Burg Rabenstein im Altmühltal ist die älteste Anlage des Burgen-Trios von Riedenburg. Ihr Name im Mittelalter – Ritenburg – weist auf den Standort hin: Felsenburg. Das alt-deutsche Wort Riten bedeutet nichts anderes als Felsen.
Sie sitzt ca. 100 Meter über dem Tal in dem das Flüsschen Schambach in die Altmühl fließt. Ihr Standort befindet sich ca. 100 Meter östlich der Rosenburg auf einem Bergsporn. Sie war eine kleine Anlage mit kleinem Turm und einer viereckigen Vorburg.
Anfahrt Bahn/Bus: Mit der Bahn bis Bahnhof Ingolstadt Nordbahnhof fahren. Von hier weiter mit der Buslinie 9221 bis Haltestelle Großparkplatz/Zentrum Riedenburg fahren. Ca. 15 Minuten Aufstieg zur Burg. 🔗Reiseauskunft DB
Anfahrt Auto: ber die A9 bis zur Ausfahrt Denkendorf. Hier abfahren und auf der St2392 Richtung Pondorf und weiter bis Höhe Thann. Nach Thann rechts abfahren zur Burg Rosenburg, Beschilderung beachten, bis zum Parkplatz Burg Rosenburg.🔗Routenplaner
Parkplatz Burg Rabenstein: An der nahen Burg Rosenburg befindet sich ein großer Besucherparkplatz. Von dort geht es zu Fuß in ca. 5 Minuten an der Burg Rosenburg vorbei und hinab zur Burg Rabenstein.
Wanderung
Wandern bei Riedenburg: Hier findest Du meinen Vorschlag für eine schöne Wanderung bei Riedenburg im Altmühltal.
Auf dem terrassenförmigen Fels am Ende des Schambachtals, stehen die Reste der Burg Rabenstein und ziehen sich von West nach Ost. Die kleine Anlage bestand aus einer Hauptburg mit Turm und einer tieferliegenden Vorburg. Vermutlich diente der Wohn-/Wohnturm als Bollwerk an der schwächsten Stelle der Burg: die Hangseite.
Der unförmiger und vieleckige Grundriss des Turms ist sicher dem Gelände geschuldet. Bietet aber auch vermeintlichen Angreifern auf höherem Hangterran durch seine Keilform, weniger Angriffsfläche.
Der Zugang zur Anlage liegt heute noch an deren Westseite. Ein Halsgraben an dieser Seite trennt den Hang vom Burgfels. Der Weg ins Burgareal führt unterhalb und rechts am Burgfels der Hauptburg mit den Mauerresten des ehemaligen Wohn- und Wehrturms der Burg vorbei.
Blick von der Vorburg auf den Wohn-/Wehrturm der Hauptburg und dahinter die Rosenburg.Reste des Wohn-/Wehrturms an der Westseite der BurgZugang zum Wohnturm der Hauptburg
Dem Fels schließt sich die südliche Ringmauer an, deren Stumpf heute noch erkennbar ist. An einer Rundmauerung, Reste eines Torhauses (Torrundturms) betritt man die Vorburg, die sich unterhalb vom Wohnturm nach Osten hin erstreckt. Die unförmig rechteckige Vorburg weist noch Reste der Ringmauer auf. Ihr Flächenmaß beträgt ca. 15 x 10 Meter. An der Nordseite ist dabei noch eine Scharte in Bodennähe erkennbar.
Vermuteter Stumpf eines kleinen Turms an der SüdseiteBlick über die tiefer gelegenen VorburgBurg Rabenstein Info-Tafel
Der Wohnturm besitzt eine polygonale Form mit einer maximalen Maße von 9 x 8 Metern, die an der Südspitze abgerundet ist. Dies Rundung begrüßt auch jeden Besucher und bleibt immer im Gedächtnis, da sie markant auf dem Burgfels thront. Die Mauerstärke des Wohnturms liegt bei 1,2 Metern. Der Zugang zum Wohnturm liegt in in über drei Metern Höhe, bleibt aber verwehrt. Diese war früher möglicherweise über eine Holztreppe erreichbar.
Historischer Überblick
Burg Rabenstein, auch Rabenfels genannt, war eine sehr kleiner Burganlage mit einem zum Berghang zugewandten Wohn- oder Wehrturm und einer zum Tal zulaufenden viereckigen Vorburg. Vermutlich geht die Gründung sogar bis in die Zeit der Karolinger zurück.
Südost-Ansicht des Wohnt-/WehrturmsOberer Bereich der Burganlage – Hauptburg mit Wohn-/Wehrtum und ZugangBlick auf die Südwestseite der Hauptburg, mit Resten des Wohn-/Wehrturms
Mittelalter
9. – 10. Jhd.: Es wird vermutet, dass auf dem Felsen, auf dem heute die Burg Rabenstein steht, bereits zur Zeit der Karolinger eine kleine Befestigungsanlage bestanden haben muss. Ob dies eine Vorgängeranlage oder die Gründung der Burg Rabenstein ist, bleibt bisher unbekannt.
12. Jhd.: Burg Rabenstein wird vermutliche Anfang des 12. Jahrhunderts erbaut. Sie ist die älteste Burg des Burgen-Trios bei Riedenburg.
13. Jhd.: Es wird ein Albert von Rabenstein erwähnt. Dies gilt als erster indirekter Beleg für das Bestehen der Burg Rabenstein.
1373: Albert von Rabenstein wird tatsächlich in einer Urkunde als Burgherr erwähnt.
1384: Die Herren von Abensberg gelangen in den Besitz von Burg Rosenburg, Burg Tachenstein und Burg Rabenstein.
1399: Der letzte urkundliche Beleg für Burg Rabenstein wird auf dieses Jahr datiert. Fortan wird die Burg in keinen Aufzeichnungen mehr erwähnt.
Beeindruckendes Panorama über die Vorburg und das Altmühltal nach SüdenAusblick nach Süden, bis Schloss PrunnWunderbares Burgpanorama auf das Altmühltal
Frühe Neuzeit
16. Jhd.: Burg Rabenstein gilt inzwischen als zerstört oder verfallen.
Freizeitangebote in der Umgebung
Wenn Du einen Ausflug zur Burg Rabenstein machst, dann habe ich noch folgende Tipps zu Freizeitangeboten in der näheren Umgebung für Dich:
Schloss Eggersberg: Das spannende Hofmarkmuseum mit Museumsshop findest Du im Schloss Eggersberg. Es bietet u. a. auch ein Schlosshotel, Feiern und Veranstaltungen, Seminare und Tagungen.
Burgruine Tachenstein: In Sichtweite zur Burg Rabenstein liegt Burg Tachenstein. Eine Burgruine mit Resten des Bergfrieds und der Schildmauer. Das Panorama ins Altmühltal ist ebenso spektakulär wie auf Burg Rabenstein.
Burg Rosenburg Falknerhof: Die Perle des Burgen-Trios bei Riedenburg und nur einen Steinwurf von Burg Rabenstein entfernt. Sie bietet Greifvögel im Burghof, Greifvogelschau und Besichtigung der einzigartigen Burg Rosenburg über der Stadt Riedenburg.
Literatur & Quellen
Angaben zu Baubestand, historische Daten und weitere Informationen:
Archäologische Wanderungen – Band 1: unteres Altmühltal von Ingrid Burger-Segl – ISBN: 3-924828-42-3
Befestigungen und Burgen im Landkreis Kelheim: vom Neolithikum bis zum Spätmittelalter von Johann Auer – Ausgabe 2008
Burgen des Deutschen Mittelalters von Friedrich Wilhelm Krahe – ISBN: 3-86047-219-4
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Der Alex | Münchner, Wahl-Landsberger und schreibt seit 2012 auf dem Blog Luftschubser.de. Bergsteigen und Wandern, die Natur, Burgen, Land und Leute stehen bei ihm im Fokus. Sein Motto als Burgen-Enthusiast: Wo eine Burg ist, ist auch ein Weg! Daher unternimmt Alex am liebsten eine Wandertour von Burg zu Burg. Oder auch von Gipfel zu Gipfel! Zu „reisen“ in der Historie, Kultur und Natur seiner Heimat, das ist für ihn Lebenseinstellung und Notwendigkeit.