Burg Maisenburg

Burg Maisenburg im Tal der Großen Lauter

24. November 2014 von Alex

Die Burg Maisenburg liegt auf rund 620 Metern Höhe und thront damit gut 45 Meter über dem Großen Lautertal auf einem Bergsporn. Es handelt sich bei der Maisenburg um eine kleine Burganlage nach Art der Schildmauerburgen.

In der Vorburg ist heute das Hofgut Maisenburg angesiedelt, ein Event-Hotel, das Platz für Übernachtungen, Feiern und Tagungen in den historischen Bauten der ehemaligen Burg Maisenburg bietet.

Steckbrief Burg Maisenburg


Standort

  • Land: Deutschland
  • Bundesland: Baden-Württemberg
  • Bezirk: Neckar-Alb
  • Landkreis: Reutlingen
  • Gemeinde: 72534 Hayingen – Indelhausen
  • Koordinaten: 48°17’08.4″N 9°29’55.8″E

Besucherinformationen

Zustand: aufgehendes Mauerwerk • Burgruine

Zugang: Frei zuänglich

Öffnungszeiten: Rund um die Uhr geöffnet

Eintrittspreise: kostenlos

Webseite: Hofgut Maisenburg

Angebote: Hofgut Maisenburg: Naturhotel, Naturhofladen, Hotel-Restaurant, Feiern, Tagungen

Museum: keines

Veranstaltungen: keine

Gastronomie: keine

Unterkunft: Hotel im Hofgut

Tourist Information: Tourist-Information Hayingen

Burgen & Schlösser in der Nähe: Burg WartsteinBurg DerneckBurg Hohengundelfingen


Anreise

Anfahrt Bahn/Bus: Mit der Bahn bis Bahnhof Merklingen, danach mit dem Bus der Linie 335 bis Münsingen, weiter mit dem Bus der Linie 265 bis Indelhausen (Hayingen). Von Hayingen mit der Buslinie 268 bis Haltestelle Anhausen (Hayingen). Von dort zu Fuß in ca. 20 Minuten über den Burgwanderweg Reutlingen zur Burgruine. 🔗Reiseauskunft DB

Anfahrt Auto: Zur Maisenburg bei Hayingen gelangt über die Bundesstraßen B311 über Zwiefalten, B312 über Obermarchtal, B465 über Dächingen. In Hayingen über die Münsinger Straße nach Indelhausen und weiter nach Anhausen fahren. Der Wanderparkplatz ist über den Schülzburgweg, Höhe Ölmühle im Großen Lautertal zu erreichen.🔗Routenplaner

Parkplatz Burg Maisenburg:
Vom Wanderparkplatz Anhausen gelangt man in 10 Minuten zu Fuß zur Burgruine Maisenburg.

Wanderung

Wandern im Großen Lautertal: Hier findest Du meinen Vorschlag für eine schöne Wanderung zu den vielen Burgen im Lautertal und zur Burg Maisenburg.

Porträt Hofgut & Burg Maisenburg

Kleiner Rundgang

Burg Maisenburg ist eine kleine Schildmauerburg auf einem Bergsporn über dem Großen Lautertal. Sie besitzt nach Westen ausgerichtet eine weitläufige Vorburg. Diese dient zur Versorgung der Burg und beinhaltet einige Wirtschaftsgebäude. Das Erscheinungsbild der Vorburg ist auf Umbaumaßnahmen im 19. und 20. Jahrhundert zurückzuführen.

Der Zugang zur Vorburg an der Westseite erfolgt durch ein kleines Tor, das zur Linken von einem großen Gebäude (heute Tenne und Stall) und zur Rechten von dem sogenannten Pächterhaus flankiert ist. An der nördlichen Umfassungsmauer der Vorburg gliedern sich der Schopf (alter Saustall), Reste eines ehemaligen Gebäudes und der Holzschopf an. Gegenüber des Tors der Vorburg steht das ehemalige Holzremise, unter dem sich ein Gewölbekeller befindet.

Zwischen dem Holzremis und dem Pächterhaus geht es nach Osten hin zur Hauptburg der Maisenburg. Über einen Vorhof mit Brunnen betritt man die Hauptburg an deren Südwestseite durch ein ehemaliges Tor, gelangt an der dicken, mit Buckelquadern besetzte, Schildmauer vorbei in den südlichen Zwinger. Die Hauptburg der Maisenburg ist durch einen Halsgraben von der Vorburg abgetrennt.

Die Schildmauer der Hauptburg erhebt sich direkt über diesem Halsgraben. Sie misst eine Breite von knapp 3,80 Metern. Sie ist 14 Meter lang und mit Buckelquadern verblendet. In einer zweiten Bauphase wird die Schildmauer auf eine Höhe von ca. 16 Metern erweitert. Hinter der Schildmauer treffen wir auf die Reste der Kernburg von Burg Maisenburg.

Zugang erhalten wir an der Südseite, durch einen Torbogen. Durch den Torbogen betreten wir den Hof der Kernburg. Rechter Hand finden wir Reste des ehemaligen Palas – heute beinahe nur noch Grundmauern. Linker Hand sind Reste von Gebäuden erkennbar, die an der Schildmauer angeschlossen sind. In der Südwestecke der Kernburg ist das ehemalige Gebäude mit einem Tonnengewölbe unterkellert.

Historischer Überblick

Die Burgruine der Maisenburg thront auf einem Bergsporn hoch über dem Großen Lautertal und bietet einen fabelhaften Blick über das Tal bis zur Burg Wartstein, deren Schildmauer aus dem Laubwald ragt. Erhalten ist heute noch ein Hofgut in der ehemaligen Vorburg.

Mittelalter

  • 1125: Erstmals benennt sich ein Freiadelsgeschlecht mit dem Zusatz von Maisenburg. Genauer: Witigou des Maisunburc.
  • 1268: Ein Castrum Maisenburg wird erstmals urkundlich erwähnt. Möglicherweise handelt es sich um die 1. Anlage und nicht um den Folgebau der Burg Maisenburg, dessen Reste heute noch sichtbar sind. Über die Errichtung der 2. Burganlage gibt es keine Aufzeichnungen.
  • 1318: Berthold III. von Maisenburg wird als Zeuge in einer weiteren Urkunde erwähnt.
  • 1368: Berthold IX. von Maisenburg muss die Burg mit seinen Besitzungen in Indelhausen und Sonderbruch aufgeben, aufgrund hoher Verschuldung.
  • nach 1379: Die Familie von Baustetten erwirbt die Burg Maisenburg.
  • 1399: Heinrich von Baustetten zu Maisenburg wird in einer Urkunde als Zeuge benannt.
  • 1413: Derselbe Heinrich von Baustetten erklärt die Burg Maisenburg als offenes Haus für den Grafen Eberhard von Württemberg

Frühe Neuzeit

  • 1538: Christoph von Meldegg kauft die Burg Maisenburg seinem Schwiegersohn Weigand von Baustetten ab.
  • 18. Jhd.: Der Besitz der Burg wechselt in diesem Jahrhundert noch dreimal.
  • 1818: Für die Burg Maisenburg werden folgende Besitzungen verzeichnet: 200 Morgen Äcker, 23,75 Tagwerk Felder und Gärten, 300 Morgen Holz.
  • 1820: Die Burg Maisenburg wird als Wohnsitz aufgegeben. Danach verfällt die Burganlage allmählich. In der Vorburg werden die Wirtschaftsgebäude jedoch weiterhin als landwirtschaftliches Anwesen betrieben und damit erhalten.
  • 1822: Am 24. Juni des Jahres lässt ein Schäfer seine 216 Schafe auf der Wiese vor der Burg weiden. Bei einem aufziehenden Gewitter fährt ein Blitz in die Burgwiese. Der Schäfer und Schafen werden dabei getötet.

Neuere Geschichte

  • 1991/92: Die Burg Maisenburg, genauer gesagt, die Burgruine der Kernburg, wird umfangreich saniert und gesichert.
  • 2003: Das Hofgut samt Burgruine wird von einem Investor erworben, Das Hofgut Maisenburg wird in eine Eventlocation und das Naturhotel im Biosphärengebiet der Schwäbischen Alb gegründet.

Ausflugstipps in der Umgebung

Wenn Du einen Ausflug zur Burg Maisenburg machst, dann habe ich noch folgende Tipps zu Freizeitangeboten in der näheren Umgebung für Dich:

  • Gerberhöhle: Unweit der Maisenburg, in der nördlich benachbarten Erhebung, befindet sich die Gerberhöhle, die bereits den Kelten und auch den Menschen im Dreißigjährigen Krieg als Zuflucht diente.
  • Burg Derneck: In der gut erhaltenen Burg lässt sich heute noch viel entdecken. Neben dem Wanderheim des Schwäbischen Albvereins wird auch eine Burgschänke samt kleinem Biergarten betrieben. Heißer Tipp: Kuchen und Torten sind selbstgebacken und absolut köstlich. Ein Spielplatz vor der Burg ist auch vorhanden.
  • Stadtschloss Hayingen mit Museum & Café: Über 500 Jahre Geschichte der Renaissance, Barock und Moderne entdecken, in der im 11. Jahrhundert gebauten Turmburg.

Literatur & Quellen

Angaben zu Baubestand, historische Daten und weitere Informationen:

  • Burgenführer Schwäbische Alb – Band 2 von Günter Schmitt – ISBN: 3-924489-45-9
  • Im Tal der Burgen – Das Große Lautertal auf der Schwäbischen Alb von G. Haug, M. Wassner – ISBN: 3-87181-449-0
  • Burgen des deutschen Mittelalters • Grundriss-Lexikon von F. W. Krahe – ISBN: 3-86047-219-4

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