Burg Boymont – Residenz als in truzigem Burgambiente

In direkter Nachbarschaft zur Burg Hocheppan und hoch über Schloss Korb, liegt Burg Boymont, in 580 Metern Höhe. Sie zählt zu den bedeutenden und mächtigen Burganlagen in Südtirol und entstand in der ersten Hälfte des 13. Jhds.

Außergewöhnlich ist der Zweck der Burg Boymont: Obgleich sie heute auf Besucher wie eine trutzige Burg wirkt, war sie nie als Wehranlage gedacht. Sie diente vor allem Wohn- und Repräsentationszwecken.

Lage & Infos

Standort: 

  • Land: Italien
  • Provinz: Südtirol
  • Bezirk: Überetsch-Unterland
  • Gemeinde: St. Pauls-Missian

Zugang:

  • Frei zugänglich zu Öffnungszeiten

Nutzung:

  • Burgschänke
  • Aussichtsturm auf dem Bergfried

Website:

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Beschreibung

Der Name der Burg Boymont stammt von dem Begriff Bovismonte, das soviel wie Ochsenberg heißt. Boymont ist eine ausgedehnte Anlage, die westlich von Missian auf einem Plateau steht. Ihr Grundriss ist fast gleichmäßig rechteckig.

Zur Bergseite hin, wurde sie mit einer 16 m hohen und 2,6 m dicken Schildmauer gesichert. Die Burg ist größtenteils mit sogenannten Buckelquadern erbaut worden. Der Zugang zur Burg Boymont befindet sich an der Ostseite, neben dem Bergfried. Über dem Burgtour befindet sich die Burgkapelle. Der Bergfried ist 26 m hoch und hat eine Grundfläche von 9 x 9 m. Er diente als Wohnturm und ist heute noch begehbar.

Die Palasruine der Burg weist heute noch acht dreiteilige Bogenfenster auf. Ein zweiter Wohnturm, mit einer Höhe von 20 m und einer Grundfläche von 8 x 8 m, befindet sich an der Westspitze der Anlage, direkt an den Burghof angrenzend. Beide Wohntürme bilden, durch die Schildmauer verbunden, die Nordseite von Boymont. Im Burghof befindet sich die Burgschänke und man gelangt von dort in einen Wohntrakt an der Südspitze der Anlage.

Burg Boymont: Ostansicht der Burg mit Blick auf die große Loggia im Bergfried.
Ostansicht der Burg mit Blick auf die große Loggia im Bergfried.

Historie

Der Bau der Burg Boymont wird in den Zeitraum von 1225 bis 1235 geschätzt. Bauherren waren die Grafen von Eppan. Die Burg wurde fast einheitlich errichtet. Schon zu Beginn der Bauarbeiten war der Burg ein reiner Residenz- bzw. Wohncharakter zugeschrieben worden. Daher finden sich keinem Wehranlagen um Boymont herum.

Die dem Gantkofel zugewandte Westseite wurde lediglich durch eine Schildmauer verstärkt. Die Grafen von Eppan verliehen die Burg Boymont nach Fertigstellung an die Herren von Boymont und an die Herren von Korb. 1413 erhält Ulrich Kässler, Sekretär des Tiroler Landesfürsten Friedrich „mit der leeren Tasche“, die Burg durch Erbschaft.

Die Burg wird in einem Erbstreit 1425 durch Gegner Kässlers niedergebrannt. Ein Wiederaufbau fand nie statt. Erst 1977 erfolgten umfassende Restaurierungsarbeiten statt. Und 1986 wurde auch eine Jausenstation im Burghof der Burg Boymont eingerichtet und bietet so Wanderern eine willkommene Erfrischung und Stärkung.

Bilder zur Burg Boymont

Literatur

  • Südtiroler Burgenkarte – Südtiroler Burgeninstitut – ISBN: 88-85176-12-7
  • Südtiroler Burgen, Schlösser und Ansitze von Hanspaul Menara – ISBN: 88-7014-808-4
  • Burgen des Deutschen Mittelalters von F. W. Krahe – ISBN: 3-86047-219-4
,
Kreideturm Hocheppan – Überetsch-Unterland
Burg Hocheppan – Überetsch-Unterland

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