der ursprünglichen Höhe erhalten. Der Turm weist eine Rundbogeneingang in 12 m Höhe auf.
Die Mauerdicke beträgt nur 1,5 m und die Grundfläche 5,5 x 6 m. Das Innere des Kreideturms ist ein schmaler und dunkler Schacht. Damit erfüllte der Kreideturm keine Wohnzwecke. Es war ein sogenannter Rufturm. Umgeben ist der Kreideturm von einem Zwinger, der an der Nordseite einen Eingang aufweist. Reste eines steinernen Gebäudes, das wohl als Unterkunft für die Wachmannschaft gedient haben könnte, steht am östlichen Ende der rechteckigen Anlage.
Historie
Erbaut wurde der Kreideturm als Vorwerk für Hocheppan im 12. bzw. 13. Jahrhundert. Der Kreideturm war zur Verteidigung der Burg Hocheppan gedacht. Er kontrollierte die Zuwege zur Burg. Der Name Kreideturm kommt von dem Begriff „Kreid = Warnung“. Tatsächlich wurde auf dem Turm ein Kreidefeuer entzündet, um die Burgbesatzung auf Hocheppan zu warnen, wenn Gefahr im Verzug war.
Aus gleicher Zeit scheint auch ein weiteres Vorwerk zu stammen, dessen Mauerreste man beim Unterhauser Hof sehen kann. Es handelt sich um einen rechteckigen Grundriss, der heute noch eine hochgemauerte Wand an dessen Ostseite aufweist, die nur von wenigen Scharten durchsetzt ist. Die Nordseite hält weitere Mauerreste bereit. Von dort führt der Burgenwanderweg Nr. 9 in den Wald hinein zum Kreideturm.
Literatur
- Südtiroler Burgenkarte – Südtiroler Burgeninstitut
ISBN: 88-85176-12-7 - Burgen des Deutschen Mittelalters von F. W. Krahe
ISBN: 3-86047-219-4